
Gedanken
Im Osten wohnt das Licht
Im Osten, im Herzen Asiens, wurde das Messer des Gedankens am schärfsten geschliffen.
Hier aber waren auch schon vor Jahrtausenden die Großen, die über allem Denken den klaren Weg zur Wahrheit fanden, der Wahrheit, die nichts anderes als absolute Wirklichkeit ist, und nichts zu tun hat mit gedanklichen Erkenntnisbildern, in denen man gemeinhin das, was man „die Wahrheit” nennt, zu haben glaubt.
Unter hoher Leitung fanden jene ersten der „Brüder auf Erden” Weg und Ziel . . .
Seitdem unterweisen sie und ihre Nachfolger die Suchenden, die dazu „reif” befunden werden, im Geiste durch den Geist.
Sie haben „den heiligen Schutzwall des Schweigens” um ihre Vereinigung gezogen, und nur der findet Zutritt zu ihnen, den sie im Geiste als „reif ” erkennen, ein Erkennender im Geiste zu werden.
Bô Yin Râ (1876 – 1943) in: Das Buch vom lebendigen Gott, Seiten 291-298
Der vollständige Beitrag von Bô Yin Râ ist hier zu lesen:
MAGISCHE BLÄTTER, BUCH IX
CIII. Jahrgang, April 2022, Heft 4 / Thema: Film
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Der Weg der Achtsamkeit
Der buddhistische Weg der Achtsamkeit, der darin besteht, sich jeder körperlichen Handlung bewusst zu sein, unabhängig von der Handlung selbst, führt zu einem anderen Zustand als der eines gewöhnlichen Menschen, der dieselbe Handlung nach außen hin ausführt. Sie entwickelt Konzentration und ein Gewahrsein, das schließlich zum Gewahrsein des Wesens selbst führt, das die Übung ausübt. Der gewöhnliche Mensch ist in der Handlung selbst, im Gedanken selbst, in der Rede selbst verloren und hat kein separates Gewahrsein von ihnen. Die Praxis der Achtsamkeit gibt eine bewusste Verantwortung für das, was getan, gedacht und gesagt wird, ganz unabhängig von dem, was beobachtet und gehört wird. Sie erhellt ihn von innen heraus mit intensiver Konzentration. Dies ist eine geistige Disziplin, die von buddhistischen Mönchen täglich praktiziert wird und auch für andere Suchende nützlich ist.
Paul Brunton (1898 – 1981)
Wie die Wellen des Ozeans

Gedanken sind Manifestationen
der reinen Bewusstheit
wie die Wellen des Ozeans,
die sich aus ihm erheben
und wieder in ihm auflösen.
Matthieu Ricard (* 1946)
Mehr Inspirationen nahezu täglich hier: https://wernerkrebber.wordpress.com/
Gib Deinen Frieden, oh Herr…

Gib Deinen Frieden, oh Herr,
der vollkommen und ewig ist, auf dass unsere Seelen Frieden ausstrahlen mögen.
Gib Deinen Frieden, oh Herr,
auf dass unser Denken, Sprechen und Handeln in Einklang sein möge.
Gib Deinen Frieden, oh Herr,
auf dass wir zufrieden und dankbar sein mögen, für Deine reichlichen Gaben.
Gib Deinen Frieden, oh Herr,
auf dass wir inmitten unseres weltlichen Streites uns Deiner Seligkeit erfreuen mögen.
Gib Deinen Frieden, oh Herr,
auf dass wir alles ertragen, alles erdulden mögen, im Gedanken an Deine Gnade und Barmherzigkeit.
Gib Deinen Frieden, oh Herr,
auf dass unser Leben dem Göttlichen Bilde entsprechen möge und alle Dunkelheit in Deinem Lichte vergehe.
Gib Deinen Frieden, oh Herr,
unser Vater und Mutter, auf dass wir, Deine Kinder auf Erden, uns vereinigen in einer einzigen Familie.
Amen
Hazrat Inayat Khan (1882 – 1927)
Gefunden habe ich dieses Friedensgebet hier: https://www.sufismus.ch/friedensgebet.php
In der Stille ruhen
Verweilen im Gleichmut der Kontemplation
Durch Beobachten des Erscheinens, Verweilens und Sich-Auflösens der Gedanken in die Leere erkennen wir die wahre, leere Natur des Denkens: Gedanken sind Bewegungen des Geistes, dem natürlichen Geist wesensgleich, so wie Wellen von der gleichen wässrigen Natur sind wie das Meer. Wenn im Zustand der Kontemplation Gedanken auftauchen, sind wir uns dessen bewusst, dass sie aus der Leere in Erscheinung treten und dass ihre Essenz der Leere wesensgleich ist. Wir lassen uns durch sie nicht stören, sondern lassen sie los und verweilen im Gleichmut der Kontemplation. Dadurch wird der natürliche Zustand der Leere klarer: Wir begegnen dem Einssein und der Gleichheit von Klarheit (rigpa) und Leere (kunzhi) direkt in unserer eigenen Erfahrung.
Tenzin Wangyal (*1961)
Wandelnde Gedanken
In den Dunkelheiten der Welt leuchten
In ihrem Gebet versetzt uns die Kirche in das Licht Gottes, das in den Dunkelheiten der Welt leuchtet, damit wir davon erfasst und verwandelt werden durch die Gegenwart des neugeborenen Erlösers. Er kann in uns geboren werden und wahrhaft leben, indem er unsere Gedanken und Handlungen durch sein Licht verwandelt.
Thomas Merton (1915 – 1968) in: Seasons of celebration, p 108-109
Gefunden habe ich dieses Zitat hier: https://www.aimintl.org/de/2015-05-29-13-29-50/bulletin-112/p-thomas-merton