Das Atom des heiligsten Herzens

Bild: privat

Dein Atom, heiligstes Herz,
Schenkt Dir sein Leben.
Sieh, das ist sein Friede, sein Glück,
Dich zu entzücken, Herr!

Ich bin an Deiner Pforte
Tag und Nacht;
Deine Liebe trägt mich.
Es lebe die Liebe!

Verbirg Deine Glorie!
Mach mir eine süße Bleibe
Im heiligen Speisekelch
Bei Tag und bei Nacht!

Dein Fittich, o Wunder,
Wird mein Zufluchtsort.
Wenn ich erwache,
Jesus, lächelst Du.

Dein Blick entflammt mich,
Meine einzige Liebe!
Verzehre meine Seele,
Jesus, unwiederbringlich!

Erfüllt von Zärtlichkeit,
Entzückt mich Deine Stimme,
Und Dein Herz presst mich
An meinen süßen Freund! …

Deine Hand gibt mir Hilfe
Und dient mir als Stütze.
Mut verleihst Du
Dem Herzen, das seufzt.

Von aller Ermüdung
Tröste mein Herz,
Und für den verlorenen Sohn
Sei Du der gute Hirt!

O liebliches Schauspiel,
O Wunder der Liebe!
Ich bleib immer
Im Tabernakel.

Befreit von der Welt,
Ohne irgendeine Stütze,
Überflutet mich Deine Gnade,
Mein einziger Freund! …

Welch süßes Martyrium!
Ich brenne vor Liebe.
Jesus, jeden Tag
Seufze ich nach Dir.

Therese von Lisieux / Theresia vom Kinde Jesus und vom heiligen Antlitz (1873 – 1897)

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Christus, Abbas Menas und die Freundschaft

Kopie der Ikone der Freundschaft in der Marienkapelle Hirsau / Foto: (c) wak

Die Ikone Christus und Abbas Menas, auch bekannt unter dem Titel Jesus und sein Freund, oder Ikone der Freundschaft, ist eine koptische Ikone des 8. Jahrhunderts n. Chr. aus Bawit (bei Asyut); das Original befindet sich heute im Louvre.

Bekannt wurde sie als die Ikone der Freundschaft durch Frère Roger, den Gründer von Taizé. Er sah in der Geste des Umarmens die Freundschaft ausgedrückt, die Jesus Christus jedem Menschen anbiete (Joh 15,15). Eine Kopie der Ikone befindet sich in der Versöhnungskirche von Taizé.

Mehr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Christus_und_Abbas_Menas

Gebet an den Engel oder Genius

Foto: © wak

Du mein himmlischer Freund, mein Engel,
Der du mich zur Erde geleitet hast
Und mich geleiten wirst durch die Pforte des Todes
In die Geistesheimat der Menschenseele.

Du, der du die Wege kennst seit Jahrtausenden,
Lasse nicht ab, mich zu erhellen,
Mich zu durchkraften, mir zu raten,
Dass ich aus dem webenden Schicksalsfeuer
Als ein stärkeres Schicksalsgefäss hervorgehe
Und mich immer mehr erfüllen lasse
Mit dem Sinn der göttlichen Weltenziele.

Ernst Karl Plachner (1896-1982) / fälschlicherweise Rudolf Steiner zugeschrieben, der zu diesem Gedicht Gedanken verfasst hatte

Äußerer und innerer Mensch

Foto: © wak

Die Schrift lehrt über die Menschen, es gäbe einen äußeren Menschen und neben ihm einen inneren Menschen. Zum äußeren Menschen gehören jene Dinge, die zwar von der Seele abhängen, jedoch mit dem Fleisch verbunden und vermischt sind, und auch die zusammenwirkenden Funktionen der verschiedenen Glieder, wie Auge und Ohr, Zunge, Hand und dergleichen. Das nennt die Schrift den alten Menschen, den irdischen, äußeren Menschen, den Feind, den Knecht. In uns allen ist der andere, der innere Mensch. Den nennt die Schrift den neuen Menschen, den himmlischen Menschen, den Jungen, den Freund, den Edlen.

Meister Eckhart (1260 – 1328)

Lass alles hinter dir zurück

Foto: © wak

Mein Freund, wenn du dich
mit der mystischen Schau beschäftigst,
dann lass alles hinter dir zurück,
alles, was wahrgenommen und gedacht wird,
alles, was ist und was nicht ist,
und brich auf, um eins zu werden mit dem,
was mehr ist als alles Sein und Erkennen.

Dionysios Areopagita (5. Jahrhundert)

Attribute Gottes

Foto: © wak

Wie viele vom Schnee gehört aber ihn nicht gesehen haben, so sind da viele religiöse Prediger, die nur in Büchern von Gottes Attributen gelesen, aber sie nicht in ihrem Leben erfahren haben. Und wie viele den Schnee gesehen aber ihn nicht gekostet haben, so sind da viele religiöse Lehrer, die nur einen Blick der göttlichen Glorie erhascht aber ihr wahres Wesen nicht verstanden haben.

Wer den Schnee gekostet hat, kann sagen, wie er schmeckt. Wer die Gemeinschaft Gottes in verschiedenen Erscheinungen genossen hat, jetzt als Diener, jetzt als Freund, jetzt als Geliebter, oder als in ihm Versunkener, der allein kann sagen, welches die Attribute Gottes sind.

Ramakrishna (1833 – 1886)

Möge der Eros der Erde dich segnen

Foto: © wak

 

Gesegnet sei dein Körper.
Mögest du erkennen, dass dein Körper ein schöner und treuer Freund deiner Seele ist.
Mögest du Frieden erfahren und Freude und erkennen, dass deine Sinne heilige Schwellen sind.
Mögest du erkennen, dass Heiligkeit achtsames Blicken ist, Fühlen, Hören und Berühren.
Mögen deine Sinne dich versammeln und heimführen.
Mögen deine Sinne dich immerdar befähigen, das Universum zu feiern und das Geheimnis und die Möglichkeiten deines Hierseins.
Möge der Eros der Erde dich segnen.

John O‘Donohoe (1956 – 2008) in: Anam Cara

Gefunden habe ich diese Gedanken hier: http://www.dunywood.de/html/keltic.html

Hoch zu schätzen und äußerst lästig

Foto: © wak

Der strenge Druck des spirituellen Freundes ist gleichermaßen hoch zu schätzen und äußerst lästig. Sein Stil ist außerordentlich kraftvoll, aber so gesammelt, so angebracht, dass wir nichts gegen ihn einwenden können. Das ist Hingabe. Wir bewundern seinen Stil sehr, haben jedoch Angst davor. Er ist herrlich, wird uns aber zermalmen, in Stücke teilen. Hingabe schließt in diesem Fall so viel Schärfe mit ein, dass wir nicht einmal um Gnade bitten können, indem wir für uns beanspruchen, ein armseliges, nettes kleines Würstchen zu sein, das voller Ergebenheit ist und sich die ganze Zeit über vor seinem Lehrer niederwirft und ihm die Füße küsst.

Chögyam Trungpa (1940 -1987)

Freund des Schweigens / Weisheit der Wüstenväter und Doing Nothing am 2. Juni im Mystikkreis Köln / Herzliche Einladung

Mehr hier: https://mystikaktuell.wordpress.com/2019/05/21/weisheiten-aus-der-wueste-und-doing-nothing-einladung-zum-mystik-sonntag-am-2-juni-2019/

und hier: https://www.facebook.com/events/2303888179824970/