Auf den Spuren kollektiver Projektionen

Jacob Böhme: Philosophus Teutonicus / Bild: Archiv

Auf den Spuren Jacob Böhmes bin ich auf den kabbalistischen Begriff Egregor gestoßen, der etwas bezeichnet, das man auch „kollektive Halluzination“ nennen könnte.

Ein Egregor ist ein von menschlichen Kollektiven produziertes unsichtbares Geschöpf, ein Dämon, der auf das ihn erschaffende Kollektiv permanent zurückwirkt. Der Stoff, aus dem dieses Wesen besteht, ist das, was Jakob Böhme in seinen Schriften die Imagination nennt: psychische Energie, Vorstellungskraft, seelische Bilder, durch Gedanken geformte, plastische Phantasie.

Die Geschichte des Abendlandes ist von derartiven Kollektivprojektionen geprägt: das dogmatische Christentum und seine Gottesbilder, der Marxismus-Leninismus, der Stalinismus, der Nationalsozialismus und ihre Menschenbilder – überhaupt die Nationalismen und Fundamentalisten jeder Couleur.

Erzähler in Jacob Böhme. Philosophus Teutonicus. Eine Reise auf den Spuren des ersten deutschen Philosophen von Ronald Steckel

Der vollständige Beitrag über Jacob Böhme kann hier gelesen werden:

XII. MAGISCHE BLÄTTER BUCH | WINTER

CIII. Jahrgang Winter 2022 / 2023 | Musik & Film (Januar | Heft 36)

EINZELBUCH, 364 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten)ISBN-Nr. 978-3-948-5941-5 2

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XII

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Wie elektrische Wellen …

Wie elektrische Wellen heute den ganzen Erdkreis umspannen, und doch nur von Antennen aufgenommen werden können, die für gleiche „Wellenlänge” eingerichtet sind, so strahlen unsichtbare Kräfte auch von jedem Erdenmenschen aus und bringen jede Menschheitsgruppe der jeweils Impulsverwandten in die sicherste Verbindung, ohne anderen Gruppen wahrnehmbar zu werden.

Bô Yin Râ (1876 – 1943) in „Das Gespenst der Freiheit“. Basel / Leipzig 1930, S. 143

Saatkörner der Kontemplation

Kontemplation ist der höchste Ausdruck des intellektuellen und geistigen Lebens des Menschen. Sie ist das Leben selbst, voll wach, voll aktiv, voll bewusst, dass es lebendig ist. Sie ist geistiges Staunen. Sie ist spontane Ehrfurcht vor der Heiligkeit des Lebens, des Seins. Sie ist eine lebendige Erkenntnis der Tatsache, dass das Leben und das Sein in uns aus einer unsichtbaren, transzendenten und unendlich reichhaltigen Quelle stammen. Kontemplation ist vor allem ein Bewusstsein für die Realität dieser Quelle. Sie kennt die Quelle, obskur, unerklärlich, aber mit einer Gewissheit, die über die Vernunft und über den einfachen Glauben hinausgeht… Es ist eine tiefere Tiefe des Glaubens, ein Wissen, das zu tief ist, um in Bildern, in Worten oder sogar in klaren Begriffen erfasst zu werden.

Thomas Merton (1915 – 1968) in: New Seeds of Contemplation

Echte Offenbarungen an unsichtbarem Goldfaden

Es geht vollkommen unliterarisch zu. Nirgendwo flattert der grauseidene Führertalar des Tagore. Wäre dieses Einfache gekünstelt, die erzeugte Schlichtheit ließe sich nicht raffinierter ausdenken. Die scheinbar ungeordnete Art der Mitteilungen wäre für eine wissenschaftliche Darlegung ein Mangel. Nach den Beispielen der Religionsgeschichte ist das aber die typische Überlieferungsweise von echten Offenbarungen. Und doch ist jeder einzelne Spruch an einem unsichtbaren Goldfaden aufgereiht, der ihn mit allen anderen verbindet.

Der Schweizer Theologe Carl Albrecht Bernoulli (1868 – 1937) über die Schriften von Bô Yin Râ

Der vollständige Beitrag ist hier nachzulesen:

MAGISCHE BLÄTTER BUCH VIII
CII. JAHRGANG WINTER 2021/2022

Januar 2022: Sakralkunst

Mehr auch hier: https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift-magische-bl%C3%A4tter

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Geburtslegenden – buddhistisch und christlich

Der ganze Beitrag findet sich in der Zeitschrift „Der Buddhist“, 1. Jahrgang 1905, S. 257 ff.

Wissende Unwissenheit ~ begreifliche Unbegreiflichkeit

Foto: (c) wak

Die mystische Theologie führt zum Leerwerden und ins Schweigen, worin uns die Schau des unsichtbaren Gottes zuteil wird.

Die absolute Wahrheit ist nicht begreiflich. Wenn man daher auf irgendeine Weise zu ihr gelangen soll, ist es notwendig, dass dies durch eine unbegreifliche Einsicht gleichsam auf dem Weg einer Entrückung im Augenblick geschieht. So wie wir mit unserem leiblichen Auge die Klarheit der Sonne auf unbegreifliche Weise nur für einen Augenblick schauen können. Das ist nicht deshalb so, weil die Sonne nicht am allermeisten sichtbar wäre, wenn sie ihr Licht mit der ihr eigenen Kraft ins Auge dringen lässt, sondern weil sie wegen ihrer außerordentlichen Sichtbarkeit begreiflicherweise unsichtbar ist. Ebenso ist Gott, der die Wahrheit ist, die der Gegenstand der Einsicht ist, am meisten einsichtig und wegen seiner überragenden Einsichtigkeit uneinsichtig.

Daher bleibt allein die wissende Unwissenheit oder die begreifliche Unbegreiflichkeit der wahre und eigentliche Weg, um diese zu übersteigen.

Nikolaus von Kues (1401 – 1464) in seiner „Verteidigung der wissenden Unwissenheit“

Das Wahre und das Heilige sind wie Lichtstrahlen

Foto: (c) wak

Alles, was jetzt existiert, ist nur der Griff in die Vergangenheit und der Zukunft – bodenlos, reich und unsichtbar…Ich bin nicht glücklich, denn das Glück kommt vom Menschen. Ich bin nicht unglücklich, denn auch das Unglück kommt vom Menschen. Ich bin alles, denn das ist es, was von Gott kommt. Nichts in der Welt ist einsam, alles ist miteinander verbunden. Das Wahre und das Heilige sind wie Lichtstrahlen, die jeden treffen, dessen Augen offen sind; sehen und gesehen werden ist ein und dasselbe.

Clemens Brentano (1778-1842)

Geheimnisvoller Schöpfer

Foto: (c) wak

Es gibt keine Materie an sich! Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Atoms zusammenhält. Da es aber im ganzen Weltall weder eine intelligente noch eine ewige Kraft gibt, so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie! Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre. Da es aber Geist an sich allein ebenfalls nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen angehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber Geistwesen nicht aus sich selber sein können, sondern geschaffen worden sein müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: Gott.

Max Planck (1858 – 1947)

Kunst ist Wahrnehmungsarbeit

Ein so gereiftes Werk wirkt als Seelennahrung, als Heilmittel. Es wird eine aus zweckfreier Schönheit und kraft­voller Harmonie gebildete Manifestation in der Welt sein, in der sich tiefste Sehnsucht und höchstes Potenzial verbinden.

Der Künstler hat die paradoxe Aufgabe,

das Nichtsagbare zur Sprache zu bringen,

das Unhörbare hörbar zu machen,

das Unsichtbare ins Sichtbare zu heben.

Sein Scheitern ist gewiss,

doch möglicherweise nicht vergeblich.

Kunst, wie ich sie bejahe, ist Wahrnehmungsarbeit.

Sie nährt den (inneren) Menschen, durchleuchtet verworrene Zu­sammenhänge und öffnet jene kostbaren Bereiche, aus denen Lebenssinn und Existenzfreude stammen. Auch wenn diese Durchlichtungsarbeit in der Wüste, in übervölkerten Städten, einsamen Höhlen oder abgelegenen Dörfern schaffend oder betrachtend geschieht, wirkt sie doch unmittelbar gestaltend auf das menschliche Resonanzfeld ein. Die Essenz davon erreicht uns mit unerklärlicher Leichtigkeit – jenseits des Beweisbaren und doch mit absoluter Sicherheit – als leise Hoffnung, frischer Mut und freier, schöpferischer Impuls.

Der vollständige Text von Alfred Bast zu AY kann hier gelesen werden:

MAGISCHE BLÄTTER

CII. Jahrgang, HERBST 2021, Heft 8, August 2021

Thema: ÜBER DAS BILD

https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift/magische-blaetter

Bestellt werden können die Magischen Blätter hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu

Mehr Informationen zu seiner Arbeit finden sich hier: www.alfred-bast.de

Alles Sichtbare…

Novalis / Freiherr von Hardenberg

Alles Sichtbare
haftet am Unsichtbaren,
das Hörbare am Unhörbaren,
das Fühlbare am Unfühlbaren:
Vielleicht das Denkbare
am Undenkbaren.

Novalis / Freiherr von Hardenberg (1772 – 1801) im „Traktat vom Licht“