Sein ganzes Leben – ausleben!
Seine ganze Liebe – auslieben!
Seinen ganzen Tod – aussterben!
Johannes vom Kreuz (1542 – 1591) zugeschrieben
Beim Tod eines jeden Lebewesens
kehrt der Geist in die Geisterwelt
und der Körper in die Körperwelt zurück.
Dabei verändern sich aber immer nur die Körper.
Die Geisterwelt ist ein einziger Geist,
der wie ein Licht hinter der Körperwelt steht
und durch jedes entstehende Einzelwesen
wie durch ein Fenster hindurchscheint.
Je nach Art und Größe des Fensters
dringt weniger oder mehr Licht in die Welt.
Das Licht aber bleibt unverändert.
Aziz ad-Din Nasafi (+ 1287)
Mystische Vollendung geschieht von Zeit zu Zeit in unserer menschlichen Erfahrung, und wenn es dazu kommt, bezeugt sie jene zwei tiefgründigen Einsichten im Herzen des christlichen Glaubens, nämlich dass die Liebe stärker ist als der Tod und dass sie die fundamentale Schöpfungskraft im Universum ist. Diese Bausteine stammen mehrheitlich aus der christlichen „inneren“ Tradition: aus dem Vierten Weg nach G. I. Gurdjieff und aus der Linie der christlichen Hermetik, die sich von Jakob Böhme im siebzehnten Jahrhundert über Valentin Tomberg bis in unsere Tage erstreckt.
Cynthia Bourgeault (* 1947): Mystische Seelenvollendung: Im Tod tritt hervor, wer wir wirklich sind.
Der vollständige Text von Cynthia Bourgeault ist hier zu lesen:
MAGISCHE BLÄTTER, BUCH IX
CIII. Jahrgang, März 2022, Heft 3 / Thema: Theosophie
Mehr hier: https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift-magische-bl%C3%A4tter
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Die Fortschritte der modernen Medizintechnologien haben nicht nur viele Menschenleben gerettet, sondern auch eine neue Quelle von Erzählungen eröffnet: Berichte von Nahtoderfahrungen (NTE) und Reisen in andere Bewusstseins- und Daseinszustände, die sich im Zustand des „klinischen Todes“ ereignen.
Hirnforschung und Neurologie deuten das Rätsel des menschlichen Selbstbewusstseins und seiner Schwellenerfahrungen nach wie vor als Epi-Phänomen körperlicher neuronaler Prozesse, die mit dem Tod enden, während die avanciertesten Vertreter der wissenschaftlichen Nahtodforschung mittlerweile die Behauptung aufstellen, das Selbstbewusstsein sei nicht im Körper lokalisierbar und höre nach dem Tode nicht auf, zu existieren.
Wie auch immer es sich verhalten mag – die aufgezeichneten Berichte verschiedenster Personen, die in der Lage waren, von ihren Erfahrungen zu erzählen, enthalten bewegende Aussagen über den Menschen, denn die Erzählungen weisen unübersehbare inhaltliche Korrespondenzen zur geistigen Überlieferung der Weltkulturen auf, die den homo sapiens sapiens als spirituelles unsterbliches Wesen sieht, für eine Ewigkeitssekunde inkarniert in einem sterblichen Geschöpf auf einem sterblichen Planeten.
Buch & Regie: Ronald Steckel / Produktion: nootheater & Rundfunk Berlin-Brandenburg 2017. DURCHBRÜCHE ist 2017 als Hörbuch bei Audioflow/RBB media erschienen. TIME: 48:30
Hier gibt es eine Hörprobe: https://irp-cdn.multiscreensite.com/0c970045/files/uploaded/DURCHBRU%CC%88CHE%20MB.mp3
Bestellt werden kann das Hörbuch hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: Bestellen: DURCHBRÜCHE – 10,– € (inkl. MwSt/ zusätzlich Versand)
Alle Informationen auch hier: https://www.nootheater.de/works.html
Thich Nhat Hanh (1926 – 2022) in: Der Klang des Bodhibaums
Als ob es die Toten gäbe!
Es gibt keine Toten,
es gibt nur Lebende –
auf unserer Erde
und im Jenseits.
Den Tod gibt es.
Aber er ist nur ein Moment,
ein Augenblick,
eine Sekunde,
ein Schritt:
der Schritt vom Vorläufigen
ins Endgültige,
der Schritt vom Zeitlichen
ins Ewige.
Michel Quoist (1921-1997)
Ohne den Ich-Gedanken kann es keine anderen Gedanken geben. Wenn andere Gedanken auftauchen, frage: „Wem kommen diese Gedanken? Mir. Wo entsteht dieses ‘Ich’?” Wenn man auf diese Weise nach innen taucht, die Quelle des Geistes aufspürt und das Herz erreicht, wird man zum höchsten Herrn des Universums. Dann gibt es kein Träumen mehr von Dingen wie innen und außen, richtig und falsch, Geburt und Tod, Freude und Leid, Licht und Dunkelheit, o grenzenloses Meer der Gnade und des Lichts, Arunachala, der Du den Tanz der Stille im Ballsaal des Herzens tanzt.
Ramana Maharshi (1879 – 1950)
Des Philippus Theophrastus Paracelsus, der durch die Alchemie einen so großen Ruhm in der Welt erworben hat, Bildnis und Gebeine. Bis sie wieder mit ihrer Haut umgeben sein werden…
Hier liegt begraben Philippus Theophrastus, der berühmte Doktor der Medizin, welcher auch die schrecklichsten Wunden, Lepra, Podagra und Wassersucht und andere unheilbar scheinende Krankheiten durch seine wunderbare Kunst heilte. Und es brachte ihm auch Ehre ein, dass er sein Hab und Gut unter den Armen verteilen ließ. Im Jahre 1541, am 24. September, vertauschte er das Leben mit dem Tode.
Friede den Lebenden, ewige Ruhe den Toten.
Übersetzung der lateinischen Grabinschrift
Urprinzipium aller Dinge, erster Grund des Seins und Leben ist der Geist,
Zweites Wesen, ausgegossen von dem ersten Sohn des Geistes, ist das Chaos,
und das dritte, das von beiden Sein und Bildung hat empfangen, ist die Seele.
Und sie gleicht dem scheuen Wilde,
das gehetzt wird auf der Erde,
Von dem Tod, der seine Kräfte,
Unentwegt an ihr erprobt.
Ist sie heut im Reich des Lichtes,
Morgen ist sie schon im Elend,
Tief versenkt in Schmerz und Thränen,
Der Freude folgt die Thräne,
der Thräne folgt der Richter,
dem Richter folgt der Tod –
Und im Labyrinthe irrend, sucht vergebens sie den Ausweg.
Da sprach Jesus: „Schau, o Vater,
Auf dies heimgesuchte Wesen,
Wie es, fern von deinem Hauche,
Kummervoll auf Erden irret,
Will entfliehn dem bittren Chaos,
Aber weiß nicht, wo der Aufstieg.
Ihm zum Heile sende, Vater,
Mich, dass ich herniedersteige,
Mit den Siegeln in den Händen,
Die Äonen all durchschreite,
Die Mysterien all eröffne,
Götterwesen ihm entschleire,
Und des heilgen Wegs Geheimnis,
Gnosis nenn‘ ichs, ihm verkünde.“
Naassenischer Hymnus oder Naassenischer Psalm /120 – 140 u.Z.
Übersetzer Adolf von Harnack (1851 – 1930)
Das Ave verum ist kunstvoll und liedhaft zugleich; es ist ebenso tief wie einfach; es wahrt zugleich den Abstand vor dem Göttlichen, die Ehrfurcht vor dem Unerforschlichen, und ist voll Vertrauen und Reinheit des Gefühls, man möchte sagen: voll Zutraulichkeit.“ ~ Alfred Einstein (1880 – 1952) in: Mozart. Sein Charakter, sein Werk. Bermann-Fischer, Stockholm 1947
Ave, ave, verum corpus,
natum de Maria virgine,
vere passum immolatum
in cruce pro homine,
cuius latus perforatum
unda fluxit et sanguine
esto nobis praegustatum
in mortis examine,
in mortis examine!
Sei gegrüßt, wahrer Leib,
geboren von Maria, der Jungfrau,
der wahrhaft litt und geopfert wurde
am Kreuz für den Menschen;
dessen durchbohrte Seite
von Wasser floss und Blut:
Sei uns Vorgeschmack
in der Prüfung des Todes!