Auf einer bestimmten Strecke
seiner Andachtsbahn
findet der Andächtige Befriedigung
im gestalteten Gotte,
auf einer andern
im gestaltlosen.
Ramakrishna (1833 – 1886)
Kehre dich nach innen zurück,
an den Ort, an dem nichts mehr besteht,
und achte darauf, dass du nichts einlässt.
Dringe in deine Tiefe ein,
an den Ort, an dem kein Gedanke mehr existiert,
und achte darauf, dass dort kein Gedanke aufkommt!
Dort wo nichts existiert, ist Fülle!
Dort, wo nichts zu sehen ist, die Schau des Seins!
Dort, wo nichts mehr erscheint,
das plötzliche Erscheinen des wahren Selbst!
Dhyana ist das!
Gnânânanda Giri (19./20. Jahrhundert – genaue Lebensdaten sind nicht bekannt). Henri Le Saux / Abhishiktananda (1910 – 1973) war stark von ihm beeinflusst. Le Saux beschrieb den Kontakt zu seinem Guru in seinem Buch „Guru and Disciple: an Encounter with Sri Gnanananda, a Contemporary Spiritual Master„.
Dhyana meint Versenkung, Meditation. Sie ist die letzte, die dem Samadhi vorangeht, jenem Zustand der Einheit und seligen Ruhe, in dem die Identität des Selbst mit Brahma erlangst ist, das Ursprüngliche, Absolute, die Urkraft.
Im östlichen Geist ist etwas von einer großen Stille, ein Unstörbares, so als blicke er immer in die Ewigkeit. Diese Stille ist nicht die Abwesenheit vom Leben. Es ist vielmehr die Stille des Abgrundes der Ewigkeit, darin alle Dinge „daheim“ sind. Es ist wie das Schweigen Gottes, der tief in der Schau seines Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft umgreifendes Werkes in seiner Einheit und Allheit thront. Wer in dieser Stille Verwesung und Tod wittert, wird erstaunt sein über den überwältigenden Ausdruck an Aktivität, die aus diesem ewigen Schweigen hervorbrechen kann.
D.T. Suzuki in „Die große Befreiung“. Zitiert wird Suzuki von Karlfried Graf Dürckheim in „Zen und Wir“, Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe Bern / München / Wien, 1984, S. 85
Wahre religiöse Führer … sollten nicht erlösen. Sie haben vielmehr zur Umkehr aufgerufen, zur Metanoia, zur Wende nach innen, zum Wesentlichen hin, zu unserer göttlichen Natur. Aber der Mensch hat die Religionsstifter lieber zur Ehre der Altäre erhoben und betet sie an, statt diese Metanoia, die sie vorgelebt haben, an sich selbst zu vollziehen. Denn der Weg der Verwandlung ist lange und beschwerlich.
Willigis Jäger (1925 – 2020) in: Suche nach dem Sinn des Lebens. Bewusstseinswandel auf dem Weg nach innen. Petersberg, 5. Auflage 1999, S. 181
“Et es wie et es.”
„Es ist, wie es ist“
und meint – Gegenwärtigkeit
“Et kütt wie et kütt.”
„Es kommt, wie es kommt“
und meint – Akzeptanz
“Et hät noch emmer joot jejange.”
„Es ist noch immer gut gegangen“
und meint: – Vertrauen
“Wat fott es, es fott.”
„Was weg ist, ist weg“
und meint: – Loslassen
“Et bliev nix wie et wor.”
„Es bleibt nichts so wie es war“
und meint: – Vergänglichkeit
“Jede Jeck is anders.”
„Jeder Narr ist anders“
und meint – Vielfalt
“Wat wells de maache?”
„Was willst du machen?“
und meint – Annehmen
“Maach et joot, äver nit zo off.”
„Mach es gut, aber nicht zu oft“
und meint – Mittelmaß
“Mer muss au jönne könne.”
„Man muss auch gönnen können“
und meint – Mitgefühl
“Wat soll dä Quatsch?”
„Was soll der Quatsch“
und meint – Unterscheidung
“Do laachs de disch kapott.”
„Da lachst Du Dich kaputt“
und meint – Humor
Gefunden habe ich diese anregende Auflistung, der ich eine „Übersetzung“ hinzugefügt habe, hier: http://vedanta-yoga.de/