… dass du dein Herz wach erhältst

Rabia von Basra / Archiv

O Mensch!
Durch die Augen führt kein Weg zu Gott!
Durch die Zunge erreichst du Ihn auch nicht.
Das Ohr ist nur der peinvolle Weg der Redner,
und Hände und Füße sind in Machtlosigkeit versunken.

Es bleibt nur ein Mittel,
und das ist dein Herz.
Strebe danach,
dass du dein Herz wach erhältst.
Und wenn es wach ist,
wird es bedürfnislos von Gott,
denn es wird in Ihm aufgehen.

Rabia von Basra (716 – 801)

Zugang zum Licht verschaffen

Foto: (c) wak

Sufis verstanden sich schon immer auf die Alchemie des Herzens, durch die die Energie der Liebe das Individuum transformiert, damit das in der Dunkelheit der Nafs, oder des niederen Selbst versteckte Licht enthüllt wird. Sie entwickelten eine detaillierte Wissenschaft, so mit den Kammern des Herzens zu arbeiten, dass eine innere Transformation erreicht wird, die dem Sucher Zugang zum Licht seiner wahren Natur verschafft. Diese Arbeit ist nicht nur für den Einzelnen gedacht, sondern kann eine direkte Beziehung zu der ganzen Schöpfung und dem Herzen der Welt haben. Haben wir erst einmal die mysteriöse Verbindung zwischen unserer eigenen innersten Essenz und der Seele der Welt erkannt, können wir die Werkzeuge der inneren Transformation benutzen, um direkt mit der Weltseele zu arbeiten und der Anima Mundi helfen, ihr göttliches Licht zu enthüllen und zu erwachen.

Llewellyn VaughanLee (* 1953)

Der vollständige Beitrag kann hier gelesen werden: https://goldensufi.org/de/anima-mundi-die-seele-der-welt-erwecken/

In strahlendstem Licht aufglänzen

Foto: (c) wak

O Dunkel des Schweigens! Es wäre nicht genug, von dir zu sagen, dass du vor lauter Finsternis in strahlendstem Licht aufglänzest, nicht genug, von dir zu glauben, dass dein Glanz sich immer gleich bleibe, unstörbar und unzerstörbar, nie zu sehen und nie zu erreichen. Es wäre auch nicht genug, von dir zu sagen, dass du, Dunkelheit des Urgrunds, jenen vollkommenen Geist, der die Augen des Daseins und die Augen des Seins zu schließen vermöchte, mit der Leuchtkraft deiner Fülle bis zum Bersten blendest, und schöner bist als die Schönheit selbst.

Dionysius Areopagita  (5. Jh.) in: Mystische Theologie

Jeder geht den Weg seiner Sehnsucht

Foto: MAGISCHE BLÄTTER

Jeder geht den Weg seiner Sehnsucht und erreicht das Ziel seiner Sehnsucht. Diese Sehnsucht ist in jedes Menschen Herz verwurzelt; ob er sich ihrer nun bereits bewußt ist, oder noch nicht, – sie allein ist das einzige treibende Etwas, das des Menschen Schicksal gestaltet. Das irdische Schicksal ist nichts anderes, als ein von uns noch nicht durchschauter geheimnisvoller Schleifprozeß, der aus einem rohen, blinden Edelstein einen strahlenden Brillianten schafft. Sehnt sich der blinde Edelstein nur nach einer einfachen Glanzform, dann genügt, bildlich gesprochen, vielleicht ein viermaliges Schleifen; ein roher Stein mit der inneren Sehnsucht, das Licht der Sonne tausendfach zurückwerfen zu können – der bedarf eines tausendfachen Schliffes.

Als diejenigen Kapitel, die (ohne daß sie etwa, aus dem Zusammenhang gerissen, gelesen werden sollen), meines Er-achtens als Grundpfeiler anzusehen wären, bezeichne ich:

Der Weg.
Vom Suchen nach Gott.
Von Heiligkeit und Sünde.
Die Einheit der Religionen.
Vom Geiste.
Im Osten wohnt das Licht.
Die Magie des Wortes.
Die Weiße Loge.
Eucharistie.

Gustav Meyrink, 1919

In: Bô Yin Râ, Das Buch vom lebendigen Gott, mit einem Vorwort von Gustav Meyrink, München, 1919

Das vollständige Vorwort von Gustav Meyrink kann hier gelesen werden:

XVI. MAGISCHE BLÄTTER BUCH
CIV. Jahrgang – Winter 2023/2024

Das Lehrwerk und sein Vorhof (HEFT 47 | Dezember 2023)

EINZELBUCH, 427 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN 978-3948-5941-4-5

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XVI

Dorotheos of Gaza: Frieden mit allen erreichen

Dorotheos of Gaza / wikimedia ~ gemeinfrei

Wünscht euch nicht, dass die Dinge entsprechend eurer Bestimmung geschehen, sondern wünscht euch, dass es ist, wie es sein sollte; auf diese Art erreicht ihr Frieden mit allen.

Dorotheus von Gaza ( ca. 510 – ca. 580 /ca. 620)

Simone Weil zum „Vaterunser“

Foto: (c) wak

Die unendliche Süße dieses griechischen Textes hat mich so sehr ergriffen, dass ich mich mehrere Tage lang nicht davon abhalten konnte, ihn immer wieder zu wiederholen. In der folgenden Woche begann ich mit der Weinlese. Ich rezitierte jeden Tag vor der Arbeit das Vaterunser auf Griechisch und wiederholte es sehr oft im Weinberg. Seitdem habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, es jeden Morgen einmal mit absoluter Aufmerksamkeit durchzusprechen. …

Manchmal kommt es vor, dass ich es aus purem Vergnügen noch einmal sage, aber ich mache es nur, wenn ich den Impuls wirklich verspüre. Die Wirkung dieser Übung ist außergewöhnlich und überrascht mich jedes Mal aufs Neue, denn obwohl ich sie jeden Tag erlebe, übertrifft sie bei jeder Wiederholung meine Erwartungen. Manchmal reißen die allerersten Worte meine Gedanken aus meinem Körper und transportieren sie an einen Ort außerhalb des Raums, wo es weder Perspektive noch Standpunkt gibt. Die Unendlichkeit der gewöhnlichen Wahrnehmungserweiterungen wird durch eine Unendlichkeit im zweiten oder manchmal dritten Grad ersetzt. Gleichzeitig herrscht Stille, die jeden Teil dieser Unendlichkeit der Unendlichkeit ausfüllt, eine Stille, die keine Abwesenheit von Klang ist, sondern Gegenstand einer positiven Empfindung ist, positiver als die des Klangs. Geräusche, wenn überhaupt welche, erreichen mich erst, nachdem ich diese Stille durchbrochen habe. Manchmal ist Christus auch während dieser Rezitation oder in anderen Momenten persönlich bei mir anwesend, aber seine Gegenwart ist unendlich realer, bewegender, klarer als bei dem ersten Mal, als er von mir Besitz ergriff.

Simone Weil (1909 – 1943) in einem Brief an Pater Perrin

Mehr zu ihr hier von Ronald Steckel: https://www.ardaudiothek.de/episode/das-innere-licht/schwerkraft-und-licht-4-6/rbbkultur/10433357/

Die höchste Erleuchtung erreichen

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Wo der Geist keinen Ort hat,
an dem er stehenbleiben kann,
dort ist die mahâmudrâ gegenwärtig,
die Große Haltung.
Durch die Pflege einer solchen Haltung
erreicht man die höchste Erleuchtung.

Tilopa (988 – 1069)

Gerechtigkeit und Frieden

Buber-Statue in Heppenheim von Marek Zalewski / Foto: (c) wak

Wir wollen die Gewalt nicht. Wir haben nicht, wie der Sohn unseres Volkes – Jesus – und wie Sie, die Lehre der Gewaltlosigkeit ausgerufen, weil wir meinen, daß ein Mensch zuweilen, um sich oder gar seine Kinder zu retten, Gewalt üben muß. Wir haben von der Urzeit an die Lehre der Gerechtigkeit und des Friedens verkündet; wir haben gelehrt und gelernt, daß der Friede das Ziel der Welt ist und Gerechtigkeit der Weg, ihn zu erreichen. Wir können daher die Anwendung von Gewalt nicht wünschen. Wer sich in die Reihen Israels stellt, kann nicht Gewalt wünschen. Doch ich bin gezwungen, dem Bösen in der Welt so zu widerstehen wie dem Bösen in mir selbst. Ich mag keine Gewalt. Ich kann nur danach streben, keine Gewalt anzuwenden. Doch wenn es keinen anderen Weg gibt, das Böse an der Zerstörung des Guten zu hindern, dann werde ich Gewalt anwenden und mich in Gottes Hände begeben. – Martin Buber in einem Brief an Mahatma Gandhi

Martin Buber: Ein Land und zwei Völker von Prof. Dr. Kalman Yaron

Der vollständige Beitrag von Kalman Yaron kann hier gelesen werden:

XV. MAGISCHE BLÄTTER BUCH
CIV. Jahrgang – Herbst 2023

Rolf Schott und die Sakralkunst (Heft 44 | September 2023)

EINZELBUCH, 333 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3948-5941-8-3

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XV

Wir brauchen Händler des Friedens

Martin Buber – um 1951 / Bild: Magische Blätter

Der Denker des dialogischen Lebens war sich wohl der traurigen Tatsache bewußt, daß Frieden im Nahen Osten nicht nur durch altruistisches Vertrauen erreicht werden kann, sondern auch durch geschäftsmäßige Verhandlungen. Buber stellte fest, daß weise Staatsmänner, wie gute Händler, ihre Probleme dadurch lösen, daß sie ihre gegenseitigen und gemeinsamen Interessen zu unterscheiden und klar auseinanderzuhalten wissen. „Was wir brauchen“, sagte Buber, „sind Händler des Friedens – jüdische und arabische Friedenshändler.“

Martin Buber: Ein Land und zwei Völker von Prof. Dr. Kalman Yaron

Mehr zur Person von Yaron hier https://www.jcrelations.net/de/artikelansicht/yaron-kalman.html

Der vollständige Beitrag von Kalman Yaron kann hier gelesen werden:

XV. MAGISCHE BLÄTTER BUCH
CIV. Jahrgang – Herbst 2023

Rolf Schott und die Sakralkunst (Heft 44 | September 2023)

EINZELBUCH, 333 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3948-5941-8-3

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XV

Wirksame Leitlinien zur Verfügung stellen

Grabmal in Straßburg / Foto: (c) wak

Natürlich ist „das ewige Leben in der künftigen Welt“ (Lk. 18,30) in allen Religionen typischerweise denen vorbehalten, die sich von einem bestimmten Glaubensbekenntnis leiten lassen. Ungeachtet dessen, dass gerade die Lehrer, die die großen Religionen als ihre Gründer verehren und die der Entwicklung von Dogmen ausnahmslos vorausgingen, einzigartig undogmatisch waren und ihre Botschaft für die ganze Welt und die ganze Menschheit überbrachten. Denn aus ihrer Erfahrung und Perspektive ist spirituelles Leben unabhängig von Konfessionen. Es ist eine Gabe, die alle besitzen, obwohl das bewusste Wissen um diese Gabe nur durch aufgeklärtes Handeln erlangt werden kann. Und um ihren Mitmenschen dabei zu helfen, dieses Ziel zu erreichen, stellten sie wirksame Leitlinien zur Verfügung.

Der Vortrag „Persönliches Überleben: Reflexionen über die Folgen“ von Bodo Reichenbach wurde auf der Jahreskonferenz 1995 der ACADEMY OF RELIGION AND PSYCHICAL RESEARCH gehalten.

Der vollständige Vortrag kann hier nachgelesen werden:

XIV. MAGISCHE BLÄTTER BUCH
CIV. Jahrgang Sommer 2023

Die letzte Gemäldeausstellung Bô Yin Râs 1976 im Schloßmuseum Aschaffenburg. (Heft 42 | Juli 2023)

EINZELBUCH, 333 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3948-5941-7-6

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XIV