Kein anderer Erkenner

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Er ist der Seher, den man nicht sieht,
der Hörer, den man nicht hört,
der Denker, den man nicht denkt,
der Erkenner, den man nicht erkennt;

es gibt keinen anderen Seher,
es gibt keinen anderen Hörer,
es gibt keinen anderen Denker,
es gibt keinen anderen Erkenner,

das ist dein Âtman,
der heimliche Lenker,
der Unsterbliche.
Leidvoll ist alles andere.


Brihad-Âranyaka-Upanishad, ~ 700–500 v.u.Z.

Gefunden habe ich diesen Text hier: https://blog.nootheater.de/2020/11/12/buch-der-freunde-liii/

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Gott zu suchen ist wie…

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Gott zu suchen ist, wie ein Netz durch das Wasser zu ziehen. Wenn du das Netz hinter dir herziehst, ist es schwer und voll Wasser, wenn du es jedoch einziehst, ist nichts darin. Wenn du Gott mit deinem Denken und Tun suchst, ist Gott in dir, sobald du ihn aber gefunden zu haben glaubst, innehälst und dich zufriedengibst, hast du ihn wieder verloren.

Fjodor Strachow (1861-1923) war Assistent und Freund von Leo Tolstoi

Atem für Leib und Seele

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Es gibt den innerlichen Atem der Seele,
die in Gebet und Meditation Gott ebenso atmet,
wie der Leib die Luft.

Jener ist der Atem der Gesundheit,
dieser ist der der Religion.

Und wie der Mensch die Luft zum Atmen braucht
für sein leibliches Leben,
so braucht er auch den Atem in Gott,
das Gebet und die Meditation der Religion,
für sein seelisches Leben.

Valentin Tomberg (1900 – 1973)

Fülle und Leere zugleich

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Null steht für Nichts, aber jede Zahl können wir durch diese Null zehnfach, hundertfach, tausendfach multiplizieren. So gibt Dankbarkeit dem Leben Fülle, indem sie Nichts hinzufügt. Der volle Kreis ist die leere Null, 0 bedeutet zugleich Fülle und Leere. 0 zu verstehen, indem man 0 wird – darum geht es, wenn wir von Dankbarkeit sprechen.

David Steindl-Rast (* 1926)

Der einsame Christus

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Wachet und betet mit mir!
Meine Seele ist traurig
bis an den Tod.

Wachet und betet mit mir!
Eure Augen
sind voll Schlafes –
könnt ihr nicht wachen?

Ich gehe,
euch mein Letztes zu geben –
und ihr schlaft …
Einsam stehe ich
unter Schlafenden,
einsam vollbringe ich
das Werk meiner schwersten Stunde.

Wachet und betet mit mir!
Könnt ihr nicht wachen?
Ihr alle seid in mir,
aber in wem bin ich?

Was wißt ihr
von meiner Liebe,
was wißt ihr
vom Schmerz meiner Seele?
O einsam!
Einsam!
Ich sterbe für euch –
und ihr schlaft!
Ihr schlaft!

Christian Morgenstern (1871 – 1914)

Keine Leben ohne Gott

Fotographie Tolstois von Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski aus dem Jahr 1908

Ich habe ja nur dann ein wirkliches Leben, wenn ich Gottes Nähe fühle und ihn suche. Nun also, was suche ich noch, rief eine Stimme in mir; da ist er ja, er, ohne den man nicht leben kann. Gott erkennen und leben, das ist ein und dasselbe. Gott ist das Leben! Lebe, indem Du Gott suchst, dann wird es keine Leben ohne Gott geben!

Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi (1828 – 1910)

Reines Innesein

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Gott ist es, der das Gemüt
als reines Innesein erhellt,
er gibt ihm sein Licht.
Wie willst du ihn
mit dem Gemüt erkennen,
es sei denn, du wendest es einwärts
und tauchst es in ihn?

Ramana Maharshi (1879 – 1950) in Vierzig Verse / Nr. 22

Du hast mir das Herz weit gemacht

Teresa von Ávila / Teresa de Jesús (1515 – 1582)
Porträt von Eduardo Balaca (1840–1914)

Während ich dieses schrieb, dachte ich an die Worte des angeführten Verses: dilatasti cor meum, du hast mir das Herz weit gemacht. Es scheint mir jedoch, dass die erwähnten Süßigkeiten ihren Ursprung nicht im Herzen, sondern in einer noch mehr inneren Stätte, gleichsam in einer verborgenen Tiefe haben. Ich meine, es müsse dies der Seelengrund sein, wie ich es nachher erkannt habe und noch sagen werde. Fürwahr, ich sehe in uns Geheimnisse verborgen, die mich oft in Erstaunen setzen; und wie viele wird es noch geben, die ich nicht weiß!

Teresa von Ávila / Teresa de Jesús (1515 – 1582)

Mehr hier: https://bkv.unifr.ch/de/files/die-seelenburg/related_files/Die%20Seelenburg_deutsch_368.pdf

Was Atheisten glauben

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Mit der Zeit wird jeder zur Einsicht erwachen, dass es Gott gibt, ja geben muss, sonst hätte das Ganze überhaupt keinen Sinn. Wir können mit dem Theologen Hans Küng einig gehen: „Man verliert auf jeden Fall nichts, wenn man an Gott glaubt, kann aber alles gewinnen.“

Zitat aus dem Text „Was Atheisten glauben“ von Beat Imhof

Der vollständige Beitrag „Was Atheisten glauben“ kann hier gelesen werden:

XIII. MAGISCHE BLÄTTER | Frühjahr 2023

CIV. Jahrgang Frühjahr 2023 | Spuren (2) (Februar | Heft 37)

EINZELBUCH, 310 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3-948-5941-69

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

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