In dem Buch Der Maler Bô Yin Râ, das nach Bô Yin Râs ursprünglichen Vorstellungen eigentlich „Die Kunst des Bô Yin Râ“ heißen sollte, zeigte Schott Parallelen zwischen den geistlichen Bildern von Bô Yin Râ und den Schriften von Jacob Böhme auf. Zu Bô Yin Râs Ölbild Lebenskeime schreibt Schott etwa: „Es gibt einen Wandlungsabschnitt des Urwortes, eine gleichsam saturnische Staffel, da es ungestalt und grollend ist. Das Reich des Zornes und den ,Grimmenquall‘ hat Jakob Böhme das genannt. In den geklüfteten Hintergründen des Bildes lässt sich dieses Reich erahnen, wohl auch in den spitzigen Sägeformen unten, den hängenden ,Basalten‘ oben. Ihre Wirkung ist nicht materiell vorzustellen, wo ja hart auf hart wirkt, damit mechanische Änderung eintrete, sondern sie ist immer Influenz, dem Wirken von Zauberformel und Zauberstab vergleichbar. Es ist aller geistigen Figur eigentümlich, daß sie stark wie Stahl und empfindlich wie Mimosenblättchen ist, vielmehr unendlich stärker und empfindlicher.
In den dunklen Gründen unten links lauern trübrote kugelige Gebilde mit schwarzen toten Kernen, böse kümmerliche Nachahmungen der geistgezeugten Keime, ebenfalls etwas sein wollend, aber wesenlos und vergänglich bleibende Träume des Abgrunds. Die Glut liebender Gestaltung und der kalte Abgrund im lebendigen und unlöslichen Ineinander – das erst macht die Fülle der Gottheit aus
Rolf Schott und die Sakralkunst von Jacob-Böhme-Bund
XV. MAGISCHE BLÄTTER BUCH
CIV. Jahrgang – Herbst 2023
Rolf Schott und die Sakralkunst (Heft 44 | September 2023)
EINZELBUCH, 333 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3948-5941-8-3
Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos
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