Die kosmische Dimension

Photo by Faik Akmd on Pexels.com

Unsere kleinsten Handlungen oder Gedanken haben eine kosmische Dimension: „Was du allhier im Geiste bauest oder säest, es sei gleich mit Worten, Werken oder Gedanken, das wird dein ewig Haus sein.“ (Morgenröte, 18,44) Es ist notwendig, die Entwicklung des einzelnen Menschen klar von der Entwicklung der Menschheit zu unterscheiden. Die Menschheit als kollektiver Körper der gesamten Spezies ist offensichtlich anderen Gesetzen unterworfen als der Mensch für sich allein.

Kapitel Sechs: Jacob Böhme und die Evolution des Menschen – von Basarab Nicolescu aus seinem Buch „Wissenschaft Sinn und Evolution – die Kosmologie Jacob Böhmes“

Der komplette Beitrag kann hier nachgelesen werden:

XV. MAGISCHE BLÄTTER BUCH
CIV. Jahrgang Herbst 2023

Nachlese. (Heft 43 | August 2023)

EINZELBUCH, 333 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3948-5941-8-3

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XV

Dem Inneren entspannte Ruhe zugestehen

Foto: (c) wak

Man muss dem Inneren
die entspannte Ruhe zugestehen,
auch wenn wir überzeugt sind
die Zeit im Nichtstun zu verlieren.

Lassen wir das Innere frei
von Wahrnehmungen und Gedanken,
Meditationen und Erwägungen
und geben wir uns ausschließlich hin
an ein liebevolles und friedvolles Innewerden Gottes.

Johannes vom Kreuz (1542 – 1591)

Gute Gedanken meiden den Wortschwall

Diadochus von Photice / wikimedia, gemeinfrei

Gute Gedanken
meiden immer den Wortschwall,
denn Wirrwarr und Phantasterei
sind ihnen fremd.
So ist Schweigen
zur rechten Zeit kostbar,
denn es ist nichts weniger
als die Mutter der weisesten Gedanken.

Diadochus von Photice (5. Jh.)

Eure Quelle der Erlösung

Fotographik (c) wak

Wenn die Jünger des Zen über die Welt ihrer Sinne und Gedanken hinaus nicht zu gehen vermögen, dann ist all ihr Tun und Lassen bedeutungslos. Aber wenn ihre Sinne und Gedanken vernichtet sind, bleiben alle Durchgänge zum Allumfassenden Geist verstopft und unbegehbar. Der Urgeist muss erkannt werden, solange die Sinne und Gedanken arbeiten. Er gehört ihnen nicht, ist aber von ihnen auch nicht unabhängig. Bauet eure Ansichten nicht auf euren Sinnen und Gedanken auf. Aber suchet nicht den Geist weitab von euren Sinnen und Gedanken, trachtet nicht danach, dadurch die Wirklichkeit zu erfassen, dass ihr eure Sinne und Gedanken verwerfet. Wenn ihr weder daran haftet noch davon losgelöst seid, dann werdet ihr eure vollkommene, unbehinderte Freiheit genießen, dann werdet ihr eure Quelle der Erleuchtung besitzen.

Huang-Po (+ um 800)

Mich aus Wirrniss und Zerstreuung herausziehen

Photo by Tobi on Pexels.com

Nur indem ich mich aus der Wirrniss und Zerstreuung herausziehe, kann ich etwas hören, was außerhalb meiner Hörweite ist, und mir ins Gedächtnis rufen, dass Lauschen weitaus erfrischender ist als all die Gedanken und Vorurteile zu äußern, die mir ohnehin vierundzwanzig Stunden am Tag Gesellschaft leisten. Und nur, indem ich nirgendwohin gehe – indem ich stillsitze oder meinen Geist entspanne -, entdecke ich, dass die Gedanken, die ungebeten zu mir kommen, weitaus frischer und phantasiervoller sind als jene, die ich bewusst hervorbringe.

Pico Iyer (*1957)

https://www.fischerverlage.de/buch/pico-iyer-die-kunst-des-innehaltens-9783596033874

Gott in sich selbst schauen

Foto: (c) wak

Hesychia ist Stillesein des Geistes und der Welt, Vergessen des Niedrigen, geheimnisvolles Erkennen des Höheren, das Hingeben der Gedanken an etwas Besseres, als sie selber sind. So schauen die, die ihr Herz durch solch heiliges Schweigen (Hesychia) gereinigt und sich auf unaussprechliche Weise mit dem alles Denken und Erkennen übersteigenden Lichte vereinigt haben, Gott in sich selbst wie in einem Spiegel.

Gregorius Palamas (1296/97 – 1359)

Zen und Jacob Böhme

Screenshot des Hinweises zur Sendung

Meditation als Quelle der Weisheit: das verbindet den europäischen Mystiker Jacob Böhme (1575–1624) mit dem japanischen Zen-Buddhismus. Diese Geistesverwandtschaft zeigt der Klangkünstler Johannes S. Sistermanns in einer Komposition aus Geräuschen und Stimmen.

„Jacob Räume Zen“ verknüpft die Texte und visionären Bilder von Jacob Böhme mit Erfahrungen und Aussagen des Zen-Buddhismus. Die geistige Nähe dieser geografisch so entfernten Welten nutzt Johannes S. Sistermanns, um die jeweiligen Klangräume miteinander in Berührung zu bringen. Böhmes Texte werden aus seiner Heimatstadt Görlitz in japanische Alltags- und Klosterräume versetzt. Worte von Zen-Mönchen reisen akustisch von Japan in die Lebensräume Jacob Böhmes. Im Verlauf des Stückes verweben sich die Klänge allmählich miteinander. Sie schaffen eine Atmosphäre des begriffslosen Erkennens, in der Böhmes Erfahrungen wortlos aufgehen.

Jacob Räume Zen
Hörstück in Räumen, Klängen, Gedanken und Geräuschen
Von Johannes S. Sistermanns
Mit: Naomi Grundke (Sopran), Wolfgang Schliemann (Schlagzeug), Takeshi Shinohara (Shakuhachi), Zuiten Kashida (Rezitation), Josef Grochalla und Stefan Fricke (Stimmen und Schritte)

Produktion: DKultur 2007
Länge: 52’02

https://www.hoerspielundfeature.de/jacob-raeume-zen-wh-100.html

Die spirituelle Kraft der Beginen bewahren

Beginenhof Brügge / Fotographik (c) wak

Eckharts spekulative Mystik in der Volkssprache ist der Versuch, die religiös wertvollen, aber zumeist theologisch ins Unreine gesprochenen Gedanken der Beginenmystik speziell über die Vollkommenheit, Gottesliebe und geistliche Armut theologisch abzusichern und damit als spirituelle Kraft zu bewahren.

Kurt Ruh in seinem Artikel „Meister Eckhart und die Spiritualität der Beginen“. In: Perspektiven der Philosophie, 8, 1982, S. 323-334