nah
Warum nicht heute Morgen aufwachen?
Mein Innerstes,
höre mir zu,
der größte Geist,
der Lehrer ist nah,
wache auf, wache auf!
Renne zu seinen Füßen –
er steht gerade jetzt
ganz nah bei dir.
Millionen von Millionen
von Jahren hast du geschlafen.
Warum nicht
heute Morgen aufwachen?
Kabir (1440-1518)
Gefunden habe ich das Zitat in dem Buch von Vincento Kavod Altepost: Grundlegende Gutheit – Innere Freude – Ein beschenktes Leben:
https://mystikaktuell.wordpress.com/2018/01/24/grundlegende-gutheit-innere-freude-buchtipp-v/
Es ist in dir
Der Jünger sprach zum Meister:
Wie mag ich kommen zu dem übersinnlichen Leben,
dass ich Gott sehe und höre reden?
Der Meister sprach:
Wenn du dich magst einen Augenblick in das
schwingen, da keine Kreatur wohnet,
so hörest du, was Gott redet.
Der Jünger sprach:
Ist das nahe oder ferne?
Der Meister sprach:
Es ist in dir, und so du magst eine Stunde schweigen
von allem deinem Wollen und Sinnen,
so wirst du unaussprechliche Worte Gottes hören.
Jakob Böhme (1575 – 1624)
Such mich nicht in weiter Ferne
Verflossene Tage
Meister Eckhart-Tür an der Predigerkirche in Erfurt Foto: © wak
Die Tage,
die seit sechs oder sieben
Tagen verflossen sind,
und die Tage,
die da waren
vor sechstausend Jahren,
die sind dem heutigen Tage
so nahe wie der Tag,
der gestern war.
Weil die Zeit
in einem gegenwärtigen Nun ist.
Meister Eckhart (1260 – 1328)
Einen Stern bewegen
Alle Dinge
nah und fern
sind durch eine
unvergängliche Kraft
heimlich miteinander verbunden,
so dass du keine Blume
berühren kannst,
ohne dass dadurch
ein Stern bewegt wird.
Francis Thompson (1859 – 1907)
Such mich nicht…
Such mich nicht
in weiter Ferne,
Da ich dir doch
allzeit nahe!
Such mich nirgends
als in dir!
Teresa von Avila (1515 – 1582)