… wie man nicht aufhört zu atmen

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Ja, es gilt immer zu beten, wie man nicht aufhört zu atmen, wie unser Atem sich unserer Beschäftigung anpaßt. Ein wahrer Konflikt zwischen Tätigkeit und Gebet existiert nicht; was uns zu ersticken droht, ist nur die Geschäftigkeit, weil sie uns „außer Atem“ bringt.

Madeleine Delbrêl (1904-1964)

Freude des inneren Lebens

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Ich habe festgestellt, dass das innere Gebet auf dreierlei Weise Frucht bringt: im im Geist, in den Gefühlen und in Offenbarungen. In der ersten, zum Beispiel, ist die Süße der Liebe Gottes, der innere Friede, die Fröhlichkeit des Geistes Reinheit der Gedanken und das süße Gedenken an Gott. In der zweiten die angenehme Wärme des Herzens, die Fülle der Freude in allen Glieder, das freudige „Sprudeln“ im Herzen, Leichtigkeit und Mut, Lebensfreude, die Kraft, Krankheit und Kummer nicht zu fühlen. Und zuletzt das Licht, das dem Verstand gegeben wird, das Verständnis der Heiligen Schrift, Erkenntnis der Sprache der geschaffenen Dinge, Freiheit von Aufregung und Eitelkeit, Erkenntnis der Freude des inneren Lebens und schließlich die Gewissheit der Nähe Gottes und seiner Liebe zu uns.

In einem Büchlein „The way of a pelgrim“, das 1883 in Kasan gedruckt wurde nach einer Handschrift, im Besitz eines alten Athosmönches, werden genau die mystischen Erfahrungen der Ostkirche und des Franz von Assisi wiedergegeben / Quelle: A. R. Heyligers in seinem Artikel „Franz von Assisi oder die orientalische Mystik im Westen“

Wahre Deutung unseres Wesens

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Wer sind wir? Das ist die Frage die ich mir immer wieder stelle, und die wir uns alle stellen müssen. Was bringt uns weiter? Wir brauchen offensichtlich eine neue Erkenntnis unseres wahren Wesens. Dorthin wollen uns die spirituellen Wege führen. Sie lassen uns einen Hintergrund erfahren, eine transrationale und transpersonale Erfahrungsebene, aus der alles kommt und in der alles enthalten ist. Aus diesem „Nichts“, wie es die christlichen Mystiker nennen, aus dieser Leere, wie es im Zen genannt wird, erhalten wir die wahre Deutung unseres Wesens.

Willigis Jäger (1925 – 2020)

Keine Lotosblüte ohne Schlamm

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Die meisten Menschen fürchten sich davor zu leiden. Doch das Leiden ist eine Art Schlamm, der die Lotosblüte des Glücks zum Erblühen bringt. Es gäbe keine Lotosblüte ohne den Schlamm.

Thích Nhất Hạnh (1926 – 2022)

Gesamte Weisheit der Menschheit

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Mystik bringt innere Freiheit und äußere Perspektive. Mystiker hören den Ruf, der sie auffordert, auf ihrem Weg nicht stehen zu bleiben. Es genügt ihnen nicht, sich häuslich niederzulassen, sie müssen immer weitergehen, immer mehr und mehr entdecken… Mystiker sind die Boten des interspirituellen Zeitalters, in welchem die gesamte Weisheit der Menschheit gesammelt und miteinander geteilt wird wie eine gemeinsame Tradition.

Wayne Teasdale (1945 – 2004) in: Das mystische Herz. Spirituelle Brücken bauen. o. O. 2004, S. 324

Er hatte eine ‚Offenbarung‘ zu bringen

Bô Yin Râ: Kosmisches Erkennen

… Bô Yin Râ selbst sagte von sich aus: „Mein geistiger Weg führte aus dem Allerinnersten des Ewigen zum Seelischen und zuletzt ins Irdische.“ Darum hatte er eine ‚Offenbarung‘ zu bringen, die den Menschen helfen soll, den Weg zur Selbstverwirklichung zu finden. Das Ziel des immer strebend Sichbemühens ist die Einswerdung des Ichs mit dem All-Sein, dem ‚Geiste, der alles in sich faßt‘. …

Kirchliches Jahrbuch für die evangelische Kirche, 1949, S. 397

Der vollständige Beitrag aus dem Jahrbuch kann hier gelesen werden:

XIV. MAGISCHE BLÄTTER BUCH
CIV. Jahrgang Sommer 2023

Die letzte Gemäldeausstellung Bô Yin Râs 1976 im Schloßmuseum Aschaffenburg. (Heft 42 | Juli 2023)

EINZELBUCH, 333 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3948-5941-7-6

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XIV

Zu Bildern von Bô Yin Râ siehe auch hier: https://verlagmagischeblaetter.eu/neuerscheinungen

Gebet das tausend Wohltaten mit sich bringt

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Es ist eine Kunst, Gebete so zu verrichten, dass der Verstand – sogar beim mündlichen Beten – sich viel rascher sammelt, und es ist ein Gebet, das tausend Wohltaten mit sich bringt; man nennt es Sammlung, weil die Seele all ihre Vermögen sammelt und in ihr Inneres zu ihrem Gott einkehrt. Es kommt ihr göttlicher Meister rascher zu ihr, um sie zu unterweisen und ihr das Gebet der Ruhe zu schenken als auf irgendeine andere Weise.

Teresa von Avila (1515 – 1582) in: Der Weg der Vollkommenheit, Kapitel 47

Der Geschmack eines Geschöpfes

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Das Gebot, das ich in der Natur der Minne erkenne, bringt meine Sinne in Verwirrung. Es hat keine Form, weder Ursache noch Gestalt, dennoch hat es den Geschmack eines Geschöpfes. Es ist die Materie meiner Freude, nach der ich immer dürste.

Hadewijch von Antwerpen (13. Jh.)

Wie elektrische Wellen …

Wie elektrische Wellen heute den ganzen Erdkreis umspannen, und doch nur von Antennen aufgenommen werden können, die für gleiche „Wellenlänge” eingerichtet sind, so strahlen unsichtbare Kräfte auch von jedem Erdenmenschen aus und bringen jede Menschheitsgruppe der jeweils Impulsverwandten in die sicherste Verbindung, ohne anderen Gruppen wahrnehmbar zu werden.

Bô Yin Râ (1876 – 1943) in „Das Gespenst der Freiheit“. Basel / Leipzig 1930, S. 143

Wünsche Deine Wahrheit zu begreifen

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Ich versuche nicht, Herr,
zu Deiner Höhe zu dringen,
weil mein Verstand mit ihr
in keinen Vergleich zu bringen ist;
ich wünsche nur einigermaßen Deine Wahrheit zu begreifen,
die mein Herz glaubt und liebt.
Denn ich suche nicht
zu begreifen, um zu glauben,
sondern glaube, um zu begreifen.

Anselm von Canterbury (* um 1033 – 1109)