In dieser Welt
und in den Welten
jenseits davon,
ist Buddha
unvergleichlich!
Klein ist nicht innen,
Groß ist nicht außen.
Nguyen Con Tru (1778 – 1858)
Was bleibt nun noch zu sagen, da wir alle beide in unserer Mitte und in unserer Ruhe sind? Was man davon auch sagen könnte, ich weiß, was anders geworden ist: Du hast mich mit dir und in dich gerissen, und du bewahrst mich in deiner Göttlichkeit mit deiner Göttlichkeit. Ich bin die Deine, in Liebe ganz von Liebe verzehrt, ganz göttlich und ganz verloren in dir. Dachtest du etwa, dass du allein deine Seele besitzen würdest, ohne dass sie dich besitzen würde in der Kraft unserer heftigen Liebe, die uns beide gleichermaßen glücklich macht in unserem gemeinsamen Genuss und unserer Ruhe? Diese Liebe schließt uns immer enger zusammen, den einen und den andern, in unseren unvergleichlichen Umarmungen. Dadurch sind wir beide erfüllt von Glück, das uns hinreißt, den einen mit dem anderen, den einen für den anderen.
Jean de Saint-Samson (1571–1636)
Gefunden habe ich diesen Text hier: https://www.theaterderstille.de/index.php/mystik/-weltreligion
Im Innersten des Herzens gibt es einen Raum, der erhabener ist als alle übrigen. Ihn bewohnt der Schöpfer und Erlöser, Jesus, der allein unvergleichlich schön ist. Er hält alles durch seine Güte zusammen, er allein ist in allem, er allein vor allem, er facht die Liebe in uns an und fordert Liebe, er beansprucht einen besonderen Platz, nicht nur einen bevorzugten, sondern den obersten, und nicht nur den obersten, sondern auch den innersten in der Wohnung unseres Herzens.
Aelred von Rievaulx (1110 – 1167) in seinem „Spiegel der Liebe“
Gefunden habe ich dieses Zitat hier: https://www.marienstern.de/de/zisterzienser/spiritualitaet
Thomas Mertons Eremitage / Abbey of Gethsemani ~ wikimedia
Wüste und Leere. Das Unerschaffene ist für die Erschaffenen Trostlosigkeit und Leere. Nicht einmal Sand. Nicht einmal ein Stein. Nicht einmal bei Dunkelheit und Nacht. Eine brennende Wildnis wäre zumindest „etwas“. Es brennt und es ist wild. Aber das Ungeschaffene ist nichts. Brache. Die Leere. Die völlige Armut des Schöpfers. Doch alles entspringt dieser Armut. Die Einöde ist unerschöpflich. Unendliche Null. Alles stammt aus dieser Einöde. Alles will und kann dorthin zurückkehren. Denn wer kann schon ins Nichts zurückkehren? Doch jeder von uns ist ein Punkt des Nichts inmitten der Bewegung und ein Punkt des Nichts inmitten des Seins: der unvergleichliche Punkt, nicht durch Entdeckung. Wenn Sie sie suchen, werden Sie sie nicht finden. Wenn Sie nicht mehr suchen, ist sie da. Aber Sie sollten sich nicht darauf konzentrieren. Wenn Sie wissen, dass Sie ein Suchender sind, sind Sie verloren. Aber wenn Sie sich damit zufrieden geben, verloren zu gehen, werden Sie gefunden, ohne es zu wissen. Denn nur weil man sich verlaufen hat, ist man – endlich – nirgendwo.
Thomas Merton (1915 – 1968)
Teresa von Avila / Foto: © wak
Wer mit dem geistlichen Leben beginnt, ist wie jemand, der einen Garten anlegen will, damit sich der Herr darin ergehen kann. Sein Grundstück ist wild und voller Unkraut. Seine Majestät selbst rodet es und setzt schöne Pflanzen ein. Dann aber müssen wir uns bemühen, mit der Hilfe Gottes selbst gute Gärtner zu werden und die Pflanzen regelmäßig begießen, damit sie nicht vertrocknen, sondern wachsen, blühen und herrlich duften, damit sich unser Herr daran erfreue. So wird er oft in unseren Garten kommen und sich zwischen den Blumen der Tugend ergehen.
Überlegen wir nun, wie wir den Garten bewässern können. Ich meine, da gibt es vier Arten:
Erstens kann man das Wasser in einem Gefäß selbst aus dem Brunnen emporziehen, was eine große Mühe ist.
Zweitens kann man sich eines Schöpfrades bedienen, wie ich es manchmal tat; das ist schon weniger anstrengend, und man hat mehr Wasser.
Drittens kann man es aus einen Fluß oder Bach ableiten; das ist sehr viel wirkungsvoller, denn die Erde wird besser durchtränkt, und man muß nicht zu häufig bewässern, so daß dem Gärtner viel Arbeit abgenommen ist.
Viertens, wir müssen überhaupt nichts mehr tun, weil der Herr es kräftig regnen läßt; und das ist unvergleichlich viel besser als alles Vorhergenannte.
Teresa von Avila (1515 – 1582)
Wie können wir den Mystiker denn ganz allgemein und so umfassend wie möglich charakterisieren? Er ist jemand, der auf überwältigende Weise die Anwesenheit erfährt von etwas, das ihn selbst übersteigt und viel wichtiger ist als alles, was man durchweg als Wirklichkeit betrachtet. Das menschliche Universum – die Welt, in der wir leben, und die uns so selbstverständlich und solid erscheint – wird für den Mystiker zu einer durchsichtigen Bühnenwand, weil sich ihm eine andere, endgültige Wirklichkeit anmeldet. Und diese Wahrnehmung einer unvergleichlichen Gegenwärtigkeit ist von einem komplementären psychologischen Phänomen begleitet: der Mystiker fühlt seine normale Ichheit verschwinden. Seine Persönlichkeit – das ist die bestimmte, je eigene Weise, in der man seine Existenz vollzieht – verliert ihre Umrisse. Die Abgeschlossenheit des Menschen, der „er selber ist“, wird bei ihm durchbrochen, seine Einsamkeit wird aufgehoben.
Paul Mommaers in: Was ist Mystik? Frankfurt/M. 1996, S 24
Gott ist in unserem Innersten auf eine unvergleichliche Art gegenwärtig.
Eine verborgene Quelle murmelt in jedem von uns. In einer Welt, in der
das Nützliche und Effiziente über alles andere gesetzt werden, stellt das
Gebet die Zweckfreiheit wieder her. Auf dem Grunde unserer Seele
wartet eine enge Türe auf ihre Entdeckung, damit wir den Ruf hören, den
der Heilige Geist in uns aufsteigen lässt.
Jacques Gaillot (*1935)
In dieser Welt
und in den Welten jenseits davon,
ist Buddha
unvergleichlich!
Klein ist nicht innen,
Groß ist nicht außen.
Nguyen Con Tru (1778 – 1858)
Wie können wir den Mystiker denn ganz allgemein und so umfassend wie möglich charakterisieren? Er ist jemand, der auf überwältigende Weise die Anwesenheit erfährt von etwas, das ihn selbst übersteigt und viel wichtiger ist als alles, was man durchweg als Wirklichkeit betrachtet. Das menschliche Universum – die Welt, in der wir leben, und die uns so selbstverständlich und solid erscheint – wird für den Mystiker zu einer durchsichtigen Bühnenwand, weil sich ihm eine andere, endgültige Wirklichkeit anmeldet. Und diese Wahrnehmung einer unvergleichlichen Gegenwärtigkeit ist von einem komplementären psychologischen Phänomen begleitet: der Mystiker fühlt seine normale Ichheit verschwinden. Seine Persönlichkeit – das ist die bestimmte, je eigene Weise, in der man seine Existenz vollzieht – verliert ihre Umrisse. Die Abgeschlossenheit des Menschen, der „er selber ist“, wird bei ihm durchbrochen, seine Einsamkeit wird aufgehoben.
Paul Mommaers in: Was ist Mystik? Frankfurt/M. 1996, S 24