Teilhabe am größeren Leben

Paul Ranson: Christus und Buddha / Foto: (c) wak

Fortschreiten auf dem „Weg“ hat immer das Erfahren und Ernstnehmen neuer Erlebnisqualitäten zur Voraussetzung. Sie sind „Zeichen auf dem Weg“. Von entscheidender Bedeutung ist das Spüren und Wahr-nehmen der Qualität des Numinosen, Sakralen, darin uns das Sein im Dasein berührt. …

Wenn die Mitte zu tragen beginnt und von all dem, was über ihr ist, entlastet, die Verbindung mit der „Erde“ freigibt, fühlt der ganze Mensch sich anders, als ein anderer und wo anders. In dreierlei Weise bekundet sich dann die Teilhabe an einem Größeren Leben: Der Mensch erfährt eine neue Kraft und Weite, eine neue Nähe und Wärme und eine hellere Sicht.

Karlfried Graf Dürckheim (1896 – 1988) in: Hara. Die Erdmitte des Menschen. Bern / München / Wien, 1999, S. 175

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In deinem Innern den Ort des Herzens finden

Symeon | Bildquelle wikimedia/gemeinfrei

Richte deine leiblichen Augen mitsamt dem ganzen Geist auf die Mitte des Bauches, also auf den Nabel, und zwinge den Atem, der durch die Nase kommt, indem du nicht mehr atmest, wie es beliebt, und versuche im Geiste, in deinem Inneren den Ort des Herzens zu finden.

Symeon der Neue Theologe (966 – 1024)

Religion des Weltalls

Bild: wikimedia / gemeinfrei

Licht ist Symbol der echten Besonnenheit. Also ist Licht der Analogie nach Aktion der Selbstrührung der Materie. Der Tag ist also das Bewußtsein des Wandelsterns, und während die Sonne, wie ein Gott, in ewiger Selbsttätigkeit die Mitte beseelt, tut ein Planet nach dem andern auf längere oder kürzere Zeit das eine Auge zu, und erquickt im kühlen Schlaf sich zu neuem Leben und Anschauen. Also auch hier Religion – denn ist das Leben der Planeten etwas anders, als Sonnendienst? Auch hier kommst du uns also entgegen, uralte kindliche Religion der Parsen, und wir finden in dir die Religion des Weltalls.

Fragmente II von Novalis / Friedrich von Hardenberg (1772 – 1801)

Weitere Fragmente können hier nachgelesen werden:

Magische Blätter. CIII. Jahrgang, Herbst 2022

Herausgeber: Verlag Magische Blätter, Ronnenberg
Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

https://verlagmagischeblaetter.eu/publikationsreihe/monatsschrift-magische-bl%C3%A4tter

BESTELLEN: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subjekt: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XI

Herz ist dein Name

Ramana Maharshi / Archiv

Niemand braucht zu suchen, wo seine Augen sitzen, wenn er sehen will. Das „Herz“ ist immer offen, wenn du wirklich hinein willst; es trägt alle Regungen und Bewegungen in dir, ohne dass du dessen gewahr wirst. Vielleicht sollte man lieber sagen: das Selbst ist das „Herz“ selber, als dass es „im Herzen“ sei. Fürwahr, das Selbst ist die Stätte und Mitte selber. Es ist immerdar seiner selbst inne als „Herz“, als Selbstgewahrsein. Darum habe ich gesagt: „Herz ist dein Name“.

Ramana Maharshi (1879 – 1950)

Quellendes Spiel aus der Herz-Mitte

Photo by Pixabay on Pexels.com

Kunst ist menschheitsumspannend wie die Natur. Sie gehört dem Menschheitskörper an und durchblutet ihn mit Sinn, Weisheit, Wissen und Freude. Ihre lichte Macht ist das quellende Spiel, das aus der Herz-Mitte kommt, einer Mitte, die die Extreme als Flügel zu nutzen weiß für den großen Flug der Liebe, in der die eine Sonne sich in unzähligen individuellen Wegen, Gestalten und Farben der Erde ausdrückt.

Ist Kunst systemrelevant? Vortrag von Alfred Bast am 14.9.2021 / Mehr zu Alfred Bast hier: www.alfred.bast.de

Hier kann der Vortrag von Alfred Bast vollständig gelesen werden:

MAGISCHE BLÄTTER BUCH IX
CIII. Jahrgang Frühling 2022 ~ Februar 2022: Sakralkunst (2)

Mehr hier: https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift-magische-bl%C3%A4tter

Bestellt werden kann die Ausgabe hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu

Aus der Mitte strahlt die Lebenssonne

Photo by Julia Volk on Pexels.com

Theresa von Avila hat die geheime Kammer der Seele mit einem Schloss verglichen, das sieben kristallklare Gemächer umschließt.

Die heilige Theresa spricht von der Anziehungskraft der sieben Gemächer, die alle, bis zum letzten, erforscht werden sollen.

„Ihr müsst wissen“, sagt sie, „dass man auf sehr verschiedene Weise im Schlosse hausen kann. Sehr viele Seelen leben nur in der äußeren Einfriedung des Schlosses, in dem die Wächter wachen, die es beschützen. Viele Seelen betreten das Schloss gar niemals und kennen die Reichtümer nicht, die es birgt; auch nicht die Zahl seiner Gemächer…
„Wenn die Seelen endlich die nächstliegenden Gemächer betreten, nehmen sie allzuviele Schlangen mit sich.“

„Aus der Mitte des Schlosses“, schließt Theresa ihre Beschreibung, „strahlt die Lebenssonne ihr Licht aus in alle Gemächer.“

Frederic Lionel (1908 – 1999) in: Abendland – Hüter der Flamme. Remagen, o.J. Kapitel XV, Die Urquelle des ewig Wahren, S. 141-142

Eins mit Gott sein: Franz Jalics (1927 – 2021)

Foto: © wak

 

Wenn ich hellwach bewusst bin, aber mein Bewusstsein leer ist, bin ich in meiner Mitte. Dort sind wir nur Geist und befinden uns am nächsten zu Gott, der reiner Geist ist. Es ist ein einfaches Bewusst-Sein, ein bewusstes Da-Sein. Dort ist der Mensch im höchsten Grad Ebenbild Gottes. Dort kann er eine Ahnung davon bekommen, was es bedeutet, eins mit Gott zu sein. Verweilt der Mensch dabei, ist er in reiner Anbetung. Es ist die Anbetung im Geist.

Franz Jalics (1927 – 2021) In: Der kontemplative Weg

Mehr zu Franz Jalics hier: https://web.archive.org/web/20171201041208/https://www.jesuiten.org/aktuelles/details/article/pater-franz-jalics-sj-wird-90-jahre-alt.html