Mystik ist die vollendete Art von Weltanschauung. In der Weltanschauung sucht der Mensch zu dem unendlichen Sein, dem er in natürlicher Weise angehört, auch in ein geistiges Verhätnis zu gelangen. Er setzt sich mit der Welt auseinander, ob er den geheimnisvollen Willen, der in ihr waltet, erfassen und mit ihr eins werden könne. Nur im geistigen Eins-Werden mit dem unendlichen Sein kann er seinem Leben einen Sinn geben und Kraft zum Erleiden und zum Wirken finden.
Es gibt niemanden auf der Welt, weder unter denjenigen, die wir als die Unterdrückten sehen, noch unter denjenigen, die wir für die Unterdrücker halten, der nicht alles hätte, was zum Erwachen nötig ist. Wir alle brauchen Unterstützung und Ermutigung, um uns bewußt zu werden, was wir denken, was wir sagen und was wir tun. Werden Sie sich Ihrer Meinungen bewußt. Wenn Sie feststellen, daß Sie Ihren Meinungen gegenüber aggressiv reagieren, bemerken Sie es einfach. Wenn Sie Ihren Meinungen gegenüber nicht aggressiv sind, bemerken Sie auch das. Indem Sie ein Bewußtsein entwickeln, das sich nicht an richtig oder falsch klammert, finden sie einen neuen Seinszustand. Daraus entwickelt sich schließlich das endgültige Aufhören des Leidens. Zu guter Letzt, wenn Sie nicht mehr an sich verzweifeln. Tun Sie von ganzem Herzen alles, um Ihre klarsichtige Intelligenz zu wecken, aber tun Sie es immer nur von Tag zu Tag, von Moment zu Moment.
Sufis verstanden sich schon immer auf die Alchemie des Herzens, durch die die Energie der Liebe das Individuum transformiert, damit das in der Dunkelheit der Nafs, oder des niederen Selbst versteckte Licht enthüllt wird. Sie entwickelten eine detaillierte Wissenschaft, so mit den Kammern des Herzens zu arbeiten, dass eine innere Transformation erreicht wird, die dem Sucher Zugang zum Licht seiner wahren Natur verschafft. Diese Arbeit ist nicht nur für den Einzelnen gedacht, sondern kann eine direkte Beziehung zu der ganzen Schöpfung und dem Herzen der Welt haben. Haben wir erst einmal die mysteriöse Verbindung zwischen unserer eigenen innersten Essenz und der Seele der Welt erkannt, können wir die Werkzeuge der inneren Transformation benutzen, um direkt mit der Weltseele zu arbeiten und der Anima Mundi helfen, ihr göttliches Licht zu enthüllen und zu erwachen.
Der Herr wolle sich darum auf solche angedeutete Weise weder mit Gold noch Mineralien abmühen. Das ist alles falsch. Es muß das Allerbeste im Himmel und in der Welt dazu sein, vom Oberen und Unteren, welches nah und fern ist. Die Stätte ist überall, wo es anzutreffen ist, aber nicht ein jeglicher ist tüchtig dazu. Es kostet auch gar kein Geld, außer was auf Zeit und Nahrung des Leibes geht, ansonsten könnte es einer mit 2 fl. (Gulden) bereiten und noch weniger: Die Welt muß zum Himmel, und der Himmel wieder zur Welt gemacht werden. Es ist nicht von Erde oder Steinen oder Metall, und doch vom Grund aller Metalle. Aber ein geistiges Wesen, welches von den vier Elementen umgeben ist, welches auch die vier Elemente in eines verwandelt, ein gedoppelter Mercurius, jedoch nicht Quecksilber noch ein anderes Mineral oder Metall.
Jacob Böhme (1575 – 1624) über die Alchemie als innerliches Werk :– aus dem 28. Sendbrief an Valentin Thirnes vom 6.7.1622
Der einzige Teil unserer Seele, der nicht dem Unglück unterworfen werden dürfte, ist derjenige, der in der anderen Welt liegt. Das Unglück hat keine Macht über ihn – denn vielleicht ist er, wie Meister Eckhart sagte, unerschaffen –, aber es hat die Macht, ihn gewaltsam von dem zeitlichen Teil der Seele zu trennen, so dass, obwohl die übernatürliche Liebe in der Seele wohnt, deren Süße nicht gespürt wird. Dann erhebt sich der Schrei: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen.“
„Der Blick auf den Tucum-Ring an meinem Finger ist immer wieder eine heilsame ‚gefährliche Erinnerung’, dass ich mich – angesichts von so vielem Unrecht in dieser Welt – nicht verschließen darf, sondern zusammen mit den anderen Ringträgern und allen Menschen guten Willens mutig und kreativ an einer besseren Weltordnung arbeiten muss“ – Der Franziskaner Augustinus Diekmann OFM.
Auf der Seite der Franziskaner ist nachfolgendes über den Tucum-Ring zu lesen:
Der Tucum-Ring wird aus den Nüssen der Tucum-Palme hergestellt. Diese Palmenart ist vor allem im Amazonasgebiet und in den ärmsten brasilianischen Bundesstaaten Maranhao und Piaui zu Hause. Sie erreicht eine Höhe von 10–12 m. Im Nordosten gilt sie als Symbol des Durchhaltens während der Trockenzeiten. Aus den festen Fasern der Palmblätter werden Fischernetze, Stricke und Hängematten angefertigt. Neben dem immergrünen Blattwerk bringt die Tucum-Palme große Trauben von schmackhaften Nüssen hervor. Sie haben einen tropisch frischen Geschmack und besitzen einen hohen Ölgehalt.
Die Tupi-Indianer im Amazonasgebiet beeindruckt die außerordentliche Überlebenskraft der Tucum-Palme. Sie verarbeiten die harte Schale der kleinen Kokosnüsse zu Ringen und stecken sie in der Hoffnung auf Genesung den Kranken an die Finger.
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In Brasilien wird dieser schwarze oder dunkelbraune Ring auch „alianca“ genannt, d. h. „Bund“. Er erinnert an die Bundeszusage Gottes, der eine besondere Vorliebe für die Armen hat und ihnen zusagt: „Ich bin der, der mit euch ist“.
Engagierte Laien, Ordensleute, Diakon, Priester, Bischöfe und Kardinäle zeigen ihre Solidarität mit den Armen durch das Tragen dieses Ringes. Nicht selten riskieren sie ihr Leben im Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. In Brasilien setzen sich die Schwestern und Brüder der franziskanischen Familie in besonderer Weise für die Armen ein, etwa in der Unterstützung der Landlosenbewegung oder in den Fragen der Menschenrechte. Der Tucum-Ring wird so zum Heilungsring einer kranken Gesellschaft, die unter sozialen Ungerechtigkeiten und zahlreichen Formen von Unterdrückung und Diskriminierung leidet.
Das Tragen des Tucum-Ringes hier in Deutschland drückt unsere Verbundenheit und Solidarität mit den Armen und Unterdrückten in Brasilien und weltweit aus.
Ein Besucher der Einsiedelei von Yogananda äußerte seinen Zweifel über die Unsterblichkeit des Menschen. Yogananda sagte ihm: „Versuchen Sie sich klarzumachen, dass Sie ein göttlicher Wanderer sind. Sie leben nur für kurze Zeit hier und reisen dann in eine ganz andere, faszinierende Welt weiter. Begrenzen Sie Ihren Gesichtskreis nicht auf ein kurzes Leben und eine kleine Erde. Rufen Sie sich vielmehr die Unermesslichkeit des GEISTES in Erinnerung, der in Ihnen wohnt.“