Zugang zum göttlichen Bewusstsein der Welt

Kachel von Josef Albers / Foto: (c) wak

Das menschliche Herz ist ein multidimensionales Organ des spirituellen Gewahrseins und des Lichts. Und da der Mensch ein Mikrokosmos der gesamten Schöpfung ist, hat auch die Welt ein Herz des spirituellen Gewahrseins und des Lichts. Im innersten Kern ist das menschliche Herz eins mit dem Herzen der Welt und macht so den Einzelnen zum Tor zur Liebe und zum göttlichen Geheimnis des Ganzen. Betreten wir die Kammern unseres eigenen Herzens, bekommen wir Zugang zum göttlichen Bewusstsein der Welt und können damit arbeiten.

Llewellyn Vaughan-Lee (* 1953)

Jacob Böhme ist unser Zeitgenosse

Alles ist in Bewegung, in ständiger Schöpfung und Vernichtung, in einer immerwährenden Genese, in der nichts stabil und dauerhaft ist. Aber diese Bewegung ist nicht chaotisch oder anarchisch; sie ist strukturiert, organisiert durch eine Ordnung, die sicherlich komplex und subtil, aber dennoch wahrnehmbar ist. Wie Böhme uns immer wieder sagt, „auch Gott ist durch diese Bewegung gezeugt, er ist nicht in der Welt, sondern mit der Welt geboren“. Das Fehlen eines Wertesystems, das an die Komplexität der modernen Welt angepasst ist, könnte uns zur Selbstzerstörung unserer eigenen Art führen. Die Formulierung einer neuen Naturphilosophie scheint mir in diesem Zusammenhang von unmittelbarer Dringlichkeit zu sein. Jacob Boehme ist bei dieser Suche unter uns: Er ist unser Zeitgenosse.

Warum schreiben wir heute über Jacob Böhme? Vorwort von Basarab Nicolescu zu seinem Buch Wissenschaft, Sinn und Evolution – die Kosmologie Jacob Böhmes

Der ganze Beitrag von Basarab Nicolesu kann hier gelesen werden:

XII. MAGISCHE BLÄTTER BUCH | WINTER
CIII. Jahrgang Winter 2022 / 2023 | Spuren (November | Heft 34)

EINZELBUCH, 364 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten)
ISBN-Nr. 978-3-948-5941-5 2

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XII

Alle Welt in seine Arme geschlossen

Hildegard von Bingen / wikimedia, gemeinfrei

Der Mensch stand auf entfacht
vom Lebenshauch seiner Seele
und kam zur Erkenntnis
der gesamten Schöpfung.

In seiner Geistigkeit
und mit herrlicher Liebe
schloss der Mensch
alle Welt in seine Arme.

Hildegard von Bingen (ca. 1098 – 1179)

Alles geschieht durch das Wort

Foto: (c) wak

Nicht in der Formung, nicht in Zeichnung und Gebärde, nicht im Gedanken oder Willen liegt das Geheimnis, der Zauber der Schöpfung, – sondern im Wort, im ausgesprochenen Wort. Gott s p r a c h : es werde Licht und es w a r d Licht. Nicht aus dem Denken, nicht aus dem Willen Gottes, aus dem Wo r t wird Welt. Man lese die biblische Schöpfungsgeschichte und es muß auffallen, daß der ganze Schöpfungsprozeß durch das Wort geschieht. Jede neue Form der Schöpfung: die Erde, die Pflanzen, die Gestirne, die Tiere und schließlich der Mensch werden geschaffen durch das Wort „und Gott sprach.“

Otto Maag (1885 – 1960) in: Magie des Wortes

Der vollständige Text „Magie des Wortes“ kann hier gelesen werden:

MAGISCHE BLÄTTER BUCH VII
CII. Jahrgang September 2021 Heft 9, Thema: DIE MAGIE DER SPRACHE

https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift/magische-blaetter

Bestellt werden können die Magischen Blätter hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu

Die Seele muss Gott ihre Augen leihen

Simone Weil ~ Bild: Archiv

Die Seele, die es geschafft hat,
das Licht zu sehen,
muss Gott ihre Augen leihen
und sie auf die Welt richten.
Unser verschwindendes Ich
muss ein Loch werden,
durch das Gott und die Schöpfung
sich anblicken.

Simone Weil (1909 – 1943)

Unteilbare Einheit

Radzeichen von Bruder Klaus in der Feldkapelle ~ Foto: (c) wak

Den Pilgern erklärt Bruder Klaus sein Buch – das Radzeichen: Aus dem innersten Geheimnis geht Gott aus, als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Er umfasst und durchdringt die ganze Schöpfung und kehrt wieder zurück in die unteilbare Einheit. Der Dreifaltige Gott wird zum Drei-einen Gott. Das ist ein ausdrucksstarkes Zeichen für Frieden.

In der heutigen Zeit kann man das Rad-Symbol auch so deuten: Die drei Strahlen, die vom äußeren Rand zum Zentrum zeigen, verweisen auf die drei monotheistischen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam. Sie alle führen zu dem einen Gott.

So kann die Wachendorfer Feldkapelle als Friedenskapelle dem interreligiösen Dialog dienen. Sie möge den Menschen ein Ort der Ruhe und des Gebetes sein.

Aus dem Flyer der Feldkapelle. Mehr hier: https://www.feldkapelle.de/

Wahrhaft Mensch sein

Hazrat Inayat Khan / Bild: Archiv

„Der Zweck der ganzen Schöpfung ist erfüllt, wenn die Vollkommenheit erreicht wird, die der Mensch erreichen kann. Die Heiligen, Seher, Weisen, Propheten, die Meister der Menschheit, sie alle waren menschliche Wesen, und sie offenbarten Göttliche Vollkommenheit durch die Erfüllung ihrer Bestimmung: Wahrhaft Mensch zu sein!” Und „Das Wissen um den Zweck des Lebens verleiht dem Menschen die Kraft, standzuhalten inmitten der widerstrebenden Mächte des Lebens.“

Hazrat Inayat Khan (1882 – 1927)

Der Mensch bleibt derselbe mit Gleichmut und Gelassenheit

Foto: (c) wak

Der Mensch bleibt in allem derselbe mit Gleichmut und Gelassenheit. Es ist entscheidend, diese Vision des Einen zu verstehen. Sie ist der Schlüssel zu allem. Dieses eine Selbst zu erfahren, das in der ganzen Schöpfung und in jedem Menschenwesen manifestiert ist, ist das Ziel des Lebens. Wenn wir es erlangen, dann erfahren wir uns selbst in Gott und Gott in uns.

BHAGAVAD GITA. Mit einem spirituellen Kommentar von Bede Griffiths. Aus dem Sanskrit übersetzt, eingeleitet und erläutert von Michael von Brück. München 1993, S. 148

Jüdische Mystik: Gerschom Scholems Erforschung der Kabbala

Abbildung aus dem Buch „Portae Lucis“ – Die Pforten des Lichts / Archiv

 

Gershom Scholem: Die Erforschung der Kabbala

Originaltonaufnahmen 1967
Herausgegeben von Thomas Knoefel und Klaus Sander

Produktion: supposé 2006

2-CD-Set, 110 Minuten
Booklet, 8 Seiten, mit einem biografischen Essay von Andreas Kilcher
ISBN-10: 3-932513-66-5
ISBN-13: 978-3-932513-66-4
EUR 24,80

Ein Jude, geboren 1897, mit einem Lebenslauf, quer durch die Katastrophen des Jahrhunderts, den es durch die Welt, von Berlin nach Jerusalem getrieben hat: Gershom Scholem – Historiker und Philosoph. Früh widersetzt er sich allen Formen der Assimilation, lernt Hebräisch, wendet sich dem Zionismus zu. Und vor allem: Er dringt vor ins Innerste, ins Herz der jüdischen Mystik, macht die Kabbala zum lebenslangen Objekt seiner Forschung. Scholem holt die Kabbala, diese, wie ein Fremdkörper, in der jüdischen Geschichte ruhende Überlieferung, aus der Vergessenheit ans Licht der Philologie. In ihr begegnet Scholem einer jüdischen Theosophie: den Mysterien der Gottheit und seiner Schöpfung. Er sucht ihre philosophische Dimension für die Moderne fruchtbar zu machen, indem er die Verluste offenbart, die mit einer verlorenen, vergessenen Tradition so schmerzlich groß werden können.

In diesen Tonaufnahmen, in denen Scholem die Geschichte seines Lebens, aber auch die des Judentums erzählt, sind die Unruhen, die Brüche, die Ausschreitungen, einer dunklen Zeit immer gegenwärtig – in einem Atemzug mit den Kräften des Zusammenhalts, der Erneuerung und des Glaubens, die Scholem aus der Tradition heraus ins Bewusstsein hebt: freilegt, pflegt und wachsen lässt. Eine Stimme, wie sie eindringlicher, zärtlicher, beschwörender nicht sein könnte!

CD 1

1 Kindheit in Berlin
2 Brotlose Künste
3 Erste Kabbala-Studien
4 Philosophische Interessen
5 Die Blindheit der Juden
6 Jerusalem
7 Die zionistische Bewegung
8 Hebräische Universität
9 In die Tiefe der Sache selbst
10 Geburtswehen
11 Nachkriegsdeutschland
12 Die rabbinischen Fabeln
13 Die jüdische Mystik

https://archive.org/details/Scholem/Scholem1.mp3#

CD 2

1 Die Tradition des Judentums
2 Abtrünnige Geister: Marx, Freud, Bergson
3 Heilige der Chassidim
4 Mythische, häretische und unbürgerliche Aspekte
5 Verschüttete Überlieferung
6 Mystik oder historisches Bewußtsein
7 Die Welt der Kabbala
8 Werkzeuge der Erkenntnis
9 Die jüdische Zukunft
10 Ein lebendiger Organismus
11 Die siebzig Gesichter der Offenbarung
12 Augen, um zu sehen
13 Mut und etwas Demut

https://archive.org/details/Scholem/Scholem2.mp3#

Mehr hier: https://archive.org/details/Scholem