Buddha im eigenen Geist finden

Skizze Antony Gormley / Foto: (c) wak

Es ist ganz unmöglich,
Buddha woanders zu finden
als im eigenen Geist.

Jemand, der das nicht weiß,
mag zwar im Außen suchen,
aber wie ist es möglich,
sich selbst zu finden,
wenn man woanders sucht
als in sich selbst?

Wer sein eigenes Wesen außen sucht,
gleicht einem Narren,
der, bei einem Auftritt vor einer Menschenmenge,
vergisst, wer er ist,
und überall herumsucht,
um sich zu finden.

Padmasambhava (756-796)

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Leuchtende des Urlichtes – Voll der Gnade und Wahrheit

Den einzigen „eingeborenen Sohn des Vaters” sieht der gläubige Christ in dem Meister, nach dem er sich nennt, aber der Meister selbst, „voll der Gnade und Wahrheit”, bekennt, dass in seines Vaters Hause „viele Wohnungen“ (Johannes 14:2) sind, dass es ihm nicht zustehe, zu bestimmen, wer zu seiner Rechten und seiner Linken säße in seines Vaters Reich, und dass „der Vater größer“ ist als er. – (Johannes 14:28)

„Wenn ich auch von mir selbst Zeugnis gebe, so ist doch mein Zeugnis wahr, weil ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wisset nicht, wo her ich komme oder wohin ich gehe (Johannes 8:14)

So wird auch bis auf den heutigen Tag kein Sinnen und Glauben ihn rein in seiner ureigensten Wesenheit erfassen, es sei denn, der also Sinnende und Glaubende wisse, „woher” der Meister kam und „wohin” er ging, – wisse, dass hier einer der „Leuchtenden des Urlichtes” vor ihm steht, von seinen „Brüdern” bis auf diese Stunde als der größte „Liebende” unter ihnen voll Bewunderung verehrt, ausgegangen aus ihrem Kreise und zurückgekehrt zu ihm, um in unsichtbarer Gestaltung die geistige Aura der Erde nicht eher zu verlassen, als bis der letzte der Menschengeister, die hier im Tiere leben, einging zum Licht. –

Der ganze Beitrag „Das Buch von Jesus Christus (9) “ Bô Yin Râs gesammelten Buchtexten seines Lehrwerks zu Jesus kann hier gelesen werden:

XII. MAGISCHE BLÄTTER BUCH | WINTER

CIII. Jahrgang Winter 2022 / 2023 | ORNAMENTE & MANTRA (Dezember | Heft 35)

EINZELBUCH, 364 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten)ISBN-Nr. 978-3-948-5941-5 2

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XII

Licht der Herrlichkeit

Foto: (c) wak

Das Licht der Herrlichkeit
scheint mitten in der Nacht.
Wer kann es sehn?
ein Herz, das Augen hat und wacht.

Angelus Silesius / Johannes Scheffler (1624–1677) in: Cherubinischer Wandersmann, Fünftes Buch, Nr. 12

In seinen eigenen Grund kommen

Foto: (c) wak

Denn wer kommen will
in Gottes Grund,
in dessen Innerstes,
der muss zuvor
in seinen eigenen Grund,
in sein Innerstes kommen,
denn niemand kann Gott erkennen,
der nicht zuvor
sich selbst erkennen müsse.

Meister Eckhart (1260 – 1328) in: Deutsche Werke, Band 2, Predigt 15, S. 565

Eins werden mit dem Einen

Bild: Archiv

Weil und solange der Mensch mit den äußeren Bildern umgeht und in ihnen aufgeht, ist es unmöglich, daß er in diesen Grund hinabgelangt, und solange glaubt er nicht, daß er in ihm ist. Wer aber zu ihm gelangen und seiner inne werden will, der muß sich der Mannigfaltigkeit der äußeren Bilder entzogen und sich ganz dem inneren Bilde zugewendet haben, und er muß schließlich über das Schauen des Bildes hinaus zur Bildlosigkeit weiterschreiten und eins werden mit dem Einen.

Proklos (412 – 485) in einer Predigt von Johannes Tauler (1300 – 1361)

Das Nichts erfahren

Textgraphik: (c) wak

… es darf daran erinnert werden, dass dies: das Nichts zu erfahren, etwas ganz anderes ist als überhaupt nicht zu erfahren. Wer das Nichts erfährt, der macht wirklich eine Erfahrung, ihm begegnet etwas, was ihn betrifft, erschüttert und verwandelt. Ebendeswegen suchen ja die Menschen dieser Erfahrung auszuweichen.

Bernhard Welte (1906 – 1983) in: Das Licht des Nichts. Von der Möglichkeit neuer religiöser Erfahrung. Düsseldorf 1980, S. 43

Zum wahren Licht

Foto: (c) wak

Wer immer du seist,
wenn du strebst,
zu erheben den Ruhm dieser Tore,
Staune nicht an das Gold und den Aufwand,
sondern die Arbeit.

Edel erstrahlt das Werk,
doch das Werk, das edel erstrahlet,
Möge erleuchten die Geister,
dass sie eingehen durch die wahren Lichter.
Zum wahren Licht, wo Christus das wahre Tor ist.
Wie es der Welt innewohnt,
gibt das goldene Tor zu erkennen:
Der schwache Geist erhebt sich
zum Wahren durch das Materielle
Und sehnend erhebt er sich
durch das Licht aus
seiner Versunkenheit.

Inschrift, die Abt Suger (um 1081 – 1151) an der Westfront der Abtei St. Denis anbringen ließ.

Wille und Schicksal

Foto (c) wak

Der Streit um Willensfreiheit und Schicksalszwang gilt nur für den, der um den Grund nicht weiß, der beider Wurzel ist.
Wer das Selbst erkannt hat, einzig Wurzel und Grund von Freiheit und Schicksal, ist jenseits beider. Wie sollt er um sie streiten?

Ramana Maharshi (1879 – 1950) in „Vierzig Verse“ / Vers 19

Buddha finden im eigenen Geist

Keramik: Vincenzo Kavod Altepost

Es ist ganz unmöglich,
Buddha woanders zu finden
als im eigenen Geist.

Jemand, der das nicht weiß,
mag zwar im Außen suchen,
aber wie ist es möglich,
sich selbst zu finden,
wenn man woanders sucht als in sich selbst?

Wer sein eigenes Wesen außen sucht,
gleicht einem Narren,
der, bei einem Auftritt vor einer Menschenmenge,
vergisst, wer er ist,
und überall herumsucht, um sich zu finden.

Padmasambhava (8. Jh.)