Müsset im Naturbetrachten
Immer eins wie alles achten.
Nichts ist drinnen, nichts ist draußen;
Denn was innen, das ist außen.
So ergreifet ohne Säumnis
Heilig öffentlich Geheimnis!
Freuet euch des wahren Scheins,
Euch des ernsten Spieles!
Kein Lebend’ges ist ein Eins,
Immer ist’s ein Vieles.
Über die Götter allerdings
habe ich keine Möglichkeit zu wissen,
weder, dass sie sind,
noch, dass sie nicht sind,
noch, wie sie etwa an Gestalt sind;
denn vieles gibt es,
was das Wissen hindert:
die Nichtwahrnehmbarkeit
und dass das Leben des Menschen kurz ist.
Die Seele muss … eins und vieles, teilbar und unteilbar sein, und man muss nicht glauben, es sei unmöglich, dass eben diesselbe und eine auf vielfache Art sei. Denn wollten wir dies nicht annehmen, so würde es eine alles zusammenhaltende und ordnende Natur nicht, geben, welche zugleich alles umfassende hält und mit Weisheit leitet:
eine Vielheit, da ja des Seienden viel ist, eine Einheit, damit, das zusammenhaltende Band eins sei;
durch ihre vielfache Einheit führt sie allen Teilen Leben zu, durch die unteilbare Einheit leitet sie weise. Wo aber nicht Weisheit vorhanden, da ahmt dies leitende Prinzip dem Einen nach. Das also besagt die göttliche Ahnung und Andeutung des Plato: “aus der unteilbaren und sich stets gleich bleibenden und der hinsichtlich der Körper teilbar werdenden Wesenheit schuf er durch Mischung aus beiden eine dritte Form der Wesenheit.” Auf diese Weise also ist die Seele eins und vieles. Die an den Körpern befindlichen Formen sind vieles und eins, die Körper sind nur vieles, das Höchste und Oberste ist nur eins.
Göttliche Liebe
ist von ganz anderer Qualität
als menschliche Liebe.
Menschliche Liebe
gilt den Vielen im Einen.
Göttliche Liebe
gilt dem Einen in den Vielen.
Meher Baba* (1894 – 1969)
*Einer seiner berühmtesten Jünger ist Pete Townshend, Gitarrist und Songwriter von The Who, der ihm (und dem Komponisten Terry Riley) mit dem Lied Baba O’Riley ein musikalisches Denkmal setzte. Als die Zeitschrift „Rolling Stone“ einen Text von Pete Townshend (In Love with Meher Baba) über Meher Baba veröffentlichen wollte, machte Townshend die Veröffentlichung davon abhängig, dass die Ausgabe des Rolling Stone mit einem Coverfoto von Meher Baba erschien. Ein weiteres Lied, das seine Philosophie in Noten setzt, ist der Nummer-Eins-Hit Don’t Worry, Be Happy von Bobby McFerrin aus dem Jahr 1988. Darin verarbeitete McFerrin die letzten Worte Babas. Sie waren auf Anfang der 1970er Jahre weit verbreiteten Postkarten und Postern in Kalifornien zu finden. (Quelle: Wikipedia)
Die Seele muss … eins und vieles, theilbar und untheilbar sein, und man muss nicht glauben, es sei unmöglich, dass eben diesselbe und eine auf vielfache Art sei. Denn wollten wir dies nicht annehmen, so würde es eine alles zusammenhaltende und ordnende Natur nicht, geben, welche zugleich alles umfassende hält und mit Weisheit leitet: eine Vielheit, da ja des Seienden viel ist, eine Einheit, damit, das zusammenhaltende Band eins sei; durch ihre vielfache Einheit führt sie allen Theilen Leben zu, durch die untheilbare Einheit leitet sie weise. Wo aber nicht Weisheit vorhanden, da ahmt dies leitende Princip dem Einen nach. Das also besagt die göttliche Ahnung und Andeutung des Plato: „aus der untheilbaren und sich stets gleich bleibenden und der hinsichtlich der Körper theilbar werdenden Wesenheit schuf er durch Mischung aus beiden eine dritte Form der Wesenheit.“ Auf diese Weise also ist die Seele eins und vieles. Die an den Körpern befindlichen Formen sind vieles und eins, die Körper sind nur vieles, das Höchste und Oberste ist nur eins.
Göttliche Liebe
ist von ganz anderer Qualität
als menschliche Liebe.
Menschliche Liebe
gilt den Vielen im Einen.
Göttliche Liebe
gilt dem Einen in den Vielen.