Auf dem Weg nicht stehenbleiben

Mystik bringt innere Freiheit und äußere Perspektive. Mystiker hören den Ruf, der sie auffordert, auf ihrem Weg nicht stehen zu bleiben. Es genügt ihnen nicht, sich häuslich niederzulassen, sie müssen immer weitergehen, immer mehr und mehr entdecken… Mystiker sind die Boten des interspirituellen Zeitalters, in welchem die gesamte Weisheit der Menschheit gesammelt und miteinander geteilt wird wie eine gemeinsame Tradition.

Wayne Teasdale (1945 – 2004) in: Das mystische Herz. Spirituelle Brücken bauen. o. O. 2004, S. 324

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Das Heil finden

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Es fragte einer den Altvater Antonios, was er tun müsse, um Gott zu gefallen. Der Greis gab ihm folgende Antwort: „Befolge, was ich dir auftrage! Wohin immer du gehst, habe überall Gott vor Augen. Was du auch tust, oder was du auch redest: für alles suche ein Zeugnis in den Heiligen Schriften. Wenn du dich an einem Orte niederläßt, dann entferne dich nicht leicht. Diese drei Dinge beobachte und du wirst das Heil finden.”

(Abbas Antonios, 3) in: Apophthegmata Patrum – Weisung der Väter. Übersetzung Bonifaz Miller. Trier 1986

Fasten des Herzens

„Darf ich fragen“, so sagte Yen Hui zu Konfuzius, „was du unter ‚Fasten des Herzens‘ verstehst?“

„Kultiviere das Einssein“, antwortete Konfuzius darauf. „Du hörst nicht mit den Ohren, sondern mit dem Geist. Nicht mit dem Geist, sondern mit der Seele. Lass das Hören bei den Ohren aufhören. Lass den Geist bei sich bleiben. Dann wird die Seele nur noch passiv auf die äußeren Dinge reagieren. Nur in diesem passiven Zustand kann das Tao sich niederlassen. Und diese Enthaltung ist das Fasten des Herzens.“

Dschuang Dsi (um 365 v.u.Z. – 290 v.u.Z.)

Unser wahres Zuhause in unserem Leben finden

Foto: © wak

Nach und nach
verwandelt sich
das Gefühl von Trostlosigkeit
in ein Gefühl wahrer Zugehörigkeit.

Dies ist eine langsame
und nie eigentlich abgeschlossene Entwicklung,
aber sie meist absolut unerlässlich,
wenn wir zum Rhythmus
unserer eigenen Individualität finden wollen.

In diesem Sinne ist sie die niemals vollendete Aufgabe,
unser wahres Zuhause in unserem Leben zu finden.
Dies ist kein narzistisches Ziel, denn
sobald wir uns im Haus unseres Herzens
niedergelassen haben,
beginnen sich immer mehr Türen und Fenster
in die Welt zu öffnen.

John O’Donohue (1956 -2008) in: Echo der Seele. Von der Sehnsucht nach Geborgenheit, München 1999, S. 129

Innere Freiheit und äußere Perspektive

Foto: © wak

Mystik bringt innere Freiheit und äußere Perspektive. Mystiker hören den Ruf, der sie auffordert, auf ihrem Weg nicht stehen zu bleiben. Es genügt ihnen nicht, sich häuslich niederzulassen, sie müssen immer weitergehen, immer mehr und mehr entdecken… Mystiker sind die Boten des interspirituellen Zeitalters, in welchem die gesamte Weisheit der Menschheit gesammelt und miteinander geteilt wird wie eine gemeinsame Tradition.

Wayne Teasdale (1945 – 2004) in: Das mystische Herz. Spirituelle Brücken bauen. o. O. 2004, S. 324

Im Haus unseres Herzens niederlassen

Nach und nach
verwandelt sich
das Gefühl von Trostlosigkeit
in ein Gefühl wahrer Zugehörigkeit.

Dies ist eine langsame
und nie eigentlich abgeschlossene Entwicklung,
aber sie eist absolut unerlässlich,
wenn wir zum Rhythmus
unserer eigenen Individualität finden wollen.

In diesem Sinne ist sie die niemals vollendete Aufgabe,
unser wahres Zuhause in unserem Leben zu finden.
Dies ist kein narzistisches Ziel, denn
sobald wir uns im Haus unseres Herzens
niedergelassen haben,
beginnen sich immer mehr Türen und Fenster
in die Welt zu öffnen.

John O’Donohue   (1956 -2008) in: Echo der Seele. Von der Sehnsucht nach Geborgenheit, München 1999,  S. 129

Das Einssein kultivieren

„Darf ich fragen“, so sagte Yen Hui zu Konfuzius, „was du unter ‚Fasten des Herzens‘ verstehst?“

„Kultiviere das Einssein“, antwortete Konfuzius darauf. „Du hörst nicht mit den Ohren, sondern mit dem Geist. Nicht mit dem Geist, sondern mit der Seele. Lass das Hören bei den Ohren aufhören. Lass den Geist bei sich bleiben. Dann wird die Seele nur noch passiv auf die äußeren Dinge reagieren. Nur in diesem passiven Zustand kann das Tao sich niederlassen. Und diese Enthaltung ist das Fasten des Herzens.“

Dschuang Dsi  (oder auch Zhuāngzǐ in anderer Transkription. Um 365 v.u.Z. – 290 v.u.Z.)