Lange schon gebetet

Konfuzius: Gespräche

Der Meister war schwer krank. Dsi Lu bat, für ihn beten lassen zu dürfen. Der Meister sprach: „Gibt es so etwas?“ Dsi Lu erwiderte und sprach: „.Ja, es gibt das. In den Lobgesängen heißt es: ‚Wir beten zu euch, ihr Götter oben und ihr Erdgeister unten.’“ Der Meister sprach: „Ich habe lange schon gebetet“

Kung Futse (Konfuzius): Gespräche (Lun Yü).Jena,21914,Buch VII, 34. Über das Gebet. In: S. 74

Einen radikalen Wandel herbeiführen

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… Mystik und Revolution sind zwei Aspekte desselben Versuchs, einen radikalen Wandel herbeizuführen. Mystiker können nicht verhindern, dass sie zu Gesellschaftskritikern werden, denn in der Selbstreflexion werden sie die Wurzeln einer kranken Gesellschaft entdecken. In ähnlicher Weise können Revolutionäre nicht vermeiden, sich mit ihrer eigenen menschlichen Verfassung auseinanderzusetzen, denn inmitten ihres Kampfes für eine neue Welt werden sie feststellen, dass sie auch gegen ihre eigenen reaktionären Ängste und falschen Ambitionen kämpfen.

Henri Nouwen (1932 – 1996) Den oben gekürzten Gedanken fand ich hier: https://henrinouwen.org/meditation/the-way-of-change/

Heilungsring einer kranken Gesellschaft

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„Der Tucum-Ring wird aus den Nüssen der Tucum-Palme hergestellt. Diese Palmenart ist vor allem im Amazonasgebiet und in den ärmsten brasilianischen Bundesstaaten Maranhao und Piaui zu Hause. Sie erreicht eine Höhe von 10–12 m. Im Nordosten gilt sie als Symbol des Durchhaltens während der Trockenzeiten. Aus den festen Fasern der Palmblätter werden Fischernetze, Stricke und Hängematten angefertigt. Neben dem immergrünen Blattwerk bringt die Tucum-Palme große Trauben von schmackhaften Nüssen hervor. Sie haben einen tropisch frischen Geschmack und besitzen einen hohen Ölgehalt.

Die Tupi-Indianer im Amazonasgebiet beeindruckt die außerordentliche Überlebenskraft der Tucum-Palme. Sie verarbeiten die harte Schale der kleinen Kokosnüsse zu Ringen und stecken sie in der Hoffnung auf Genesung den Kranken an die Finger.

Das Pflücken, Aufsägen, Säubern und Polieren der Nüsse ist eine harte Arbeit, die pro Ring für Geübte etwa eine Stunde Zeit in Anspruch nimmt. Pro Nuss erhält man bis zu drei Ringe. Zur Herstellung werden die Nüsse zunächst ins Wasser gelegt, um sie aufzuweichen. Als nächstes werden sie mit einer kleinen Handsäge zerschnitten, und nach einer gewissen Zeit stampft man mit einem gut gewetzten Messer die Ringe heraus, die dann mit Schmirgelpapier oder mit einem Blatt von dem Sambaiba-Baum bearbeitet werden. Schließlich gibt man dem Ring mit einem Stein den letzten Schliff.

Heute pflücken zumeist die Frauen die Nüsse und bearbeiten sie. Mit der Herstellung der Ringe bessern sie ihren kargen Lebensunterhalt auf. Ihr Anliegen ist es darüber hinaus, dass mit der Verbreitung der Tucum-Ringe als Zeichen der Solidarität mit den Armen sich immer mehr Menschen für eine bessere und gerechtere Welt einsetzen.

In Brasilien wird dieser schwarze oder dunkelbraune Ring auch „alianca“ genannt, d. h. „Bund“. Er erinnert an die Bundeszusage Gottes, der eine besondere Vorliebe für die Armen hat und ihnen zusagt: „Ich bin der, der mit euch ist“.

Engagierte Laien, Ordensleute, Diakon, Priester, Bischöfe und Kardinäle zeigen ihre Solidarität mit den Armen durch das Tragen dieses Ringes. Nicht selten riskieren sie ihr Leben im Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. In Brasilien setzen sich die Schwestern und Brüder der franziskanischen Familie in besonderer Weise für die Armen ein, etwa in der Unterstützung der Landlosenbewegung oder in den Fragen der Menschenrechte. Der Tucum-Ring wird so zum Heilungsring einer kranken Gesellschaft, die unter sozialen Ungerechtigkeiten und zahlreichen Formen von Unterdrückung und Diskriminierung leidet.

Das Tragen des Tucum-Ringes hier in Deutschland drückt unsere Verbundenheit und Solidarität mit den Armen und Unterdrückten in Brasilien und weltweit aus.“

Die Informationen über den Tucum-Ring fand ich hier:
https://www.franziskanisch.net/materialien-und-medien/zeichen-und-symbole#weiterlesen-3

Heilung und Solidarität

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Seit langer Zeit habe ich meinen Tucum-Ring an meiner linken Hand.  In Mellatz war ich bei den Comboni-Missionaren darauf aufmerksam geworden. Was für ein Zeichen!

„Der Tucum-Ring wird aus den Nüssen der Tucum-Palme hergestellt. Diese Palmenart ist vor allem im Amazonasgebiet und in den ärmsten brasilianischen Bundesstaaten Maranhao und Piaui zu Hause. Sie erreicht eine Höhe von 10–12 m. Im Nordosten gilt sie als Symbol des Durchhaltens während der Trockenzeiten. Aus den festen Fasern der Palmblätter werden Fischernetze, Stricke und Hängematten angefertigt. Neben dem immergrünen Blattwerk bringt die Tucum-Palme große Trauben von schmackhaften Nüssen hervor. Sie haben einen tropisch frischen Geschmack und besitzen einen hohen Ölgehalt.

Die Tupi-Indianer im Amazonasgebiet beeindruckt die außerordentliche Überlebenskraft der Tucum-Palme. Sie verarbeiten die harte Schale der kleinen Kokosnüsse zu Ringen und stecken sie in der Hoffnung auf Genesung den Kranken an die Finger.“

So lese ich es auf der Seite der „interfranziskanischen Arbeitsgemeinschaft“ (siehe unten).

„Anliegen ist es…, dass mit der Verbreitung der Tucum-Ringe als Zeichen der Solidarität mit den Armen sich immer mehr Menschen für eine bessere und gerechtere Welt einsetzen.“ Heißt es auf der Homepage der Franziskaner. Und:

„Der Tucum-Ring wird so zum Heilungsring einer kranken Gesellschaft, die unter sozialen Ungerechtigkeiten und zahlreichen Formen von Unterdrückung und Diskriminierung leidet.

Das Tragen des Tucum-Ringes hier in Deutschland drückt unsere Verbundenheit und Solidarität mit den Armen und Unterdrückten in Brasilien und weltweit aus.“

Wie aktuell ist das heute dort wie hier…

Mehr hier: http://www.infag.de/seiten/doku.php/spiritualitaet_zeichen_und_symbole_ring

Aus Liebe von der Verzückung ablassen

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Wäre der Mensch so in Verzückung, wie es Sankt Paulus war, und wüsst einen kranken Menschen, der eines Süppleins von ihm bedürfte, ich erachtete es für weit besser, du ließest aus Liebe von der Verzückung ab und dientest dem Bedürftigen in größerer Liebe.

Meister Eckhart (1260 – 1328)

Gefunden habe ich dieses Zitat hier: https://mystikaktuell.wordpress.com/2019/12/11/harald-alexander-korp-dem-ruhigen-geist-ist-alles-moeglich-mit-meister-eckhart-lernen-im-hier-und-jetzt-zu-sein-buchtipp-vi-2019/

Tayata Om Bekandze… – Medizinbuddha-Mantra

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Tayata
Om Bekandze Bekandze
Maha Bekandze
Radza Samudgate Soha

Dies ist ein sehr wichtiges Mantra. Man sagt, es gebe acht Medizinbuddhas, doch dieses Mantra ist das wichtigste von ihnen. Seine Bedeutung ist folgende: TAYATA, wie auch OM, bedeutet das Potenzial des Universums. BAIKAZEYA ist die natürliche Medizin. MAHA ist groß, daher MAHA BAIKAZEYA – große natürliche Medizin. RAZA ist der König, der Herrscher dieser großen natürlichen Medizin. SAMUN GATE SOHA bedeutet: Bitte übertrage mir alle diese großen Kräfte.

In: Rangdro Tobkyi Dorje: Tibetisches Mantraheilen. Die Heilkraft tibetischer Yogis. Darmstadt 2006, S. 73

In einer Übersetzung heißt es:

Mögen all die vielen Lebewesen,
die krank sind,
schnell von ihrer Krankheit erlöst sein.
Und mögen all die Krankheiten dieser Wesen
Niemals wieder auftreten.

Das Leiden der Mystiker

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Mystik ist die Erfahrung der Einheit und der Ganzheit des Lebens. Mystische Lebenswahrnehmung, mystische Schau ist dann auch die unerbittliche Wahrnehmung der Zersplitterung des Lebens. Leiden an der Zersplitterung und sie unerträglich finden, das gehört zur Mystik. Gott zersplittert zu finden in arm und reich, in oben und unten, in krank und gesund, in schwach und mächtig, das ist das Leiden der Mystiker.

Dorothee Sölle (1929 – 2003)

Die ganze Welt ist psychisch krank

Der Mensch ist gerade durch die Leistungen der Vernunft in die größte Not geraten. Die ganze Welt ist bereits psychisch krank, und die Krankheit schreitet mit Riesenschritten fort. Das gilt wenigstens von der westlichen Welt. Die östliche Hälfte, die Wissenschaft und Technik vom Westen übernommen hat und sie sich immer mehr zu eigen macht, wird, falls der Prozess in der gegenwärtigen Richtung fortschreitet, demselben Schicksal nicht entgehen.

Hugo M. Enomiya-Lassalle S.J. (1898 – 1990) in seinem Buch „Zen unter Christen“, Graz/Wien/Köln 1973, S. 57-58

Schaffe Schweigen!

Der heutige Zustand der Welt, das ganze Leben ist krank.
Wenn ich Arzt wäre und man mich fragte, was rätst Du?
Ich würde antworten: Schaffe Schweigen!
Bringe die Menschen zum Schweigen. Gottes Wort kann so nicht gehört werden. Und wenn es unter der Anwendung lärmender Mittel geräuschvoll hinausgerufen wird, dass es selbst im Lärm gehört werde, so ist es nicht mehr Gottes Wort.
Darum schaffe Schweigen.

Søren Kierkegaard (1813 – 1855)