Du hast mir das Herz weit gemacht

Teresa von Ávila / Teresa de Jesús (1515 – 1582)
Porträt von Eduardo Balaca (1840–1914)

Während ich dieses schrieb, dachte ich an die Worte des angeführten Verses: dilatasti cor meum, du hast mir das Herz weit gemacht. Es scheint mir jedoch, dass die erwähnten Süßigkeiten ihren Ursprung nicht im Herzen, sondern in einer noch mehr inneren Stätte, gleichsam in einer verborgenen Tiefe haben. Ich meine, es müsse dies der Seelengrund sein, wie ich es nachher erkannt habe und noch sagen werde. Fürwahr, ich sehe in uns Geheimnisse verborgen, die mich oft in Erstaunen setzen; und wie viele wird es noch geben, die ich nicht weiß!

Teresa von Ávila / Teresa de Jesús (1515 – 1582)

Mehr hier: https://bkv.unifr.ch/de/files/die-seelenburg/related_files/Die%20Seelenburg_deutsch_368.pdf

Den Grund des Herzens öffnen

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Im Licht innerer Schau öffnet sich der Grund des Herzens, weitet sich in Gott und wird so über das Weltall erhoben. Die Seele des Schauenden wird über sich selbst hinausgehoben. Wenn das Licht Gottes sie über sich selbst hinausreißt, wird sie in ihrem Inneren ganz weit; wenn sie von oben hinabschaut, kann sie ermessen, wie klein das ist, was ihr unten unermesslich schien.

Gregor der Große (ca. 540 – 604)

Wahrheit und Schönheit

Simone Weil (1909 – 1943) / Foto: Archiv

Ein neuer Typus der Heiligkeit, das ist wie der Ausbruch eines innersten Quells, das ist eine Erfindung. Es ist beinahe so etwas wie eine neue Offenbarung des Weltalls und der menschlichen Bestimmung. Es ist die Freilegung eines weiten Bereiches von Wahrheit und Schönheit, der bis dahin unter einer dicken Staubschicht verborgen war. Hierzu bedarf es eines größeren Genies, als Archimedes es brauchte, um die Mechanik und die Physik zu erfinden. Eine neue Heiligkeit ist eine sehr viel wunderbarere Erfindung.

Simone Weil, Brief an Pater Perrin, 26.5.1942

Gefunden habe ich dieses Zitat hier: BUCH DER FREUNDE XXV  https://nootheater.de/menu.html

Verbindung mit dem kosmischen Geist

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Jenseits des begrenzten analytischen Intellekts gibt es einen weiten Bereich des Geistes, der übersinnliche und außersinnliche Fähigkeiten, Intuition, Weisheit, einen Sinn für Einheit, ästhetische, qualitative und symbolische Fähigkeiten umfasst. Obwohl es viele dieser Fähigkeiten gibt, geben wir ihnen mit einiger Berechtigung einen einzigen Namen, weil sie am besten funktionieren, wenn sie zusammenwirken. Darüber hinaus bilden sie einen Geist, der in spontaner Verbindung mit dem kosmischen Geist steht. Diesen Gesamtverstand nennen wir „Herz“.

Kabir Edmund Helminski (* 1947)

Mystisches Geschenk

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Ich laufe mir nach. Ich: ein Lichtpunkt in weiter Ferne. Ich versuche, ihn zu erreichen. Ich laufe ihm nach. Immer. Es gibt Augenblicke, in denen ich mich, den Lichtpunkt erreiche. Spirituelle Glücksmomente von allerkürzester Dauer. Eins-sein mit sich, Einssein mit allem. Das mystische Geschenk.

Luise Rinser (1911 – 2002) wird so zitiert in: Selma Polat: Luise Rinsers Weg zur mystischen Religiosität.

Der ganze Beitrag von Selma Polat kann hier gelesen werden:

XII. MAGISCHE BLÄTTER BUCH | WINTER
CIII. Jahrgang Winter 2022 / 2023 | Spuren (November | Heft 34)

EINZELBUCH, 364 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten)
ISBN-Nr. 978-3-948-5941-5 2

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XII

Den Herzschlag des Weltalls vernehmen

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Mystik ist für mich, aufmerksam sein, nicht für die weit entfernten Warums, sondern für die lebendigen Wurzeln von Dingen und Menschen ganz in der Nähe. Den Rhythmus erleben, in dem ich und die anderen und die Welt schwindelerregend zusammenfallen und dann wieder einzeln sind. Immer mehr Türen, die sich auftun und gleichzeitig immer deutlicher alleine sein im eigenen Haus. Wesensverwandschaft und unendliche Entfremdung. Neue Augen, um das Leben in anderen Zusammenhängen zu sehen. Ohren, um den Herzschlag des Weltalls zu vernehmen.

Bruno-Paul de Roeck

Weitersteigen und wissender werden

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Das lebendige Verweilen bei einem wirklichen Kunstwerk ist ein Eintreten in einen Tempel, ein Aufgerüttelt- und Erhobenwerden, in dem der Erlebende seiner eigenen Höhe nahegebracht wird, da eben das Kunstwerk aus der Höhe kommt. Dabei kann und wird es oft genug geschehen, daß der Lesende, der Hörende, der Sehende eines Tages entdeckt, daß er selbst weiterstieg und wissender wurde als ein Werk, welches ihn einstmals bedeutend aufwühlte, so daß er als geradezu leere Hülse weit hinter ihm liegt. Das Werk ist das Gleiche geblieben, aber er selber hat sich im Wandern gewandelt.

Hans Christoph Ade (1888 -1981). Die oben stehenden Zeilen entstammen seinem Beitrag „Miszelle“, die hier vollständig nachzulesen sind:

MAGISCHE BLÄTTER BUCH VIII
CII. JAHRGANG WINTER 2021/2022

Januar 2022: Sakralkunst

Mehr auch hier: https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift-magische-bl%C3%A4tter

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Mozarts Requiem: Weit über allem Sagbaren

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Nur die Tatsache, dass ein Werk wie das Requiem von Mozart durch die Wiedergabe eben schließlich doch immer wieder in den Bereich irdischer Unvollkommenheit zurückgeholt wird, gibt einem den Mut, etwas darüber zu sagen. Denn im Grunde liegt diese Musik weit über allem Sagbaren. Es ist kirchliche Musik und doch weit mehr. Nicht kirchlich wie etwa die Musik Bachs, die den Münsterraum zum Feierraum aller gläubigen Christenheit weitet und nicht unkirchlich, wie etwa die Musik Beethovens, der die freie Gläubigkeit des selbstgewissen Menschengeistes kündet, sondern es ist Musik gleichsam von der anderen Seite. Es hebt sich nicht gläubig gefaltet oder angstvoll und stürmisch emporgereckt hinauf, sondern es strömt und leuchtet von oben herunter. Der Glanz dieser Musik geht manchmal bis an die Grenze des Ertragbaren und es wird verständlich, daß sie auf manche Menschen mit der Macht geradezu des Tragischen wirkt, Gefühle un-säglicher Trauer und Schauer des Unheimlichen erzeugt.

Otto Maag (1885 – 1960) in seinem Beitrag „Musica Sacra“ über Mozarts „Requiem“. Weitere Abschnitte befassen sich mit den Orgelvariationen von Bach, und dessen Magnificat, dem 100. Psalm von Max Reger, Beethovens „Missa Solemnis“

Der ganze Beitrag von Otto Maag kann hier gelesen werden:

MAGISCHE BLÄTTER BUCH VII
CII. Jahrgang Oktober 2021 Heft 10, Thema: DIE MUSIKALISCHE DIMENSION DES JAKOB-BÖHME-BUNDES

Mehr hier:

https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift/magische-blaetter

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