Der Liebestrahl, der den Weg weist

Jacob Böhme / Bild: Archiv

Mystisches Erleben hat … seine bewusste oder unbewusste Vorbereitung, es geht ihm Sammlung und Läuterung voraus. Letzten Endes jedoch entscheidet, was vom Menschen her nicht mehr erreicht, geschweige denn durch sein Tun erzwungen werden kann: der Liebestrahl, der sich aus der Lichtwelt auf den Ringenden niedersenkt; wir nennen ihn Gnade. Er kann auch urplötzlich die irrende Seele treffen und ihr den Weg weisen.

Mystik und Gegenwart. In: Jakob Böhme. Über die Umkehr und die Einsicht. Herausgegeben und erläutert von Anton Brieger. Pforzheim, Zweite, erweiterte Auflage, S. 11

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Zu unserer göttlichen Natur aufrufen

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Wahre religiöse Führer … sollten nicht erlösen. Sie haben vielmehr zur Umkehr aufgerufen, zur Metanoia, zur Wende nach innen, zum Wesentlichen hin, zu unserer göttlichen Natur. Aber der Mensch hat die Religionsstifter lieber zur Ehre der Altäre erhoben und betet sie an, statt diese Metanoia, die sie vorgelebt haben, an sich selbst zu vollziehen. Denn der Weg der Verwandlung ist lange und beschwerlich.

Willigis Jäger (1925 – 2020) in: Suche nach dem Sinn des Lebens. Bewusstseinswandel auf dem Weg nach innen. Petersberg, 5. Auflage 1999, S. 181

5.000 Beiträge bei Mystik aktuell

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5.000 Beiträge sind es heute, die seit September 2010 im Blog „Mystik aktuell“ erschienen sind. Vor allem Texte und Gedanken aus Buddhismus und Christentum, aus dem Judentum, dem Hinduismus, sufischen Traditionen des Islam und den Traditionen Chinesischer Religionen haben hier ihren Platz gefunden.

An dieser Stelle seien nur ganz wenige der zahlreichen Autorinnen und Autoren und Bewegungen namentlich alphabetisch hervorgehoben und ganz besondere Texte genannt – die hier nicht genannten sind deshalb nicht weniger wichtig:

Angelus Silesius, Aurobindo, Beginen, Bernard Glassmann, Bo Yin Ra / Josef Anton Schneiderfranken, Buddha, Chögyam Trungpa, David Steindl-Rast, Dorothee Sölle, Dzogchen, Gustav Landauer, Hildegard von Bingen, Hugo M. Enomiya-Lassalle, Ignatius von Loyola, Jack Kornfield, Jakob Böhme, Jesus, Johannes Tauler, Johannes vom Kreuz, Lao Tse, Marguerite Porete, Martin Buber, Mechthild von Magdeburg, Meister Eckhart, Nikolaus von Flüe, Nikolaus von Kues, Pema Chödrön, Pyar Rauch, Ramakrishna, Ramana Maharshi, Rumi / Mevlana, Simone Weil, Teresa von Avila, Thich Nhat Hanh, Thomas Merton, Vivekananda, Wayne Teasdale, Willi Massa, Willigis Jäger, Wüstenmütter und –väter…

„Der Ochse und sein Hirte“, „Thomas-Evangelium“, „Wolke des Nichtwissens“ „Tao Te King“…

Noch viele andere ließen sich hier noch nennen, deren Anstöße und Gedanken mir wichtig sind.

Die bisherigen Zitate von ihnen und die noch folgenden sollen Anregungen geben und Brücken bauen auf einem spirituellen Weg, der für jede und jeden Einzelnen, wir mir meine eigene Entwicklung zeigte, sehr verschiedene Ausprägungen hat. Weit über die eigene spirituelle Herkunft hinausgehend, versuchen die Texte dieser Autorinnen und Autoren aus meiner Sicht, immer wieder neue Zugänge zu ermöglichen: interreligiös, interspirituell, transkonfessionell, interkulturell. Als tägliche Begleiter laden sie ein, die eigene Verortung neu zu formulieren oder zu vertiefen.

Werner Anahata Krebber, 19. Februar 2023

Wege aus dem Leiden

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Es gibt einen Weg aus dem Leiden heraus auf unterschiedlichen Pfaden. Zum Beispiel mit der rechten Absicht. Sie ist kein Wünschen oder Begehren, weil beide aus Unkenntnis entstehen. Sie ist eine Art des Wünschens nach Erleuchtung, aber nicht im Sinne von wünschen, um etwas zu erhalten. Auch das rechte Sprechen, das meint, das eigene Sprechen zu verantworten. Es ist situationsgerecht, es berücksichtigt Personen, Orte und Zeiten. Es ist dann verantwortet, wenn es Leben mehrt denn mindert. Es fordert, dass wir Menschen sorgfältig miteinander umgehen. Und auch das rechte Handeln. Es meint, das eigene Handeln stets zu verantworten. Es untersteht den gleichen Regeln wie das rechte Sprechen.

Rupert Lay SJ (1929 – 2023) in seinem Buch Nachkirchliches Christentum, 1995, Seite 87

Meditationshindernisse aus dem Weg räumen

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Hingabe räumt das größte Meditationshindernis aus dem Weg, das Ich, und öffnet uns einem größeren Leben, während Inspiration uns motiviert, unser Ziel zu verwirklichen. Eine Meditationspraxis ohne verständliches und überzeugendes Ziel kann nicht zum Erfolg führen. Deshalb ist es wichtig, zunächst unser Ziel festzulegen und uns von seinem Wert wie auch von seiner Erreichbarkeit zu überzeugen. Es gilt also als Erstes einen geistigen Hintergrund, ein geistiges Klima, zu schaffen. Anschließend können wir mit der eigentlichen Meditationspraxis beginnen.

Zitat aus dem Text„Meditation“ von Anagarika Govinda

Der vollständige Beitrag von Anagarika Govinda kann hier gelesen werden:

XIII. MAGISCHE BLÄTTER | Frühjahr 2023

CIV. Jahrgang Frühjahr 2023 | Spuren (2) (Februar | Heft 37)

EINZELBUCH, 310 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3-948-5941-69

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XIII

Weg zum Glück

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Greife diesen Gedanken auf, sobald der Tag anbricht, und denke Tag und Nacht daran: Es gibt nur einen Weg zum Glück, und der besteht darin, alles, worauf du keinen Einfluss hast, aufzugeben, darüber hinaus nichts als deinen Besitz zu betrachten, alles andere Gott und dem Schicksal zu überlassen.

Epiktet (+ 135)

Im gegenseitigen Respekt erfüllt sich der Weg

Foto: privat

Wir haben unsere Herzensgüte
im Kleinen zu erweisen.
Aus der alltäglichen Einstellung
erwächst menschliche Größe.
Im gegenseitigen Respekt
erfüllt sich der Weg.

Jack Kornfield (*1945)

Zen bereichert niemanden…

Zen bereichert niemanden. Es gibt keine Leiche zu finden. Die Vögel kommen vielleicht und kreisen eine Zeit lang an dem Ort, an dem man sie vermutet. Aber sie gehen bald woanders hin. Wenn sie weg sind, erscheint plötzlich das „Nichts“, der „Nicht-Körper“, der da war. Das ist Zen. Es war die ganze Zeit da, aber die Aasfresser haben es übersehen, weil es nicht ihre Art von Beute war.

Thomas Merton 1964 über die Ernsthaftigkeit des Zen und seine Untauglichkeit für trendige Dilettanten. In: Thoughts of the East

Aufblühen der Weltseele

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Wenn die innere und äußere Welt zusammentreffen und mit der Sicherheit der Liebe zusammengehalten werden können, dann wird diese jetzige Phase des Übergangs zu einem Aufblühen der Weltseele führen. Im Zentrum dieser Welt mssen Seine Liebenden als Pfeiler der Hoffnung stehen, denn sie kennen die Bedeutung der Vereinigung. Ihre Hoffnung wird die Furcht des Kollektivs ausgleichen, das sich so sehr mit der äußeren Welt identifiziert hat, dass der Gedanke der Vereinigung mit der inneren Welt den Schrecken des Unbekannten zusammen mit der Dunkelheit des Schattens hervorruft. Furcht lässt uns Schutz im Ego suchen, während Hoffnung uns für die Seele öffnet. Furcht betont die Polarisierung, Hoffnung fügt uns zusammen. Hoffnung gibt der Zukunft Raum zur Entfaltung.

Llewellyn Vaughan-Lee in: Der Liebesbund. Psychologische und spirituelle Aspekte des mystischen Weges. Interlaken 1993, S. 57

Jesus sprach: Ich bin…

Christuskopf aus der Abtei Weißenburg / 12. Jahrhundert ~ Foto: (c) wak

… das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. | Joh 6,35

… das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben. | Joh 8,12

…  die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. | Joh 10,9

…  der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. | Joh 10,11

… die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. | Joh 11,25

…  der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. | Joh 14,6

… der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. | Joh 15,1