Die Einheit aller Kosmen…

Kupferstich von Michael Andreae zu „Gespräch zweier Seelen“, 1682

Die Einheit aller Kosmen entspricht einer Energie, die sich dem menschlichen Verständnis entzieht, sich aber auf allen Ebenen manifestiert: „Der Ort, wo die SONNE ist, der ist ein solcher Ort, wie du irgend einen Ort über der Erden erkiesen möchtest: so GOtt wollte das Licht durch die Hitze entzünden, so wäre die ganze Welt ein eitel solche SONNE: denn dieselbe Kraft, darinnen die Sonne stehet, ist überall.“ (Morgenröte 25,63)

Zitat aus dem Beitrag Muss eine Kosmologie der Selbst-Schöpfung notwendigerweise tragisch sein? Von Basarab Nicolescu aus seinem Buch Wissenschaft, Sinn und Evolution – die Kosmologie Jakob Böhmes.

Der vollständige Beitrag von Basarab Nicolescu kann hier gelesen werden:

XIII. MAGISCHE BLÄTTER | Frühjahr 2023

CIV. Jahrgang Frühjahr 2023 | ZU DEN FRÜH ERSCHIENENEN KÜNSTLERISCHEN ARBEITEN VON JOSEPH SCHNEIDERFRANKEN (März | Heft 38)

EINZELBUCH, 310 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3-948-5941-69

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XIII

Titelkupfer zu Werken Jacob Böhmes

Zu Lebzeiten Böhmes gab es noch keine Titelkupfer zu seinen Werken, von denen fast alle posthum in Druck erschienen sind. Die hier verwendeten Titelkupfer stammen aus der Ausgabe der Werke Böhmes von 1682.

Die große, von Johann Wilhem Überfeld besorgte Ausgabe der Schriften Böhmes von 1730, die bis heute verwendet wird, enthielt zunächst keine Titelkupfer. Dies verwundert angesichts der für damalige Verhältnisse vorbildlichen Vollständigkeit einer Werkedition.

(Einer) Erklärung zufolge läge um 1730 nicht etwa ein finanzielles oder technisches Hindernis vor, diese hochartifiziellen und in ihrer Art wohl einmaligen Titelfiguren zu verwenden, sondern ein inhaltliches Bedenken: Ihre bildliche Aussage könnte den Worten Böhmes nicht entsprechen. Obwohl in der Geschichte der Buchillustrationen stets der Vorbehalt bekannt ist, dass Illustrationen und ihre textuelle Vorlage nie die gleichen Aussagen treffen, ist in diesem Fall offensichtlich die Reserve gegen die Titelfiguren erheblicher.

Auf einen weiteren Grund gehen Günter Bonheim und Thomas Isermann ebenfalls ein in dem Beitrag über die Titelkupfer zu Werken Jakob Böhmes. Vollständig nachzulesen ist er hier:

MAGISCHE BLÄTTER, BUCH X
CIII. Jahrgang, Mai 2022, Heft 5 / Thema: VON JACOB BÖHME ÜBER DIE ROMANTIK ZUM BÖHME-BUND

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Mehr hier: https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift-magische-bl%C3%A4tter

Bei Gott Gehör finden

Foto: (c) wak

Und warum dringt es bis zum Himmel, dieses kleine, kurze Gebet; bestehend aus nur einer Silbe? Sicher deshalb, weil es im ganzen, ungeteilten Geist, in seiner Höhe, Tiefe, Länge und Breite gebetet wird. In der Höhe des Geistes entsteht das Gebet, weil es mit der ganzen Kraft des Geistes geschieht; zugleich ist es aber auch in der Tiefe des Geistes, weil in dieser kleinen Silbe alle geistigen Sinne enthalten sind; in der Länge des Geistes ist es, denn was der Mensch auch sonst dabei empfindet, schreit er doch immer auf die eine, gleiche Weise; in der Breite des Geistes ist das Gebet, weil der Mensch für alle anderen das gleiche wie für sich selbst will. In diesem Augenblick hat die Seele wie vor ihr alle Heiligen die Rede des Heiligen Paulus von der Länge und Breite, der Höhe und Tiefe des ewigen, allliebenden, allmächtigen und allwissenden Gottes begriffen, zwar noch nicht vollständig, aber doch zum Teil und prinzipiell, wie es diesem von uns beschriebenen Werk entspricht. Gottes Ewigkeit ist Seine Länge, die Liebe Seine Breite, die Macht Seine Höhe und die Weisheit Seine Tiefe. Kein Wunder, daß die Seele, die so sehr durch göttliche Gnade dem Urbild Gottes, ihres Schöpfers, gleichgestaltet ist, bei Gott bald Gehör findet.

Die Wolke des Nichtwissens (14. Jh.), Kapitel 38

Sólo Dios basta – Gott nur genügt

Handschrift der Teresa von Ávila

 

Nichts soll dich verstören,
nichts dich erschrecken,
alles vergeht,

Gott ändert sich nicht.
Geduld
erlangt alles;

wer Gott hat,
dem fehlt nichts:
Gott nur genügt.

Teresa von Ávila (1515 – 1582)

Auf der Seite von Karmeliten findet sich nachfolgende, wichtige Unterscheidung zum „Sólo dios basta“:

Das „solo“ ist adverbial, nicht adjektivisch zu lesen. Es meint: erst Gott reicht aus, um wirklich Erfüllung zu schenken; hätte ich alles, was das Leben bieten kann, aber die Gemeinschaft mit Gott nicht – es wäre alles flach, leer, ungenügend, wie ein „Nichts“. Gerade die hier gemeinte Erkenntnis, dass erst Gott – also „Gott nur“ – dem Menschen entspricht, gibt allem Sinn und Wert, Tiefe und Größe: Die Liebe dieses Gottes und das Leben mit ihm ver­leihen den Dingen Schönheit, dem Nächsten Größe, der Freundschaft und Partnerschaft Tiefe und ewige Endlosigkeit …

https://www.karmelocd.de/geschichte-und-spiritualitaet/gott-nur-genuegt.html

Gibt es ein Selbst?

„Gibt es ein Selbst?“ fragte ein Pilger, der zu Buddha kam. Buddha jedoch schwieg. Ein zweites Mal stellte der Pilger die Frage: „Gibt es ein Selbst?“. Doch wieder schwieg Buddha. Und der Pilger ging ohne eine Antwort

Sein Schüler Ananda fragte ihn daraufhin: „Warum habt Ihr die Frage dieses Pilgers nicht beantwortet?“ Und Buddha entwickelte folgendes:

„Hätte ich ‚Es gibt ein Selbst‘, wäre ich den Lehren gefolgt, die von etwas Ewigem ausgehen. Hätte ich gesagt ‚Es gibt kein Selbst‘ wäre ich den Lehren gefolgt, die alle Existenz negieren. Hätte ich gesagt ‚Es gibt ein Selbst‘ würde dies nicht der Erkenntnis entsprechen, die davon redet, alle Erscheinungen seien ohne ein Selbst. Hätte ich gesagt ‚Es gibt kein Selbst‘ hätte der Pilger gedacht ‚Ich habe kein Selbst mehr‘. Und darüber wäre er in Verwirrung geraten.“