Dem Beispiel unseres Meisters folgen

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Nur im Atem zu verweilen, würde … unglaubwürdig machen, weil dies als Regression oder egozentrische Einschließung gedeutet werden könnte. Erfahrung zu machen mit dem Hauch Gottes im Atmen, verpflichtet uns, dem Beispiel unseres Meisters zu folgen und den Dienst an den anderen, den er uns vorgelebt hat, von ihm lernend zu übernehmen: „Denn ein Beispiel habe ich euch gegeen, damit, wie ich euch getan habe, auch ihr tut“. (Johannes 13,15)

Elmar Rettelbach in: Der kosmische Christus im Evangelium nach Johannes – eine Annäherung. Vortrag Pfingsttagung Neumühle 1989

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Lautlose Stille

Auguste Préault (1809 – 1879) Le Silence / Foto: (c) wak

Gebiete dir selber Schweigen
und halte die Blicke gesammelt,
damit die Stille
Einkehr bei dir halte!

Nur in der lautlosen Stille vernimmst
du das ewige Wort!

Bô Yin Râ / Joseph Anton Schneiderfranken (1876 – 1943) in: Buch der Königlichen Kunst

Weg zum Glück

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Greife diesen Gedanken auf, sobald der Tag anbricht, und denke Tag und Nacht daran: Es gibt nur einen Weg zum Glück, und der besteht darin, alles, worauf du keinen Einfluss hast, aufzugeben, darüber hinaus nichts als deinen Besitz zu betrachten, alles andere Gott und dem Schicksal zu überlassen.

Epiktet (+ 135)

Was ist Erleuchtung?

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Zur Wahrheit erwachen heißt niemand sein, NICHTS sein, bewusst Sein, nur sein. Da ist kein Ego, keine Person. Kein Gewinnen, sondern ein Entblößen geschieht da, kein Addieren, sondern ein Subtrahieren, ein fortwährendes Abziehen von allem, bis NICHTS mehr übrig bleibt: Überfließende Leere, Stille – NICHTS nicht getrennt von Allem.

Pyar (* 1960) in: Ein Text von Pyar über Erleuchtung

Als Ganzheit reagieren

Engel von Ewald Mataré / Foto: (c) wak

Im religiösen Erlebnis
begegnet der Mensch einem übermächtig Anderen.
Und nur das Übermächtige,
welchen Ausdruck es auch annimmt,
fordert den Menschen als Ganzen heraus
und zwingt ihn, als Ganzheit zu reagieren.

C. G. Jung, 1958, GW 10, § 655

Zitiert von Ursula Bernauer in ihrem Beitrag „Engel – Überlegungen zu einer archetypischen Kraft“ fand ich Jungs Zitat hier: http://www.wachstums-impulse.de/texte/bernauer3.html

Uns zur Liebe motivieren

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Die Vereinigung mit Gott kommt nie durch Gefühle oder Anstrengungen zustande, zu denen uns das Verlangen drängt, denn diese sind immer nur Ziele und Zwecke. Gefühle sind nur von Nutzen, wenn sie uns zur Liebe motivieren und den Willen zum Handeln antreiben.

Johannes vom Kreuz (1542 – 1591)

Ihr Schmerz und unser Schmerz unterscheiden sich nicht

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Nur in dem Maß, in dem wir unseren persönlichen Schmerz erkennen, nur in dem Maß, in dem wir mit allen Aspekten des Schmerzes vertraut sind, können wir furchtlos genug, mutig genug und Krieger genug sein, um es mit dem Schmerz der anderen aufzunehmen. Das gelingt uns deshalb, weil wir erkannt haben, dass sich ihr Schmerz und unser eigener Schmerz nicht unterscheiden.

Pema Chödrön (* 1936) in: Beginne, wo du bist. Eine Anleitung zum mitfühlenden Leben. Braunschweig 1997, S. 15

Feuer der Liebe

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Feuer gibt nicht nur Helle und Wärme, es wandelt von Grund auf, wenn es das Feuer der Liebe ist. Es macht transparent wie die Metalle in den Ikonen. Man schaut einen seltenen Glanz, und schaut wie hindurch und sieht mehr. Verborgenes. Tiefes.

Josua Boesch (1922-2012)

Menschenliebe und Gerechtigkeit

Mandorla im Kloster Knechtsteden / Foto: (c) wak

Mit Johannes sage ich: Gerechtigkeit und Liebe sind das einzige und das einzig sichere Zeichen für den wahren Glauben, und sie sind die echten Früchte des Heiligen Geistes. Wo sie sind, da ist Christus, wo sie fehlen, da fehlt Christus. Nur Christi Geist entflammt uns zur Gerechtigkeit und Menschenliebe.

Baruch de Spinoza (1632 – 1677) In: Spinoza-Brevier. Zusammengestellt und mit einer Einleitung herausgegeben von Arthur Liebert. Leipzig 1918, S. 156