Heimweh nach dem Golde des Herzens

… Sein ganzes Leben ließ er nun leiten vom Heimweh nach dem Golde des Herzens. Als Schustergeselle von Stadt zu Stadt pilgernd, suchte er nicht Geld und Genuß, sondern die ewige Stadt des Lichtes. Auf daß sie seiner Geistesschau aufdämmere, trat er in Beziehung zu diesem und jenem Gottsucher, zu gelehrten Denkern und religiösen Gesellschaften. …

Wenn ein blankgescheuertes Zinngefäß, das sonst stumpf ist, hier in der Dämmerung dem himmlischen Strahl ein Heim bereitet, so kann auch dem Menschen, sofern er sein Inneres gereinigt hat, hienieden die göttliche Offenbarung aufgehen. Zu diesem Zwecke müssen wir sogar in Dunkel und Trübsal schmachten. Läßt sich doch jedwedes Heil nur an seinem Gegensatz erleben: das Licht am Schatten, die Erkenntnis an Zweifel und Irrtum, Labung nach dem Ent­behren und Leiden, das Gute gegenüber dem Bösen. Ja und Nein gehören zusammen, das Nein ist der ewigen Wahrheit Gegenwurf, und mag dieser uns hart vorkommen, so waltet darin doch ewige Liebe und soll sich offenbaren.

Jakob Böhmes Vermächtnis – 300 Jahre nach seinem Tode von Dr. Bruno Wille

Der vollständige Beitrag von Bruno Wille kann hier gelesen werden:

XVI. MAGISCHE BLÄTTER BUCH
CIV. Jahrgang – Winter 2023/2024

Das Gedenken an Jacob Böhme (HEFT 46 | November 2023)

EINZELBUCH, 427 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN 978-3948-5941-4-5

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

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Im unverfälschten Schlesisch über mystische Dinge reden

Boehmes Grab auf dem Nikolaifriedhof in Görlitz / Bild: Archiv Magische Blätter

… Was nun Görlitz im besonderen anbelangt, so muß gesagt werden, daß die Stadt von jeher etwas besaß, das sich weder erwerben noch beschreiben läßt, jene Atmosphäre nämlich, in der sich der Künstler – man verzeihe den simplen Ausdruck – wohlfühlt. Jene geistige Einstellung, die kein Genie gefährdet und kein Talent verachtet, die ihn nicht erzieht und nicht bis zur Unart kritisiert.

Dazu kommt etwas, von dem der Nicht-Görlitzer kaum eine Ahnung hat: Görlitz ist immer noch die Stadt Jakob Böhmes. Der Besucher seines Grabes kann es jederzeit erleben, daß dort irgendein paar alte Weiblein, einige Männer im Arbeitskittel sitzen und im unverfälschten Schlesisch über mystische Dinge reden. …

Johannes Wüsten. Vorwort. Im Auftrage der Görlitzer Künstlerschaft

Der vollständige Beitrag von Johannes Wüsten kann hier gelesen werden:

XV. MAGISCHE BLÄTTER BUCH
CIV. Jahrgang Herbst 2023

Nachlese. (Heft 43 | August 2023)

EINZELBUCH, 333 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3948-5941-8-3

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

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Die Welt bedarf der genialen Heiligen

Foto: Archiv

Es genügt heute nicht, ein Heiliger zu sein; es bedarf der Heiligkeit, die der gegenwärtige Augenblick fordert, einer neuen Heiligkeit, wie es sie früher nie gegeben hat. Ein neuer Typus der Heiligkeit, das ist wie der Ausbruch eines innersten Quells, das ist eine Erfindung. Es ist beinahe so etwas wie eine neue Offenbarung des Weltalls und der menschlichen Bestimmung. Es ist die Freilegung eines weiten Bereiches von Wahrheit und Schönheit, der bis dahin unter einer dicken Staubschicht verborgen war. Hierzu bedarf es eines größeren Genies, als Archimedes es brauchte, um die Mechanik und die Physik zu erfinden. Eine neue Heiligkeit ist eine sehr viel wunderbarere Erfindung.

Nur eine Art von Perversität kann die Freunde Gottes veranlassen, sich dessen zu berauben, dass sie Genie haben; denn um einen Überreichtum an Genie zu empfangen, genügt es, dass sie es im Namen Christi von ihrem Vater erbitten. Dies ist, wenigstens heutigen Tages, eine berechtigte Bitte, denn sie ist notwendig. Ich glaube, dies ist, in dieser Form oder in irgendeiner gleichwertigen, heute die erste Bitte, die man alle Tage, alle Stunden tun sollte, wie ein hungriges Kind immer nach Brot verlangt. Die Welt bedarf der genialen Heiligen, wie eine Stadt, in der die Pest wütet, der Ärzte bedarf.

 Simone Weil in einem Brief an Pater Perrin, 26.5.1942

In: https://www.nootheater.de/menu.html  – Buch der Freunde XXV

Der vollständige Text ist hier nachzulesen:

MAGISCHE BLÄTTER
CI. JAHRGANG HERBST 2020
3. Quartalsausgabe August, September, Oktober, gebunden
ISBN.Nr. 978 -3-948594-03-9

HEFT 8  |  September 2020

TITELTHEMA: EIN VERSCHÜTTETER TEMPEL

https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift/magische-blaetter

Bestellt werden können die Magischen Blätter hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu

Else Lasker-Schüler: Gebet

Foto: © wak

Ich suche allerlanden eine Stadt,
Die einen Engel vor der Pforte hat.
Ich trage seinen großen Flügel
Gebrochen schwer am Schulterblatt
Und in der Stirne seinen Stern als Siegel.

Und wandle immer in die Nacht …
Ich habe Liebe in die Welt gebracht, –
Daß blau zu blühen jedes Herz vermag,
Und hab ein Leben müde mich gewacht,
In Gott gehüllt den dunklen Atemschlag.

O Gott, schließ um mich deinen Mantel fest;
Ich weiß, ich bin im Kugelglas der Rest,
Und wenn der letzte Mensch die Welt vergießt,
Du mich nicht wieder aus der Allmacht läßt
Und sich ein neuer Erdball um mich schließt.

Else Lasker-Schüler (1869 – 1945)

Ein Gebet kann…

segenFoto: © wak

 

Ein Gebet kann
nicht das Wasser zum trockenen Feld bringen,
nicht eine zerbrochene Brücke instand setzen,
noch eine zerstörte Stadt wieder aufbauen;
aber ein Gebet kann trockene Erde tränken,
ein gebrochenes Herz heilen
und einen geschwächten Willen wieder stärken.

Abraham Joshua Heschel (1907 – 1972)

Berlin: Stadt der Millionen

Auf Arte lief heute morgen „Die Stadt der Millionen. Ein Lebensbild Berlins.“ Dazu heißt es:

Der 85-minütige Film (1925) ist das erste abendfüllende Stadtporträt Berlins und zeigt den Alltag in ganz unterschiedlichen Vierteln der Stadt: hier großstädtisch und mondän, dort volkstümlich und mit Hang zu kleinbürgerlicher Gemütlichkeit. Der Ufa-Film vermittelt das Lebensgefühl von Berlin nach der überstandenen Wirtschaftskrise Mitte der 1920er Jahre.

Mehr hier:

http://www.arte.tv/guide/de/058366-000/die-stadt-der-millionen-ein-lebensbild-berlins

Mich erinnerte der Hinweis an den Berliner Großstadtseelsorger Carl Sonnenschein (1876 – 1929), zu dem ich 1996 das Buch „Den Menschen Recht verschaffen. Carl Sonnenschein – Person und Werk“ im Würzburger Echter-Verlag herausgegeben habe.

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„Seine pastorale Kreativität, seine soziale Sensibilität, seine kontexuelle Spiritualität, seine Offenheit für die Kunst, seine Impulse für die Politik und seine offensive ‚Veröffentlichung‘ des Christentums erwiesen ihn als Beispiel eines aufmerksamen Zeitgenossen und couragierten Kirchenmannes,“ schrieb Prof. Dr. Michael Sievernich SJ damals im Nachwort.

Das Buch ist vergriffen.

Siehe auch hier: https://wernerkrebber.wordpress.com/

 

 

 

Das Leben ist der Ort der Erlösung

Mein Freund! Hoffe auf Ihn, solange du lebst; erkenne, solange du lebst; verstehe, solange du lebst; denn das Leben ist der Ort der Erlösung.
Wenn deine Fesseln nicht in diesem Leben zerrissen werden, welche Hoffnung auf Erlösung bringt der Tod?
Es ist nur ein leerer Traum, dass die Seele sich mit Ihm vereinen wird, weil sie ihren Körper verlassen hat.
Wenn Er jetzt gefunden wird, wird Er auch dann gefunden. Wenn nicht, dann gehen wir nur hin, um in der Stadt des Todes zu wohnen.
Wenn du jetzt mit Ihm Eins bist, wirst du es auch in Zukunft sein.
Tauche unter in der Wahrheit, erkenne den Wahren Meister, habe Vertrauen in den Wahren Namen.

Kabir (1440-1518)