Hoffnung dass die Meditation die Gesellschaft verändert

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Es gibt eine tiefe Beziehung zwischen der inneren Revolution des Gebets und der Veränderung der sozialen Strukturen und des sozialen Bewusstseins. Unsere Hoffnung liegt in der Tatsache, dass die Meditation die Gesellschaft, in der wir leben, verändern wird, so wie sie uns verändert hat.

Richard Rohr (* 1943)

Das weiße Licht des reinen Bewusstseins

Titel des Buches von Tagore

Die Liebe ist der letzte Sinn von allem, was uns umgibt. Sie ist kein bloßes Gefühl, sie ist Wahrheit, sie ist die Freude, aus der die ganze Schöpfung entspringt. Sie ist das weiße Licht des reinen Bewusstseins.

Rabindranath Tagore (1861-1941) in: Sadhana. Der Weg der Vollendung. München 1921

Mystik und gemeinschaftliches Handeln

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Teilhard (de Chardin) hat nicht einer neuen Religion als solcher das Wort geredet, so als würde er die große Weisheit der axialen Religionen abschreiben; auch hatte er keine Vermischung der Religionen im Sinn. Vielmehr regte er an, dass die vereinigenden Kräfte unter den verschiedenen Religionen und deren Konvergenzachse respektiert werden müssten, also Dialog, Mitgefühl und Frieden, das heißt, die Religionen müssten sich auf der Stufe der Mystik und des gemeinschaftlichen Handelns begegnen. Er glaubte, die religiöse Konvergenz könne zu einem komplexifizierten Religionsverständ­nis, zu einer neuen Interspiritualität führen. Religion kann nicht länger nur auf Doktrinen und „offiziellen Lehren“ basieren, sondern muss die religiöse Erfahrung und ein interspirituelles religiöses Bewusstsein umfassen, das uns in einer größeren Einheit der Liebe zusammenbindet.

Ilia Delio OSF

https://chalice-verlag.de/kuenstliche-intelligenz-religion-materie-geist-ilia-delio-teilhard-de-chardin

Freiheit von seinem Leiden finden

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Buddha kann sich nicht nur auf die historische Figur beziehen, sondern auch auf die Idee des Erwachens selbst: Die Tatsache, dass jeder von uns das Potenzial in sich trägt, zu demselben Bewusstsein zu erwachen wie der ursprüngliche Buddha. Wenn wir zum Buddha Zuflucht nehmen, nehmen wir nicht zu Siddhartha als Mensch Zuflucht, sondern vielmehr zu der Tatsache, dass er in der Lage war, Freiheit von seinem Leiden zu finden. Er war ein Mensch wie wir und erfuhr Leiden genau wie wir. Er fand Befreiung davon und das können wir auch.

Recovery Dharma. Genesung vom Leiden der Sucht mithilfe von buddhistischen Praktiken und Prinzipien, Berlin 2023, S. 23Siehe auch hier: https://alkoholundspirit.wordpress.com/

Den Duft der Ganzheit verströmen

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Wenn das Bewusstsein der Ganzheit im Herzen erwacht und man sich der Verbundenheit aller Wesen untereinander gewahr wird, ist es nicht länger möglich, sich auf ein einzelnes Fragment zu beziehen und dort zu verharren. In all unseren Handlungen werden wir ganzheitlich, absolut, natürlich und unangestrengt sein. Alles Handeln oder Nichthandeln wird dann den Duft der Ganzheit verströmen, und kreatives Leben wird sich spontan und mühelos entfalten.

Vimala Thakar (1923 – 2009)

https://chalice-verlag.de/vimala-thakar-spirituell-leben-und-sozial-handeln

Das Licht des Bewusstseins hervorgraben

Jakob Böhme – in Wort und Bild / Foto (c) wak

Jakob Böhme ist ein Mystiker, wenn man anders dieses so unbestimmte und in neuerer Zeit so herabgewürdigte Wort zur Bezeichnung eines so merkwürdigen Wesens, wie er ist, anwenden kann und darf, aber ein Mystiker, der spekuliert, der innerhalb der Mystik nach Freiheit von Mystizismus, nach klarer Erkenntnis ringt. Die Grundlagen und Anhaltspunkte seiner Gedanken sind die das reine Himmelslicht des Denkens an dem dunkeln Wolkengrunde des Gemüts in die Regenbogenfarben der Phantasie zerstreuenden theologischen Vorstellungen der frühern Zeit, daher er vielen, die sich nur an das trübe Element seiner Grundlage halten, nur als Mystiker oder gar religiöser Schwärmer und Träumer erscheint und sogar in die Hände von Leuten fällt, die mit nichts weniger als mit dem Denken etwas zu schaffen haben wollen, und von ihnen gehegt und gefeiert wird, als wäre er einer ihresgleichen, weil sie unvermögend, die Form vom Inhalt, das Äußere vom Innern, das Partikuläre eines Schriftstellers von seinem Wesen zu unterscheiden, nicht erkennen, wie sehr das alte Sprüchwort: Stille Wasser gründen tief (in einem höhern und edleren Sinne verstanden), bei ihm seine Anwendung findet. Denn der wesentliche Gehalt seines Geistes, auf den er immer und immer wieder zurückkehrt, den er auf alle ihm zu Gebote stehende Weise zu erweisen und zu erörtern sich bestrebt und aus dem Schutthaufen seiner anderweitigen trüben Vorstellungen oft in der reinsten und erhabensten Sprache, fast mit wissenschaftlicher Bestimmtheit an das Licht des Bewußtseins hervorgräbt, ist philosophischer Natur.

Ludwig Feuerbach (1804-1872) in: Geschichte der neueren Philosophie von Bacon bis Spinoza (1833)

https://www.textlog.de/boehme-philosophie.html

Aus seinem Herzen fließt das Erbarmen

Milarepa / Foto: (c) wak

Für den Weisen ist jenseits aller Gegensätze alles eins mit dem Absoluten. Wer das verwirklicht hat, der hat nicht mehr unterscheidendes Bewusstsein, sondern höchste Erkenntnis, in der er nicht mehr die Kreaturen schaut, sondern nur noch den Buddha, der in jedem Wesen ist; er schaut nicht mehr die Dinge, sondern nur noch die höchste Wahrheit. Aus seinem Herzen fließt das Große Erbarmen.

Milarepa (1052-1135)

Im Bewusstsein liegt das mystische Tun

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Die mystischen Autoren streiten darüber, ob die Aktion der Kontemplation als eine Vorbereitung vorausgehen, oder aber aus ihr als ein göttlicher Überfluß hervorquellen sollte. Ich bekenne, daß ich diese Probleme nicht begreife. Ob ich wirke oder bete, ob ich meine Seele mühsam durch die Arbeit öffne oder ob Gott sie durch die Passivitäten des Außen und des Innen überflutet, ich habe in gleicher Weise das Bewußtsein, mich zu vereinen. In diesem Bewußtsein aber liegt „formal“ das mystische Tun.

Pierre Teilhard de Chardin (1881 -1955) in: Mein Universum.

Aus seinem Herzen fließt das Große Erbarmen

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Für den Weisen ist jenseits aller Gegensätze alles eins mit dem Absoluten. Wer das verwirklicht hat, der hat nicht mehr unterscheidendes Bewusstsein, sondern höchste Erkenntnis, in der er nicht mehr die Kreaturen schaut, sondern nur noch den Buddha, der in jedem Wesen ist; er schaut nicht mehr die Dinge, sondern nur noch die höchste Wahrheit. Aus seinem Herzen fließt das Große Erbarmen.

Milarepa (1052-1135)