Erzählt wird von einem Schüler, der zu seinem Meister kommt .
„Es ist öde und leer in meinem Inneren. Wie finde ich nur neue Lebenskraft in mir?“
Der Meister gibt dem Schüler ein Gefäß und rät ihm, täglich zur Quelle zu gehen und Wasser zu holen.
Schon am nächsten Tag kommt der Schüler wieder zum Meister:
„Es ist hoffnungslos. Alles Wasser rinnt durch die Löcher des Gefäßes.“
Der Meister: „Tu, was ich dir sage!“
So geht der Schüler zur Quelle – nicht ohne Zweifel und inneres Murren.
Nach 40 Tagen klagt er dem Meister:
„Ich habe keine Chance; alles Wasser rinnt durch die Löcher des Gefäßes!“
Da nimmt der Meister das Gefäß in die Hand und sagt: “Siehe, wie es neu leuchtet! Dein Schöpfen hat den Rost gelöst.“
Und er zeigt dem Schüler den grünen Streifen im Sand:
Siehe, dein verlorenes Wasser ließ die Wüste neu keimen!“
Diese Weisheitsgeschichte soll aus der Tradition der Wüstenmütter und -väter stammen; der Verfasser ist unbekannt