Keine Leben ohne Gott

Fotographie Tolstois von Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski aus dem Jahr 1908

Ich habe ja nur dann ein wirkliches Leben, wenn ich Gottes Nähe fühle und ihn suche. Nun also, was suche ich noch, rief eine Stimme in mir; da ist er ja, er, ohne den man nicht leben kann. Gott erkennen und leben, das ist ein und dasselbe. Gott ist das Leben! Lebe, indem Du Gott suchst, dann wird es keine Leben ohne Gott geben!

Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi (1828 – 1910)

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Hören und Schweigen

Foto: (c) wak

Man vermag dem Worte nicht besser
als mit Schweigen und Hören zu dienen.
Räumst du ihm deine Seele gänzlich ein,
so erfüllt es dich ohne Zweifel
ganz und gar:
ebensoviel wie du ihm einräumst,
so viel strömt seines Wesens in dich ein,
nicht mehr und nicht weniger.

Johannes Tauler (1300 – 1361) in seiner Predigt 1

Kehre dich nach innen zurück

Foto: (c) wak

Kehre dich nach innen zurück,
an den Ort, an dem nichts mehr besteht,
und achte darauf, dass du nichts einlässt.
Dringe in deine Tiefe ein,
an den Ort, an dem kein Gedanke mehr existiert,
und achte darauf, dass dort kein Gedanke aufkommt!

Dort wo nichts existiert, ist Fülle!
Dort, wo nichts zu sehen ist, die Schau des Seins!
Dort, wo nichts mehr erscheint,
das plötzliche Erscheinen des wahren Selbst!
Dhyana ist das!

Gnânânanda Giri (19./20. Jahrhundert – genaue Lebensdaten sind nicht bekannt). Henri Le Saux / Abhishiktananda (1910 – 1973) war stark von ihm beeinflusst. Le Saux beschrieb den Kontakt zu seinem Guru in seinem Buch „Guru and Disciple: an Encounter with Sri Gnanananda, a Contemporary Spiritual Master„.

Dhyana meint Versenkung, Meditation. Sie ist die letzte, die dem Samadhi vorangeht, jenem Zustand der Einheit und seligen Ruhe, in dem die Identität des Selbst mit Brahma erlangst ist, das Ursprüngliche, Absolute, die Urkraft.

Mit allen Sternen ein Stern

Jacob Böhme / Bild: Archiv

Ein Verständnis von Böhmes Konzept der Materialität eines jeden Kosmos ist notwendig, um die Entsprechungen zwischen seiner Idee der Einheit und der Einheit, wie sie in der modernen wissenschaftlichen Theorie genannt wird, zu erkennen. Wenn er schreibt: „Die Sonne ist aus allen Sternen geboren oder gemacht, und ist das Licht aus der ganzen Natur genommen, und scheinet wieder in die ganze Natur dieser Welt, und ist mir den anderen Sternen verbunden, als wäre sie mit allen Sternen ein Stern.“  – so hat man den Eindruck, den Text eines modernen Physikers zu lesen

Zitat aus dem Beitrag Muss eine Kosmologie der Selbst-Schöpfung notwendigerweise tragisch sein? Von Basarab Nicolescu aus seinem Buch „Wissenschaft, Sinn und Evolution – die Kosmologie Jakob Böhmes.

Der vollständige Beitrag von Basarab Nicolescu kann hier gelesen werden:

XIII. MAGISCHE BLÄTTER | Frühjahr 2023

CIV. Jahrgang Frühjahr 2023 | ZU DEN FRÜH ERSCHIENENEN KÜNSTLERISCHEN ARBEITEN VON JOSEPH SCHNEIDERFRANKEN (März | Heft 38)

EINZELBUCH, 310 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3-948-5941-69

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XIII

Psalm 23: Der Herr ist mein Hirte

Radierung: Paul Reding / Foto: (c) wak

Der Herr ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf grüner Aue
und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße
um seines Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und dein Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit
werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben
im Hause des Herrn immerdar.

Martin Luther (1483 – 1546) / Text in der Fassung von 1912

Licht der Herrlichkeit

Foto: (c) wak

Das Licht der Herrlichkeit
scheint mitten in der Nacht.
Wer kann es sehn?
ein Herz, das Augen hat und wacht.

Angelus Silesius / Johannes Scheffler (1624–1677) in: Cherubinischer Wandersmann, Fünftes Buch, Nr. 12

Ewiger Sucher und Finder

Jacob Böhme Lesebuch / Gedenktafel an einer Wohnung Böhmes im damaligen Görlitz / Fotos (c) wak

… Er ist ein ewiger Sucher und Finder, als nämlich sich selber in großen Wundern; und was Er findet, das findet Er in der Kraft: Er ist das Eröffnen der Kraft, Sein ist nichts gleich, und Ihn findet nichts, als nur was sich in Ihm aneignet, das gehet in Ihn ein, was sich selber verleugnet, das es sei; so ist der Geist Gottes darinnen Alles, denn es ist Ein Wille im ewigen Nichts, und ist doch in allen, wie Gottes Geist selber.

Jacob Böhme (1575 – 1624) in: Vierzig Fragen von der Seele. 1. Frage 34

In: Das Jacob Böhme Lesebuch. Aus Jacob Böhmes Schriften ausgewählt und eingeleitet von Paul Hankamer (1925). Neu herausgegeben, erweitert und mit einem Glossar versehen von Ronald Steckel (2022), Verlag Magische Blätter, Ronnenberg, S. 160

Mehr hier: https://verlagmagischeblaetter.eu/publikationsreihe/buecher

Der Gereifte atmet die Stille

Bild: Archiv

Der Gereifte atmet die Stille, atmet sie ein und atmet sie aus. Der Mensch, von dem Stille ausgeht, weil die Einheit ihm aufging, bekundet den in ihm lebendig gewordenen Urgrund als eine formende und erlösende Kraft. Er wirkt klärend, ordnend und heilend, „ohne zu tun“. Er wirkt formend und erlösend, ganz einfach aus seinem Wesen heraus. So steht am Ende dieser Entwicklung auch nicht die geformte Persönlichkeit, die als in sich geschlossenes Ganzes einen Kosmos gefestigter Werte und Ordnungen in sich selber verkörpert und nach außen hin manifestiert, sondern vielmehr die vollkommen durchlässige Person, durch die hindurch im unendlichen Wandel der Welt der Sinn des Lebens sich kundtut.

Karlfried Graf Dürckheim (1896 – 1988) in: Japan und die Kultur der Stille

Böhme sieht und lebt kosmisch…

Böhme sieht und lebt kosmisch –
auch das Persönlich-Menschliche.
Das religiöse Interesse
umgreift nicht mehr nur
Seele und Menschheit,
umgreift das All
und bettet das Persönliche
und Menschliche darin ein.

Paul Hankamer 1925 in seiner Einführung in das Jacob-Böhme-LesebuchNeu herausgegeben 2021 von Ronald Steckel

DAS JACOB BÖHME LESEBUCH

Buch mit Bildern, 420 Seiten

ISBN-Nr. 978-3-948594-09-1

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