Jan Zrzavý (1890 – 1977): Der barmherzige Samariter (1915) / Öl auf Leinwand / Foto: © wak
Wer hilft, wird ein anderer (Isidor Baumgartner) mit Bezug auf Lukas 10,25 – 37
Alles beginnt mit der Sehnsucht,
immer ist im Herzen Raum für mehr,
für Schöneres, für Größeres –
Das ist des Menschen Größe und Not:
Sehnsucht nach Stille, nach Freundschaft und Liebe.
Und wo Sehnsucht sich erfüllt,
dort bricht sie noch stärker auf –
Fing nicht auch Deine Menschwerdung, Gott,
mit dieser Sehnsucht nach dem Menschen an?
So lass nun unsere Sehnsucht damit anfangen,
Dich zu suchen,
und lass sie damit enden,
Dich gefunden zu haben.
Nelly Sachs (1891 – 1970)
Teresa von Avila / Foto: © wak
Wer mit dem geistlichen Leben beginnt, ist wie jemand, der einen Garten anlegen will, damit sich der Herr darin ergehen kann. Sein Grundstück ist wild und voller Unkraut. Seine Majestät selbst rodet es und setzt schöne Pflanzen ein. Dann aber müssen wir uns bemühen, mit der Hilfe Gottes selbst gute Gärtner zu werden und die Pflanzen regelmäßig begießen, damit sie nicht vertrocknen, sondern wachsen, blühen und herrlich duften, damit sich unser Herr daran erfreue. So wird er oft in unseren Garten kommen und sich zwischen den Blumen der Tugend ergehen.
Überlegen wir nun, wie wir den Garten bewässern können. Ich meine, da gibt es vier Arten:
Erstens kann man das Wasser in einem Gefäß selbst aus dem Brunnen emporziehen, was eine große Mühe ist.
Zweitens kann man sich eines Schöpfrades bedienen, wie ich es manchmal tat; das ist schon weniger anstrengend, und man hat mehr Wasser.
Drittens kann man es aus einen Fluß oder Bach ableiten; das ist sehr viel wirkungsvoller, denn die Erde wird besser durchtränkt, und man muß nicht zu häufig bewässern, so daß dem Gärtner viel Arbeit abgenommen ist.
Viertens, wir müssen überhaupt nichts mehr tun, weil der Herr es kräftig regnen läßt; und das ist unvergleichlich viel besser als alles Vorhergenannte.
Teresa von Avila (1515 – 1582)
Auf alle Fälle
ist es ein sehr sicherer Weg,
von sich aus alles zu tun,
um ein leeres Gefäß
für die göttliche Gnade zu werden.
Edith Stein OCD (1891 – 1942)
Die Symbole von Judentum, Christentum und Islam an einer Säule im Kloster Maulbronn…
Pietá von Lotte P. Prechner (1877 – 1967)
Im Hintergrund ein Linolschnitt von ihr zum gleichen Thema
Mehr über die Künstlerin hier: http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/lotte-b.-prechner/
Der Mund des Gerechten
wird auf Weisheit bedacht sein,
und seine Zunge wird sprechen,
was recht ist.
Das Gesetz seines Gottes
ist in seinem Herzen,
seine Schritte werden nicht wanken.
Aus den Psalmen
Anton Bruckner (1824 – 1896) vertonte mit dem „Os justi“ (WAB 30) ein Graduale an den Festen heiliger Kirchenväger im Jahr 1879 auf Wunsch von Ignaz Traumihler, dem Musikdirektor am Stift St. Florian bei Linz. Auf eigenen Wunsch liegt Bruckner unter der Orgel dort begraben (Bruckner-Orgel)
Im Zustand
kosmischen Gleichgewichts
ist nichts aufzugeben
oder zu üben,
weder Meditation
noch Nach-Meditation.
Niguma (10./11. Jh.)