Ein Ring für Heilung und Solidarität

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„Der Blick auf den Tucum-Ring an meinem Finger ist immer wieder eine heilsame ‚gefährliche Erinnerung’, dass ich mich – angesichts von so vielem Unrecht in dieser Welt – nicht verschließen darf, sondern zusammen mit den anderen Ringträgern und allen Menschen guten Willens mutig und kreativ an einer besseren Weltordnung arbeiten muss“ – Der Franziskaner  Augustinus Diekmann OFM.

Auf der Seite der Franziskaner ist nachfolgendes über den Tucum-Ring zu lesen:

Der Tucum-Ring wird aus den Nüssen der Tucum-Palme hergestellt. Diese Palmenart ist vor allem im Amazonasgebiet und in den ärmsten brasilianischen Bundesstaaten Maranhao und Piaui zu Hause. Sie erreicht eine Höhe von 10–12 m. Im Nordosten gilt sie als Symbol des Durchhaltens während der Trockenzeiten. Aus den festen Fasern der Palmblätter werden Fischernetze, Stricke und Hängematten angefertigt. Neben dem immergrünen Blattwerk bringt die Tucum-Palme große Trauben von schmackhaften Nüssen hervor. Sie haben einen tropisch frischen Geschmack und besitzen einen hohen Ölgehalt.

Die Tupi-Indianer im Amazonasgebiet beeindruckt die außerordentliche Überlebenskraft der Tucum-Palme. Sie verarbeiten die harte Schale der kleinen Kokosnüsse zu Ringen und stecken sie in der Hoffnung auf Genesung den Kranken an die Finger.

In Brasilien wird dieser schwarze oder dunkelbraune Ring auch „alianca“ genannt, d. h. „Bund“. Er erinnert an die Bundeszusage Gottes, der eine besondere Vorliebe für die Armen hat und ihnen zusagt: „Ich bin der, der mit euch ist“.

Engagierte Laien, Ordensleute, Diakon, Priester, Bischöfe und Kardinäle zeigen ihre Solidarität mit den Armen durch das Tragen dieses Ringes. Nicht selten riskieren sie ihr Leben im Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. In Brasilien setzen sich die Schwestern und Brüder der franziskanischen Familie in besonderer Weise für die Armen ein, etwa in der Unterstützung der Landlosenbewegung oder in den Fragen der Menschenrechte. Der Tucum-Ring wird so zum Heilungsring einer kranken Gesellschaft, die unter sozialen Ungerechtigkeiten und zahlreichen Formen von Unterdrückung und Diskriminierung leidet.

Das Tragen des Tucum-Ringes hier in Deutschland drückt unsere Verbundenheit und Solidarität mit den Armen und Unterdrückten in Brasilien und weltweit aus.

https://www.franziskanisch.net/materialien-und-medien/zeichen-und-symbole

Nimm dieses Wort tief in dein Herz

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Falls du dieses Sehnen in ein Wort fassen willst, um es besser gegenwärtig halten zu können, nimm ein einsilbiges; das ist besser als eins mit zwei Silben. Je kürzer es ist, desto besser entspricht es dem Vollzug der Übung. Solch ein Wort wäre „Gott“ oder „Lob“ [Anmerkung des Übersetzers Willi Massa: Urtext: love]. Wähle eines von beiden oder auch ein anderes, das dich anspricht. Nimm dieses Wort so tief in dein Herz, dass es dort bleibt, was immer auch geschehe.

Wolke des Nichtwissens (14. Jh.)

Gefunden habe ich dieses Zitat hier: https://chalice-verlag.de/gebet-der-sammlung-cynthia-bourgeault-christliche-meditation

Das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden

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Die Menschen schauen nicht auf ihre Wahre Natur, die immer Eins ist, und deswegen glauben sie, besser zu sein als ihre Mitmenschen, und sind daher ständig eifersüchtig auf alle anderen. Die Menschen lesen wenig Wertvolles, zerstreuen sich, meditieren weder regelmäßig, noch gehen sie die Neun Stufen des Weges. Daher können sie auch nicht das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden.

Padmasambhava (8./9. Jahrhundert)

… wie jemand, der einen Garten anlegen will

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Wer mit dem geistlichen Leben beginnt, ist wie jemand, der einen Garten anlegen will, damit sich der Herr darin ergehen kann. Sein Grundstück ist wild und voller Unkraut. Seine Majestät selbst rodet es und setzt schöne Pflanzen ein. Dann aber müssen wir uns bemühen, mit der Hilfe Gottes selbst gute Gärtner zu werden und die Pflanzen regelmäßig begießen, damit sie nicht vertrocknen, sondern wachsen, blühen und herrlich duften, damit sich unser Herr daran erfreue. So wird er oft in unseren Garten kommen und sich zwischen den Blumen der Tugend ergehen.

Überlegen wir nun, wie wir den Garten bewässern können. Ich meine, da gibt es vier Arten: Erstens kann man das Wasser in einem Gefäß selbst aus dem Brunnen emporziehen, was eine große Mühe ist. Zweitens kann man sich eines Schöpfrades bedienen, wie ich es manchmal tat; das ist schon weniger anstrengend, und man hat mehr Wasser. Drittens kann man es aus einen Fluß oder Bach ableiten; das ist sehr viel wirkungsvoller, denn die Erde wird besser durchtränkt, und man muß nicht zu häufig bewässern, so daß dem Gärtner viel Arbeit abgenommen ist. Viertens, wir müssen überhaupt nichts mehr tun, weil der Herr es kräftig regnen läßt; und das ist unvergleichlich viel besser als alles Vorhergenannte.

Teresa von Avila (1515 – 1582)

Ruhe und Sicherheit des Herzens

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Vollkommene Ruhe und Sicherheit des Herzens findet man weniger durch betrachtende Meditation, als vielmehr durch inneres Sichsammeln und Versenken. So wird das Herz ruhig…
Besser ist es, wenn wir alles Begründen und Schlussfolgern beiseite lassen und uns mit dem schlichten Glauben begnügen, der den Menschen in große Geheimnisse einzuführen vermag. Darum sagt Augustinus, man solle sich nicht bemühen, viel zu verstehen, sondern viel zu lieben.

Francisco de Osuna OFM (um 1492 – um 1541)

Jacques Gaillot + – Uns an dem Projekt Jesu Christi beteiligen

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Wir wurden als Christen nicht dazu berufen, für das Überleben der Kirche zu sorgen, sondern für das Wohl und Heil der Menschheit. Wir sind nicht Mitglied der Kirche, um die Strukturen und die Kircheninstitutionen besser zum Funktionieren zu bringen, sondern um uns an dem Projekt Jesu Christi zu beteiligen, das da heißt: Die Menschen sollen das Leben in Fülle haben.

Jacques Gaillot (1935 – 2023)

wikipedia schreibt zur Person Jacques Gaillot unter anderem: „Am 13. Januar 1995 wurde Gaillot unter anderem angeblich auf Druck der französischen Regierung, insbesondere des Innenministers Charles Pasqua, von Papst Johannes Paul II. als Bischof von Évreux abgelöst und auf den Titularsitz von Partenia versetzt. Zu seinem Abschiedsgottesdienst in Évreux reisten etwa 50.000 Katholiken aus ganz Frankreich in 300 Bussen und drei Sonderzügen an.

Bischof Gaillot kündigte zunächst an, sich tatsächlich an diesen, im heutigen Algerien gelegenen Ort zu begeben und seine Arbeit von dort aus fortzusetzen; aufgrund der politischen Situation Algeriens nahm er davon jedoch bald Abstand. Darauf ließ er die im 5. Jahrhundert untergegangene Diözese als „Diözese ohne Grenzen“ im Internet wiederaufleben. Mit Hilfe der modernen Kommunikationsmittel kommunizierte er bis zu seinem Tod 2023 von seinen Klosterräumen in Paris aus über das Internet mit Menschen in aller Welt.“

Hören und Schweigen

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Man vermag dem Worte nicht besser
als mit Schweigen und Hören zu dienen.
Räumst du ihm deine Seele gänzlich ein,
so erfüllt es dich ohne Zweifel
ganz und gar:
ebensoviel wie du ihm einräumst,
so viel strömt seines Wesens in dich ein,
nicht mehr und nicht weniger.

Johannes Tauler (1300 – 1361) in seiner Predigt 1

Der Sprache Gottes angepasst

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Je weniger Form in der Religion,
um so besser;
denn Gott ist Geist.
Je geistiger unser Gottesdienst,
um so näher der Natur Gottes,
je schweigender,
um so angepasster
der Sprache Gottes.

William Penn (1644 – 1718)

Heilungsring einer kranken Gesellschaft

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„Der Tucum-Ring wird aus den Nüssen der Tucum-Palme hergestellt. Diese Palmenart ist vor allem im Amazonasgebiet und in den ärmsten brasilianischen Bundesstaaten Maranhao und Piaui zu Hause. Sie erreicht eine Höhe von 10–12 m. Im Nordosten gilt sie als Symbol des Durchhaltens während der Trockenzeiten. Aus den festen Fasern der Palmblätter werden Fischernetze, Stricke und Hängematten angefertigt. Neben dem immergrünen Blattwerk bringt die Tucum-Palme große Trauben von schmackhaften Nüssen hervor. Sie haben einen tropisch frischen Geschmack und besitzen einen hohen Ölgehalt.

Die Tupi-Indianer im Amazonasgebiet beeindruckt die außerordentliche Überlebenskraft der Tucum-Palme. Sie verarbeiten die harte Schale der kleinen Kokosnüsse zu Ringen und stecken sie in der Hoffnung auf Genesung den Kranken an die Finger.

Das Pflücken, Aufsägen, Säubern und Polieren der Nüsse ist eine harte Arbeit, die pro Ring für Geübte etwa eine Stunde Zeit in Anspruch nimmt. Pro Nuss erhält man bis zu drei Ringe. Zur Herstellung werden die Nüsse zunächst ins Wasser gelegt, um sie aufzuweichen. Als nächstes werden sie mit einer kleinen Handsäge zerschnitten, und nach einer gewissen Zeit stampft man mit einem gut gewetzten Messer die Ringe heraus, die dann mit Schmirgelpapier oder mit einem Blatt von dem Sambaiba-Baum bearbeitet werden. Schließlich gibt man dem Ring mit einem Stein den letzten Schliff.

Heute pflücken zumeist die Frauen die Nüsse und bearbeiten sie. Mit der Herstellung der Ringe bessern sie ihren kargen Lebensunterhalt auf. Ihr Anliegen ist es darüber hinaus, dass mit der Verbreitung der Tucum-Ringe als Zeichen der Solidarität mit den Armen sich immer mehr Menschen für eine bessere und gerechtere Welt einsetzen.

In Brasilien wird dieser schwarze oder dunkelbraune Ring auch „alianca“ genannt, d. h. „Bund“. Er erinnert an die Bundeszusage Gottes, der eine besondere Vorliebe für die Armen hat und ihnen zusagt: „Ich bin der, der mit euch ist“.

Engagierte Laien, Ordensleute, Diakon, Priester, Bischöfe und Kardinäle zeigen ihre Solidarität mit den Armen durch das Tragen dieses Ringes. Nicht selten riskieren sie ihr Leben im Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. In Brasilien setzen sich die Schwestern und Brüder der franziskanischen Familie in besonderer Weise für die Armen ein, etwa in der Unterstützung der Landlosenbewegung oder in den Fragen der Menschenrechte. Der Tucum-Ring wird so zum Heilungsring einer kranken Gesellschaft, die unter sozialen Ungerechtigkeiten und zahlreichen Formen von Unterdrückung und Diskriminierung leidet.

Das Tragen des Tucum-Ringes hier in Deutschland drückt unsere Verbundenheit und Solidarität mit den Armen und Unterdrückten in Brasilien und weltweit aus.“

Die Informationen über den Tucum-Ring fand ich hier:
https://www.franziskanisch.net/materialien-und-medien/zeichen-und-symbole#weiterlesen-3