… ihre Waffe ist allein die Wahrheit

Otto Pankok: Christus zerbricht das Gewehr / Bild: Archiv

Das Tragen von Waffen
ist den Christen nicht erlaubt,
denn ihre Waffe
ist allein die Wahrheit.

Lactantius (240 – 320)

Mehr hier: https://www.tolstoi-friedensbibliothek.de/2023/01/24/die-haltung-der-fruehen-christen-zum-krieg/

Siehe auch hier: https://www.tolstoi-friedensbibliothek.de/

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Jacques Gaillot + – Uns an dem Projekt Jesu Christi beteiligen

Foto: (c) wak

Wir wurden als Christen nicht dazu berufen, für das Überleben der Kirche zu sorgen, sondern für das Wohl und Heil der Menschheit. Wir sind nicht Mitglied der Kirche, um die Strukturen und die Kircheninstitutionen besser zum Funktionieren zu bringen, sondern um uns an dem Projekt Jesu Christi zu beteiligen, das da heißt: Die Menschen sollen das Leben in Fülle haben.

Jacques Gaillot (1935 – 2023)

wikipedia schreibt zur Person Jacques Gaillot unter anderem: „Am 13. Januar 1995 wurde Gaillot unter anderem angeblich auf Druck der französischen Regierung, insbesondere des Innenministers Charles Pasqua, von Papst Johannes Paul II. als Bischof von Évreux abgelöst und auf den Titularsitz von Partenia versetzt. Zu seinem Abschiedsgottesdienst in Évreux reisten etwa 50.000 Katholiken aus ganz Frankreich in 300 Bussen und drei Sonderzügen an.

Bischof Gaillot kündigte zunächst an, sich tatsächlich an diesen, im heutigen Algerien gelegenen Ort zu begeben und seine Arbeit von dort aus fortzusetzen; aufgrund der politischen Situation Algeriens nahm er davon jedoch bald Abstand. Darauf ließ er die im 5. Jahrhundert untergegangene Diözese als „Diözese ohne Grenzen“ im Internet wiederaufleben. Mit Hilfe der modernen Kommunikationsmittel kommunizierte er bis zu seinem Tod 2023 von seinen Klosterräumen in Paris aus über das Internet mit Menschen in aller Welt.“

Alle Welten in Christus transzendieren

Foto: (c) wak

Wenn ich in mir das Denken und die Frömmigkeit der östlichen und westlichen Christenheit, der griechischen und lateinischen Väter, der Russen mit den spanischen Mystikern vereinige, kann ich in mir die Wiedervereinigung der getrennten Christen vorbereiten. Von dieser geheimen und unausgesprochenen Einheit in mir selbst kann schließlich eine sichtbare und manifeste Einheit aller Christen entstehen. Wenn wir zusammenbringen wollen was geteilt ist, können wir dies nicht tun, indem wir eine Spaltung über die andere stülpen oder die eine Spaltung in die anderen. Wenn wir das aber tun, ist die Vereinigung nicht christlich. Sie ist politisch, und zu weiteren Konflikten verdammt. Wir müssen alle geteilten Welten in uns enthalten und sie in Christus transzendieren.

Thomas Merton (1915 – 1968) in „Conjectures of a Guilty Bystander“

Geteilte Welten in Christus transzendieren

Foto: (c) wak

Wenn ich in mir das Denken und die Frömmigkeit der östlichen und westlichen Christenheit, der griechischen und lateinischen Väter, der Russen mit den spanischen Mystikern vereinige, kann ich in mir die Wiedervereinigung der getrennten Christen vorbereiten. Von dieser geheimen und unausgesprochenen Einheit in mir selbst kann schließlich eine sichtbare und manifeste Einheit aller Christen entstehen.  Wenn wir zusammenbringen wollen was geteilt ist, können wir dies nicht tun, indem wir eine Spaltung über die andere stülpen oder die eine Spaltung in die anderen. Wenn wir das aber tun, ist die Vereinigung nicht christlich. Sie ist politisch, und zu weiteren Konflikten verdammt. Wir müssen alle geteilten Welten in uns enthalten und sie in Christus transzendieren.

Thomas Merton (1915 – 1968) in „Conjectures of a Guilty Bystander“

Er kam um von dem wahrhaftigen Licht zu zeugen

Foto: © wak

 

„Er kam, um von dem Licht zu zeugen – von dem wahrhaftigen Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.” Joh. 1; 7, 9

 Der Geist muß … vom inneren Licht erfüllt und überformt werden.

Wer diese Durchlichtung, Überformung und Verwandlung erreimt hat und ein in völliger Hingabe an Gott ganz in seinen innersten Grund entsunkener Mensch geworden ist, dem mag es wohl gelingen, daß ihm in diesem Leben ein Blick der höchsten Überformung durch das ungeschaffene Licht Gottes zuteil wird, in dem er Gott erkennt: „Herr, in Deinem Lichte sehe im das Licht.”

Und wenn er oft in seinen Seelengrund einkehrt und darin heimisch wird, würde ihm mancher Blick in den Gottesgrund zuteil, in dem ihm von Mal zu Mal deutlicher offenbar wird, was Gott ist.

Mit diesem innersten Grund waren große Meister wie Proclus und Plato wohl vertraut, während viele Christen weder sich selbst noch das erkennen, was in ihnen ist: weder den Seelengrund noch den Gottesgrund, weil sie statt nach innen nach außen gerichtet sind und sich mit den äußeren Wahrheiten der Religion begnügen, die sie hindern, über ihre Ichheit hinauszugelangen und den Weg nach innen zu gehen.

Damit wir fähig und bereitet werden für das Erfüllt- und Überformtwerden durch das innere Licht, müssen wir unsere ganze Liebeskraft statt nach außen nach innen lenken und in ihr entflammen, um eine würdige Stätte für den Aufgang des göttlichen Lichts zu werden. Wir müssen denken, begehren und sprechen wie Augustinus:

„Herr, Du gebietest mir, daß im Dich liebe: gib mir, was Du mir gebietest! Du gebietest mir, Dich zu lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit allen Kräften und von ganzem Gemüte: gib mir, Herr, daß ich Dich vor allem und über alles liebe!” Wer das mit allen Fasern seines Wesens begehrt und sich mit aller Kraft seiner Seele nach innen wendet, in dem wächst die Hitze seiner Liebe, bis ihre Glut ihm Mark und Bein verzehrt und das Feuer der Liebe so stark und strahlend wird, daß sein Herz zu leuchten beginnt und schließlich zu Gott und in Gott entflammt.

Dann antwortet Gott mit seiner Liebe und spricht sein Wort, das höher, lichtvoller und leuchtender ist als alle Menschenworte. Davon sagt Dionysius: „Wenn das ewige Wort im Seelengrund gesprochen wird und der Grund so viel liebende Hingabe und Empfänglichkeit hat, daß er das Wort – Christus -in seiner Allheit schöpferisch und vollkommen empfangen kann, dann wird der Seelengrund mit dem Wort eins und wird das Wort selbst. Wenn er auch seinem Wesen nach seine Geschaffenheit behält, ist er vom seinem Ursprung nach das Wort selbst.”

Eben dies bezeugte Jesus: „Vater, daß sie eins werden, wie wir eins sind”, und das Wort, daß Augustinus von Gott empfing: „Du sollst verwandelt werden in mich.”

Dahin gelangt man auf dem Wege der liebenden Gott-Entflammung des Herzens.

Auf diesen Weg nach innen sollen wir achtgeben. Es ist der Weg des Geistes zu Gott und Gottes zu uns. Er ist schmal und verborgen, und jene verfehlen ihn, die sich auf äußere Übung und Wirksamkeit verlassen und meinen, sich vom Ich aus Gott nähern zu können.

Nein, wenn der Mensch den Weg nach innen betritt, muß er das Ich und seine Schwächen und alle äußeren Unzulänglichkeiten lassen und sich mit der ganzen Kraft seiner Liebe Gott überlassen und hingeben, sich selber entwerden und ganz in der Liebe aufgehen. Dann mag es geschehen, daß er für Augenblicke schon in der Zeit erfährt, was er ewig sein wird, wenn die Einheit erreimt ist.

Daß uns allen dies zuteil werde, dazu helfe uns Gott!

Johannes Tauler (um 1300 – 1361) / 44. Predigtzum Fest des Heiligen Johannes des Täufers

Die Mystik der Derwische | Dokumentation auf arte

 

arte weist auf die Dokumentation mit folgendem Text hin:

Auf dem Balkan in den kargen, ursprünglichen Berglandschaften des Kosovo und Albaniens leben Christen und Muslime seit Jahrhunderten Seite an Seite. Hier entwickelten sich früh kleine muslimische Orden, die eine besondere Toleranz und Offenheit pflegen: Die Derwische. Ihr Ziel ist die mystische Einswerdung durch absolutes Gottvertrauen, strenge Askese und stille Meditation.

Derwisch, ein Begriff aus dem Persischen, bedeutet so viel wie „Tür“ oder „Tor“ und steht in der sufischen Symbolik für die Schwelle zwischen dem Erkennen der diesseitigen irdischen und der jenseitigen göttlichen Welt. Der 19-jährige Kosovo-Albaner Alixhan Basha, eigentlich Informatikstudent, sucht diese Erkenntnis bei den Rufai-Derwischen in Prizren. Der Film begleitet ihn, wie er die mystischen Praktiken des Sufismus kennenlernt – auch archaisch anmutende Rituale wie das rituelle Durchstechen der Wangen. Wird es ihm gelingen, die Zwänge seines modernen Alltagslebens mit seiner spirituellen Ausbildung zu vereinen? Im Gegensatz zu Alixhan lebt der 29-jährige Hisen Sulejmani als Derwisch-Novize wie ein Mönch. Sein Zuhause ist das Zentrum der Bektaschi-Sufis in Tirana und sein Alltag spielt sich zwischen Gebet und dem Studium alter Schriften ab. Doch dann erhält er vom Ordensführer einen ungewöhnlichen Auftrag: Ausgerechnet er soll drei junge Frauen zum Opferfest auf den heiligen Berg Tomorr führen und ihnen die religiösen Traditionen der Bektaschi-Derwische näherbringen. Es beginnt eine spirituelle Reise, bei der traditionelles Rollenverständnis und das neue Selbstbewusstsein moderner Albanerinnen aufeinandertreffen. Die Dokumentation wirft einen detaillierten Blick auf die mystischen Sufi-Traditionen des Balkans. Jahrhundertealte Bräuche zeigen einen Islam, wie ihn der Zuschauer noch nicht kennt.

Hier geht es zur Sendung:  https://www.arte.tv/de/videos/082195-000-A/die-mystik-der-derwische/

Music for the one God: Christen, Juden, Muslime

„Music for the one God“ ist ein Konzertprojekt, bei dem 100 Musiker die sakrale Musik von Muslimen, Christen und Juden gemeinsam erklingen lassen – unter anderem mit dem „ECHO Klassik“-Preisträger Pera Ensemble. | Bildquelle: Pera-Ensemble

https://www.br-klassik.de/programm/livestream/ausstrahlung-247158.html

Kosmischer Christus

kosmischerchristusmellatzFoto: © wak

 

Christen haben das Kreuz als zentrales Kennzeichen. Es wurde immer als Lebensbaum und als Zeichen des Heiles gedeutet.

Das Kreuzzeichen selbst deutet nur auf den Tod hin. Christen glauben aber an einen Gott der Auferstehung und des Lebens.

Es ist also die Frage, wie Tod und Leben, Kreuz und Auferstehung in einem möglichst einfachen Symbol miteinander verbunden werden können.

Eine überraschende Entdeckung:

1. Eines der zentralen Symbolzeichen der alten Ägypter ist das “Anch”, eine Hieroglyphe, das Zeichen für Leben.

2. Dieses vorchristliche Zeichen des Lebens ging in die Symbolsprache der frühen ägyptischen Kirche ein. Die Christen übernahmen es, formten aber das Oval zu einem vollen doppelten Ring. Die Sonne des Ostermorgens steht über dem Kreuz.

3. Die Christen machten aus diesem “Anch-Kreuz”, das auch als Henkel- oder Lebenskreuz bekannt war, das Zeichen für den kosmischen Christus, indem sie drei Ringe um das Kreuz legten.

Leicht veränderter Text zu einem Bild im Tagungshaus Mellatz der Comboni-Missionare.

Siehe auch hier:

http://www.mymaze.de/anch.htm

Religion der Liebe

CdF_WeissenburgErinnerungstafel an Charles de Foucauld in Wissembourg/Weissenburg im Elsass

…wo man im Gegenteil doch so viel Gutes tun sollte und könnte, verschlimmert man den so beklagenswerten moralischen und intellektuellen Zustand dieser Völker und sieht in ihnen nur ein Mittel für materiellen Gewinn. Was die Eingeborenen an uns Christen, die eine Religion der Liebe bekennen, was sie an den ungläubigen Franzosen, welche die Brüderlichkeit von den Dächern schreien, in Wirklichkeit sehen, ist Nachlässigkeit, Ehrgeiz oder Habsucht und leider fast bei allen Gleichgültigkeit, Abneigung und Härte.

Charles de Foucauld ( 1858 – 1916) in einem Brief an Abbé Huvelin, 1. Januar 1908

 

Mehr über Leben und Wirken hier:

http://www.charlesdefoucauld.de/index.php/cdf-leben-und-wirken/lebenslauf

und hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Charles_de_Foucauld

Kosmischer Christus

kosmischerchristusmellatz

Christen haben das Kreuz als zentrales Kennzeichen. Es wurde immer als Lebensbaum und als Zeichen des Heiles gedeutet.

Das Kreuzzeichen selbst deutet nur auf den Tod hin. Christen glauben aber an einen Gott der Auferstehung und des Lebens.

Es ist also die Frage, wie Tod und Leben, Kreuz und Auferstehung in einem möglichst einfachen Symbol miteinander verbunden werden können.

Eine überraschende Entdeckung:

1. Eines der zentralen Symbolzeichen der alten Ägypter ist das „Anch“, eine Hieroglyphe, das Zeichen für Leben.

2. Dieses vorchristliche Zeichen des Lebens ging in die Symbolsprache der frühen ägyptischen Kirche ein. Die Christen übernahmen es, formten aber das Oval zu einem vollen doppelten Ring. Die Sonne des Ostermorgens steht über dem Kreuz.

3. Die Christen machten aus diesem „Anch-Kreuz“, das auch als Henkel- oder Lebenskreuz bekannt war, das Zeichen für den kosmischen Christus, indem sie drei Ringe um das Kreuz legten.

Leicht veränderter Text zu einem Bild im Tagungshaus Mellatz der Comboni-Missionare

Siehe auch hier:

http://www.mymaze.de/anch.htm