Schweigen ist für einen Wahrheitssucher wie mich eine große Hilfe. Im Schweigen findet die Seele den Pfad zu klarerem Licht, und was unfassbar und trügerisch ist, wandelt sich in kristallene Wahrheit. Unser Leben ist ein langes und mühseliges Suchen nach Wahrheit, und die Seele braucht innere Ruhe, um ihr Tiefstes auszuschöpfen.
Mahatma Gandhi / 1938 – Foto seiner Statue: (c) wak
„Der ganze physische und geistige Kosmos ist ein einheitliches Ganzes, auch wenn dieses Ganze sich in sehr unterschiedlichen Aspekten darstellt.“ Durch einiges Zutun ist der Mensch auf der Erde angelangt, hat sich der Welt der Materie ausgeliefert, aber er wurzelt im „Herzen der Ewigkeit“. Um die Rückkehr in die Ewigkeit wieder zu erlangen, braucht er Hilfe. Darum ist es gut, dass er sich bewusst wird, dass dazu die Liebe von allergrößter Bedeutung ist. In den Worten von Bo Yin Ra: „In der Liebe allein wird euch Erlösung.“
Es bringt eine Menge Vorteile, die reine Achtsamkeit auf den gegenwärtigen Augenblick zu erhalten, ohne den Geist mit allerlei Hirngespinsten vollaufen zu lassen. Wenn der Geist dauernd abgelenkt wird – das kann sogar der Fall sein, wenn es aussieht, als ob man meditiert -, dann trägt es ihn antriebslos durch die ganze Welt, gerde so wie ein Schmetterling vom Wind weggeweht wird. Deshalb sind die erhöhte Auflösung für das „innere Teleskop“ und die anhaltende Aufmerksamkeit unverzichtbare Werkzeuge für die Kultivierung all der menschlichen Qualitäten, die mit Hilfe der Meditation entwickelt werden können. Befreiung vom Leid wird so am Ende zu einer Fertigkeit.
Wenn wir mit den brüchigen Instrumenten der Analyse in uns stochern und bohren, können wir uns schwersten Schaden zufügen. Einzig die Stimme innigen Gebets kann diesen ernsthaften inneren Rissen lindernde Salbe auftragen und ihnen die Gifte des Schmerzes entziehen. In Erfahrung zu bringen, was zum Zeitpunkt einer solchen Verletzung genau geschah, kann eine große Hilfe bedeuten; kennen wir ihre Ursachen, wird uns auch die innere Struktur der Wunde klarer. Echte Heilung aber ist eine ganz andere Sache. Wie alle großen Ereignisse der Seele, erreicht sie uns aus einer Richtung, die wir weder voraussehen noch ahnen können.
Das Selbst ist immer gegenwärtig. Jedermann möchte das Selbst erkennen. Welche Hilfe braucht man, um sich selbst zu erkennen? Die Menschen möchten das Selbst als etwas Neues sehen. Aber es ist ewig und gleichbleibend. Sie wollen es als strahlendes Licht oder so etwas sehen. Wie wäre das möglich! Es ist weder Licht noch Finsternis. Es ist nur, was es ist, und kann nicht definiert werden. Die beste Definition ist „Ich bin, der ich bin”. Die Shrutis (heiligen Schriften) beschreiben das Selbst als von Daumengröße, als Spitze eines Haares, als elektrischen Funken, unermesslich, feiner als das Feinste usw. Es ist nur Sein, aber verschieden vom Wirklichen und Unwirklichen; es ist Erkenntnis, aber verschieden von Wissen und Nichterkenntnis. Wie kann man es überhaupt definieren? Es ist einfach Sein.
Ramana Maharshi in: Sei, was du bist! Herausgegeben von David Godman. 2001, Bern / München / Wien, S. 20
Sei wie ein Fluss bei tätiger Freigiebigkeit und Hilfe. Sei wie die Sonne im Verbreiten von Erbarmen und Güte. Sei wie die Nacht im Verdecken der Fehler von anderen. Sei wie ein Toter hinsichtlich Fanatismus und Harschem. Sei wie der Erdboden in Bescheidenheit und Genügsamkeit. Sei wie das Meer in Geduldsamkeit. Zeig dich entweder so, wie du bist oder sei so, wie du dich zeigst.
Dschelaluddin Rumi / Mevlana / Muhammad Dschelaleddin Rumi (1207-1273) zugeschrieben
Die Seele ist grundlos im Verlangen, brennend in der Liebe, freundlich in der Anwesenheit, ein Spiegel der Welt, bescheiden in der Größe, getreu in der Hilfe, gesammelt in Gott.
Die Beginenmystikerin Mechthild von Magdeburg (ca. 1207 – 1282)
Tu Gutes, meide das Böse und zähme und kläre deinen Geist.
Das ist die Lehre des Buddha.
Die drei Lehren entsprechen der Goldenen Regel. Wir beruhigen Herz und Geist durch das Vermeiden von unheilsamem und Üben von heilsamem Tun. Und mit Hilfe der Meditation lernen wir uns selbst spüren und werden uns unseres Verhaltens mit Körper, Rede und Geist bewusst. Das wiederum fördert die Fähigkeit zwischen heilsamem und unheilsamem Verhalten genauer zu unterscheiden.