Ein weiser Lehrmeister sagt,
Gott sei seiner Gottheit nach
wie ein weiter Ring,
dessen Mittelpunkt überall
und dessen Umfang nirgends sei.
Heinrich Seuse (1295 – 1366)
Das Selbst ist nicht seine eigene Mitte und dreht sich nicht um sich selbst; es hat seine Mitte in Gott, der die alleinige Mitte von allen und von allem ist, der „überall und nirgends“ ist, in dem sich alle finden, von dem alle ausgehen. So ist gleich von Anfang an dieses Bewusstsein bereit, „dem anderen“, mit dem es sowieso schon „in Gott“ vereinigt ist, zu begegnen.
Thomas Merton (1915 – 1968) in: „Weisheit der Stille. Die Geistigkeit des Zen und ihre Bedeutung für die moderne christliche Welt“. Bern/München/Wien 1975, S. 32
Nirgends
und niemals
findet man Dinge,
entstanden aus sich,
aus anderem,
aus sich und anderem zusammen
ohne Grund.
Nagarjuna (2. Jh.)
Such mich nicht
in weiter Ferne,
Da ich dir doch
allzeit nahe!
Such mich nirgends
als in dir!
Teresa von Avila (1515 – 1582)