Hoffnung dass die Meditation die Gesellschaft verändert

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Es gibt eine tiefe Beziehung zwischen der inneren Revolution des Gebets und der Veränderung der sozialen Strukturen und des sozialen Bewusstseins. Unsere Hoffnung liegt in der Tatsache, dass die Meditation die Gesellschaft, in der wir leben, verändern wird, so wie sie uns verändert hat.

Richard Rohr (* 1943)

Menschen bedingungslos frei machen

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Mein Ziel ist, die Menschen bedingungslos frei zu machen, denn ich behaupte, daß die einzige Spiritualität die Unbestechlichkeit des Selbst ist, denn diese ist zeitlos, sie ist die Harmonie zwischen Vernunft und Liebe. Das ist die absolute, unbedingte Wahrheit, sie ist das Leben selbst.

Jiddu Krishnamurti (1895-1986)

Eins-Werden mit dem unendlichen Sein

Albert Schweitzer-Denkmal in Straßburg / Foto: (c) wak

Mystik ist die vollendete Art von Weltanschauung. In der Weltanschauung sucht der Mensch zu dem unendlichen Sein, dem er in natürlicher Weise angehört, auch in ein geistiges Verhätnis zu gelangen. Er setzt sich mit der Welt auseinander, ob er den geheimnisvollen Willen, der in ihr waltet, erfassen und mit ihr eins werden könne. Nur im geistigen Eins-Werden mit dem unendlichen Sein kann er seinem Leben einen Sinn geben und Kraft zum Erleiden und zum Wirken finden.

Albert Schweitzer (1875 – 1965)

… will in die stille Wüste

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Ich sage in guter Wahrheit, dieses Licht begnügt sich nicht mit dem einfachen stillstehenden göttlichen Wesen, das weder gibt noch nimmt, sondern es will wissen, woher dieses Wesen kommt, es will in den einfachen Grund, in die stille Wüste, wohin nie etwas Unterschiedenes, weder Vater noch Sohn noch heiliger Geist, gedrungen ist; in dem Innigsten, wo niemand heimisch ist, da begnügt es sich in einem Lichte, und da ist es einiger als in sich selbst; denn dieser Grund ist eine einfache Stille, die in sich selbst unbeweglich ist, und von dieser Unbeweglichkeit werden bewegt und da empfangen ihr ganzes Leben alle Dinge, die vernünftig leben und sich in sich selbst versenkt haben.

Meister Eckhart (1260 – 1328) in seiner Predigt „Von der Einheit der Dinge“
In: Meister Eckharts mystische Schriften. Berlin 1903, S. 87-91

Den tiefsten Grund des Universums finden

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Es gibt einen Platz im Herzen, worin das ganze Universum enthalten ist – Himmel wie auch Erde, das Feuer, die Luft, Sonne, Mond und das Leuchten der Sterne. Alles ist darin enthalten. Wenn wir über unseren Verstand mit seinen Möglichkeiten des Messens und seinen Kategorien von Raum und Zeit hinausgehen, finden wir den tiefsten Grund des Universums. Dort sind Leben und Intelligenz.

Bede Griffiths (1906-1993)

… so schaue ich eine wundersame Schönheit

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Oftmals, wenn ich aus dem Schlummer der Körperlichkeit erwache, zu mir komme, von der Außenwelt abgewendet in mich einkehre, so schaue ich eine wundersame Schönheit; dann bin ich gewiß, meines besseren Teils inne geworden zu sein. Ich betätige das wahre Leben, bin mit dem Göttlichen geeint, und in ihm gegründet gewinne ich die Kraft, mich noch über die Überwelt hinaus zu versetzen. Wenn ich dann nach diesem Ruhen in dem Geistigen der Welt, aus dem Schauen des Höchsten wieder zur gewöhnlichen Gedankenbildung herabsteige, dann frage ich mich, wie es zuging, daß meine Seele sich mit dem Alltäglichen verstrickt habe, da doch dort ihre Heimat ist, wo ich eben verweilt habe.

Plotin (205 – 270)

Alchymie ist wahrhaftig die Philosophia der alten Weisen

Martin Luther / Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren, 1528 / wikimedia ~ gemeinfrei

Die rechte Kunst der Alchymie ist wahrhaftig die Philosophia der alten Weisen, die mir sehr wohl gefället, nicht alleine um ihres vielen Nutzes willen, den sie mitbringet, die Metalla zu schmelzen, zu scheiden, auszusieden und zuzurichten; item, Kräuter, Wurzeln und anderes zu destilliren und zu sublimiren, sondern auch um der Allegorien und heimlichen Deutung willen, die überaus schön ist, nämlich die Auferstehung der Todten am jüngsten Tage. Denn gleichwie in einem Brennofen das Feuer aus der Materie zieht und scheidet, was am Besten ist, ja den Spiritum, Geist, Leben, den Saft und Kraft, führets in die Höhe, daß es das Oberste am Helm einnimmt, dran klebt, und denn herab fließt; wie man solches siehet, wenn man Kräuterwasser brennet, oder daß man sonst etwas destilliret; da schwimmet das Feiste empor, und das Beste schwebet allezeit oben. Aber die unreinen Materien und Hefen läßts im Grunde bleiben, als ein todt Aas und nichtig Ding. Also auch, wenn man gebrannten Wein machet, da wird die ganze Substanz und Wesen durchs Feuer ausgezogen, und kömmt die Kraft in die Höhe; was übrig ist, bleibt unten im Grunde, und es riecht noch schmecket nicht, sondern es ist ein unförmlich Wasser. Dergleichen wird auch aus der Zimmetrinde und Muskatennuß alle Kraft und Macht ausgezogen und abgesondert, wenn man daraus ein Wasser brennet oder ein Oel zurichten will; da wird das Gute in die Höhe geführt, und was da übrig bleibet, das ist ohne Geruch und Schmack, gleichwie ein faul Holz. Eben dergleichen wird Gott auch thun durch den jüngsten Tag und letzte Gericht; damit wird er, als durch ein Feuer, abscheiden, absondern und abtheilen die Gerechten von den Gottlosen. Die Christen und Gerechten werden über sich in den Himmel fahren, und darinnen ewig leben; aber die Gottlosen und Verdammten werden als die Grundsuppe und Hefen in der Hölle bleiben, und darinnen verdammt sein, und im ewigen Joch bleiben.

Martin Luther (1483 – 1546) in seiner „Tischrede vom jüngsten Tage

Sie sind ein göttlicher Wanderer

Via Lewandowsky: Geist / Foto: (c) wak

Ein Besucher der Einsiedelei von Yogananda äußerte seinen Zweifel über die Unsterblichkeit des Menschen. Yogananda sagte ihm: „Versuchen Sie sich klarzumachen, dass Sie ein göttlicher Wanderer sind. Sie leben nur für kurze Zeit hier und reisen dann in eine ganz andere, faszinierende Welt weiter. Begrenzen Sie Ihren Gesichtskreis nicht auf ein kurzes Leben und eine kleine Erde. Rufen Sie sich vielmehr die Unermesslichkeit des GEISTES in Erinnerung, der in Ihnen wohnt.“

Woher sind wir geboren? Wo gehen wir hin?

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Woher sind wir geboren? Wo gehen wir hin? Wer dieses Woher und Wohin kennt, kann wahrhaft Buddhist genannt werden. Wer aber ist derjenige, der durch Geburt und Tod geht? Wer wiederum ist jener der nichts vom Woher und Wohin des Lebens weiß? Wer ist der jenige, der plötzlich des Woher und Wohin gewahr wird? Wer wiederum ist jener, der seinen Blick nicht fest auf dieses Koan richten kann und da er es nicht zu verstehen vermag, seine Eingeweide durcheinander gerüttelt fühlt, als würde ein feuriger Ball, den er herunterschluckt, nicht schnell genug ausgespien? Willst du diesen einen erkennen, dann musst du ihn dort erfassen, wo er nicht in den Bereich des Denkens gestellt werden kann.

Zen-Meister Daiye

Gefunden habe ich dieses Zitat hier: Günter Stock: Das TAO der Technik. Sinnvolle Wissenschaft und Technik als spiritueller Schöpfungsprozess. https://shop.neueerde.de/themen/alle-buecher-lieferbare-artikel/das-tao-der-technik.html