Seit unvordenklichen Zeiten besteht die Natur des Erwachten Geistes und der Leere aus der gleichen, absoluten Nicht-Dualität ohne Geburt und Tod, ohne Existenz und Nichtexistenz, ohne Reinheit und Unreinheit, ohne Bewegung und Stille, ohne jung und alt, ohne innen und außen, ohne Form und Gestalt, ohne Klang und Farbe. Weder streben noch suchen, man sollte weder den Intellekt benutzen, um zu verstehen, noch Worte, um den erwachten Geist auszudrücken. Man sollte nicht denken, dass es ein Ort oder Dinge, Namen oder Formen sind. Nur dann wird man erkennen, dass alle Buddhas, Bodhisattvas und fühlenden Wesen den gleichen natürlichen Zustand des großen Nirvana besitzen.
Wirklichkeit bedeutet, »mit einem anderen zu sein« auf eine Weise, die offen ist für mehr Vereinigung und mehr Sein. Wenn das Sein schwindet, liegt es daran, dass die Liebesenergie ausgelöscht oder erstickt wurde. Zu sein bedeutet zu lieben, füreinander zu existieren. Ich bin nicht da, damit ich besitzen kann; vielmehr existiere ich, um von mir selbst zu geben, denn im Geben bin ich ich selbst. Sein ist zuallererst ein Wir, bevor es ein Ich werden kann. Kein Wesen kann aufstehen und sagen: »Ich habe es allein geschafft.« Kosmisches Leben ist an sich gemeinschaftlich. Das Universum wird durch die Energie der Liebe angetrieben, weil die Liebe das Herz des Universums ist.
Ilia Delio in ihrem Beitrag „Die Liebe als Urkraft des Universums“
Das Mantra ist wie eine Harmonik. Und wenn wir die Harmonie in uns selbst erklingen lassen, beginnen wir, eine Resonanz aufzubauen. Diese Resonanz führt uns dann vorwärts zu unserer eigenen Ganzheit … Wir beginnen, die tiefe Einheit zu erfahren, die wir alle in unserem eigenen Wesen besitzen. Und dann beginnt die Harmonie, eine Resonanz zwischen dir und allen Geschöpfen und der gesamten Schöpfung und eine Einheit zwischen dir und deinem Schöpfer aufzubauen.
Du musst zur Rede werden, die Gott erhellt, und du wirst dann die Sprache sein, die alle Rede ausdrückt. Wenn du Gott in seiner Wirklichkeit selbst zeigst, wird Gott sprechen, und du wirst alle Sprache und ihre Bedeutung besitzen.
Wenn die Jünger des Zen über die Welt ihrer Sinne und Gedanken hinaus nicht zu gehen vermögen, dann ist all ihr Tun und Lassen bedeutungslos. Aber wenn ihre Sinne und Gedanken vernichtet sind, bleiben alle Durchgänge zum Allumfassenden Geist verstopft und unbegehbar. Der Urgeist muss erkannt werden, solange die Sinne und Gedanken arbeiten. Er gehört ihnen nicht, ist aber von ihnen auch nicht unabhängig. Bauet eure Ansichten nicht auf euren Sinnen und Gedanken auf. Aber suchet nicht den Geist weitab von euren Sinnen und Gedanken, trachtet nicht danach, dadurch die Wirklichkeit zu erfassen, dass ihr eure Sinne und Gedanken verwerfet. Wenn ihr weder daran haftet noch davon losgelöst seid, dann werdet ihr eure vollkommene, unbehinderte Freiheit genießen, dann werdet ihr eure Quelle der Erleuchtung besitzen.
Natürlich ist „das ewige Leben in der künftigen Welt“ (Lk. 18,30) in allen Religionen typischerweise denen vorbehalten, die sich von einem bestimmten Glaubensbekenntnis leiten lassen. Ungeachtet dessen, dass gerade die Lehrer, die die großen Religionen als ihre Gründer verehren und die der Entwicklung von Dogmen ausnahmslos vorausgingen, einzigartig undogmatisch waren und ihre Botschaft für die ganze Welt und die ganze Menschheit überbrachten. Denn aus ihrer Erfahrung und Perspektive ist spirituelles Leben unabhängig von Konfessionen. Es ist eine Gabe, die alle besitzen, obwohl das bewusste Wissen um diese Gabe nur durch aufgeklärtes Handeln erlangt werden kann. Und um ihren Mitmenschen dabei zu helfen, dieses Ziel zu erreichen, stellten sie wirksame Leitlinien zur Verfügung.
Der Vortrag „Persönliches Überleben: Reflexionen über die Folgen“ von Bodo Reichenbach wurde auf der Jahreskonferenz 1995 der ACADEMY OF RELIGION AND PSYCHICAL RESEARCH gehalten.
Der vollständige Vortrag kann hier nachgelesen werden:
XIV. MAGISCHE BLÄTTER BUCH CIV. Jahrgang Sommer 2023
Die letzte Gemäldeausstellung Bô Yin Râs 1976 im Schloßmuseum Aschaffenburg. (Heft 42 | Juli 2023)
Es besteht kein Bedarf an geistigem Fortschritt, noch der Kontemplation, der Disputation oder der Diskussion, noch Meditation, Konzentration oder gar die Anstrengung des Gebets.
Bitte sagen Sie mir klar und deutlich: Was ist die höchste Wahrheit?
Höre: Weder verzichte auf etwas, noch besitze etwas, nimm teil an der Freude der totalen Wirklichkeit und sei wie du bist!