
In den östlichen Religionen spricht man von buddhi als dem intuitiven Organ in uns. „Tiefer als der Verstand ist der buddhi.“ Dieses innere Auge wird durch das göttliche Licht erleuchtet, damit der Mensch die alles durchdringende Gegenwart Gottes wahrnehmen kann. Für die Mystiker im Westen wie im Osten ist dieses intuitive Wahrnehmungsorgan die Tür zum Herzen, zum göttlichen Raum im Menschen. Die Wahrnehmungen auf der Verstandesebene und in der intuitiven Tiefe geschehen in unterschiedlicher Weise. Der Verstand fragt nach der Logik, während die Intuition die Mystik sucht. Der Verstand nimmt die Dualität zwischen Subjekt und Objekt wahr; die Intuition aber erfährt sie als Einheit.
Sebastian Painadath SJ (*1942)