Eins sein mit dem lebendigen Gott

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Alles, worauf es ankommt,
ist, eins zu sein mit dem lebendigen Gott,
ein Geschöpf zu sein im Haus des Gottes des Lebens.

Wie eine Katze, die auf einem Stuhl eingeschlafen ist,
friedlich, in Frieden und eins mit dem Herrn des Hauses,
mit der Herrin, daheim, daheim im Haus des Lebendigen,
schlafend am Herd und gähnend am Feuer.

Schlafend am Herd der lebendigen Welt,
gähnend daheim vor dem Feuer des Lebens
und die Gegenwart des lebendigen Gottes fühlend
wie eine unerschütterliche Gewissheit,
eine tiefe Ruhe im Herzen,
Gegenwart des Herrn, der am Tisch sitzt
in seinem eigenen größeren Sein
im Hause des Lebens.

D.H. Lawrence (1885 – 1930)

 

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Der Golem wie er in die Welt kam | Film und Architektur im Jakob-Böhme-Bund

Plakat zu Paul Wegeners Film „Der Golem, wie er in die Welt kam“

 

Eine eindringliche Beschreibung der Prager Judenstadt finden wir in Gustav Meyrinks Roman „Der Golem“ von 1915:

„Die Wasserschauer fegten über die Dächer hin und liefen an den Gesichtern der Häuser herunter wie Tränen. Die mißfarbigen Häuser hockten da vor meinen Augen wie verdrossene alte Tiere im Regen. – Ohne Überlegung hingebaut standen sie da, wie Unkraut, das aus dem Boden dringt. Dort ein halbes, schiefwinkliges Haus mit zurückspringender Stirn –, ein anderes daneben: vorstehend wie ein Eckzahn. Und manchmal fährt da ein schwaches Beben durch ihre Mauern das sich nicht erklären läßt, Geräusche laufen über ihre Dächer und fallen in den Regenrinnen nieder – und wir nehmen sie mit stumpfen Sinnen achtlos hin, ohne nach ihrer Ursache zu forschen.“

Anorganisches wird hier in Lebendiges beschrieben, der Anthropomorphismus (die Beschreibung der Häuser wie Menschengestalten) nimmt die Geschichte voraus, von dem gespenstischen Golem, den der Rabbi Löw aus einem Lehmklumpen geschaffen hatte und den er zum Leben erweckte.

 Aus der Einführung von Gerhard Büttenbender zu „Der Golem, wie er in die Welt kam“ im Rahmen der Filmreihe „Die Geometrie des Phantastischen“ zum Expressionismus im Deutschen Film, Kino im Künstlerhaus, Hannover 30.11.1998

Jetzt aktuell nachzulesen in:

Magische Blätter HEFT 6  |  Juli 2020
TITELTHEMA: ARCHITEKTUR & FILM IM JAKOB-BÖHME-BUND
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Denn was innen, das ist außen

Foto: © wak

Müsset im Naturbetrachten
Immer eins wie alles achten.
Nichts ist drinnen, nichts ist draußen;
Denn was innen, das ist außen.
So ergreifet ohne Säumnis
Heilig öffentlich Geheimnis!

Freuet euch des wahren Scheins,
Euch des ernsten Spieles!
Kein Lebend’ges ist ein Eins,
Immer ist’s ein Vieles.

Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)

Ziel des Lebens

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Das Ziel des Lebens besteht darin, intensiv zu leben, voll geboren zu werden und voll wach zu sein; von den Ideen eines infantilen Allmachtsgefühls loszukommen und zur Erkenntnis seiner wirklichen, wenngleich begrenzten Kraft zu gelangen; fähig zu werden, zu akzeptieren, dass ein jeder von uns zugleich das Allerwichtigste auf der Welt und doch nicht wichtiger als eine Fliege oder ein Grashalm ist; fähig zu sein, das Leben zu lieben und trotzdem den Tod furchtlos zu akzeptieren; die Ungewissheit über die wichtigsten Fragen, mit denen das Leben uns konfrontiert, hinzunehmen – und trotzdem an unser Denken und Fühlen, soweit es wirklich ein Stück von uns selbst ist, zu glauben; allein sein zu können und gleichzeitig mit den geliebten Menschen, mit jedem Mitmenschen auf Erden, mit allem Lebendigen eins sein zu können.

Erich Fromm (1900 – 1980)

Alles, worauf es ankommt, ist, eins zu sein mit dem lebendigen Gott

Alles, worauf es ankommt, ist, eins zu sein mit dem
lebendigen Gott,
ein Geschöpf zu sein im Haus des Gottes des Lebens.

Wie eine Katze, die auf einem Stuhl eingeschlafen ist,
friedlich, in Frieden
und eins mit dem Herrn des Hauses, mit der Herrin,
daheim, daheim im Haus des Lebendigen,
schlafend am Herd und gähnend am Feuer.

Schlafend am Herd der lebendigen Welt,
gähnend daheim vor dem Feuer des Lebens
und die Gegenwart des lebendigen Gottes fühlend
wie eine unerschütterliche Gewissheit,
eine tiefe Ruhe im Herzen,
Gegenwart
des Herrn, der am Tisch sitzt
in seinem eigenen größeren Sein
im Hause des Lebens.

D.H. Lawrence (1885 – 1930)

Mit allem Lebendigen eins sein

Das Ziel des Lebens besteht darin, intensiv zu leben, voll geboren zu werden und voll wach zu sein; von den Ideen eines infantilen Allmachtsgefühls loszukommen und zur Erkenntnis seiner wirklichen, wenngleich begrenzten Kraft zu gelangen; fähig zu werden, zu akzeptieren, dass ein jeder von uns zugleich das Allerwichtigste auf der Welt und doch nicht wichtiger als eine Fliege oder ein Grashalm ist; fähig zu sein, das Leben zu lieben und trotzdem den Tod furchtlos zu akzeptieren; die Ungewissheit über die wichtigsten Fragen, mit denen das Leben uns konfrontiert, hinzunehmen – und trotzdem an unser Denken und Fühlen, soweit es wirklich ein Stück von uns selbst ist, zu glauben; allein sein zu können und gleichzeitig mit den geliebten Menschen, mit jedem Mitmenschen auf Erden, mit allem Lebendigen eins sein zu können.

Erich Fromm (1900 – 1980)

Mit allem Lebendigen eins sein können

Das Ziel des Lebens besteht darin, intensiv zu leben, voll geboren zu werden und voll wach zu sein; von den Ideen eines infantilen Allmachtsgefühls loszukommen und zur Erkenntnis seiner wirklichen, wenngleich begrenzten Kraft zu gelangen; fähig zu werden, zu akzeptieren, dass ein jeder von uns zugleich das Allerwichtigste auf der Welt und doch nicht wichtiger als eine Fliege oder ein Grashalm ist; fähig zu sein, das Leben zu lieben und trotzdem den Tod furchtlos zu akzeptieren; die Ungewissheit über die wichtigsten Fragen, mit denen das Leben uns konfrontiert, hinzunehmen – und trotzdem an unser Denken und Fühlen, soweit es wirklich ein Stück von uns selbst ist, zu glauben; allein sein zu können und gleichzeitig mit den geliebten Menschen, mit jedem Mitmenschen auf Erden, mit allem Lebendigen eins sein zu können.

Erich Fromm (1900 – 1980)

Mit allem eins sein

Das Ziel des Lebens besteht darin, intensiv zu leben, voll geboren zu werden und voll wach zu sein; von den Ideen eines infantilen Allmachtsgefühls loszukommen und zur Erkenntnis seiner wirklichen, wenngleich begrenzten Kraft zu gelangen; fähig zu werden, zu akzeptieren, dass ein jeder von uns zugleich das Allerwichtigste auf der Welt und doch nicht wichtiger als eine Fliege oder ein Grashalm ist; fähig zu sein, das Leben zu lieben und trotzdem den Tod furchtlos zu akzeptieren; die Ungewissheit über die wichtigsten Fragen, mit denen das Leben uns konfrontiert, hinzunehmen – und trotzdem an unser Denken und Fühlen, soweit es wirklich ein Stück von uns selbst ist, zu glauben; allein sein zu können und gleichzeitig mit den geliebten Menschen, mit jedem Mitmenschen auf Erden, mit allem Lebendigen eins sein zu können.

Erich Fromm (1900 – 1980)