Mystik und gemeinschaftliches Handeln

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Teilhard (de Chardin) hat nicht einer neuen Religion als solcher das Wort geredet, so als würde er die große Weisheit der axialen Religionen abschreiben; auch hatte er keine Vermischung der Religionen im Sinn. Vielmehr regte er an, dass die vereinigenden Kräfte unter den verschiedenen Religionen und deren Konvergenzachse respektiert werden müssten, also Dialog, Mitgefühl und Frieden, das heißt, die Religionen müssten sich auf der Stufe der Mystik und des gemeinschaftlichen Handelns begegnen. Er glaubte, die religiöse Konvergenz könne zu einem komplexifizierten Religionsverständ­nis, zu einer neuen Interspiritualität führen. Religion kann nicht länger nur auf Doktrinen und „offiziellen Lehren“ basieren, sondern muss die religiöse Erfahrung und ein interspirituelles religiöses Bewusstsein umfassen, das uns in einer größeren Einheit der Liebe zusammenbindet.

Ilia Delio OSF

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