Alles Himmlische, alles Unsichtbare…

Friedrich Christoph Oetinger / Porträt von Georg Adam Eger ~ Jakob Böhme / Gemälde von Christoph Gottlob Glymann ~ wikimedia, gemeinfrei

Alles Himmlische, alles Unsichtbare
hat seine Gestalt, Form und Figur,
wie das Irdische.
Das ist die Summe von J. Böhm,
darum hat ihn Gott uns gesandt.

Friedrich Christoph Oetinger (1702 – 1782) der sich ab 1725 intensiv mit den Schriften Jacob Böhmes beschäftigt hat.

Mehr von und über Jakob Böhme ist hier zu lesen, im Jacob Böhme-Lesebuch: https://mystikaktuell.wordpress.com/2022/06/16/jacob-bohme-lesebuch-vorzugliche-auswahl/

Sinn der sichtbar oder hörbar ist

Serge Poliakoff (1899 – 1969) | Foto: © wak

Wir können nicht fragen, was eine einzelne Farbe oder Form in einem abstrakten Gemälde bedeutet: Alles hängt von dem Zusammenhang ab. Dieselbe Farbe oder dieselbe Form kann eine völlig andere Bedeutung annehmen, wenn sie mit anderen Farben und Formen kombiniert wird. Aber wenn wir auch die Bedeutung eines Kunstwerkes nur teilweise in Worte fassen können, so ist dennoch eine Aussage darin enthalten, die weit über alle Worte hinausgeht.

Wir können ein Kunstwerk bis zu einem gewissen Grade beschreiben oder, richtiger, umschreiben, aber wir können es nicht definieren. Dennoch wäre es falsch, daraus zu schließen, daß abstrakte Kunstwerke keinen Sinn hätten. Im Gegenteil: wegen der Tiefe ihrer Natur, der Vielseitigkeit ihres Charakters, können wir sie nicht eindeutig beschreiben oder in Worte fassen. Nur die Gesamtkomposition gibt den Einzelheiten ihren Sinn – einen Sinn, der zwar nicht erklärbar, wohl aber sichtbar oder hörbar ist und damit mehr das Gefühl als den Verstand anspricht. In anderen Worten, Kunst mag nicht erklärbar sein, aber sie muß deshalb nicht sinnlos sein.

Lama Anagarika Govinda (1898 – 1985). Abstrakte Kunst. Auszug aus: Schöpferische Meditation und multidimensionales Bewusstsein, Freiburg im Breisgau 1977

 Der vollständige Text ist hier nachzulesen:

MAGISCHE BLÄTTER BUCH IV
CI. JAHRGANG WINTER 2020 / 2021
4. Quartalsausgabe November, Dezember, Januar
gebunden. ISBN-Nr. 978-3-948594-04-6

HEFT 11 | Dezember 2020
TITELTHEMA: WEIHENACHT

https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift/magische-blaetter

Bestellt werden können die Magischen Blätter hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu

 

Nicht auf den Finger sehen, wenn wir den Mond betrachten wollen

Foto: © wak

Wenn ein Gemälde oder irgendein anderes Kunstwerk adäquat durch irgendein anderes Medium erklärt oder beschrieben werden könnte, so wäre es nicht nötig, dieses Thema mittels Farbe und Form auszudrücken. Aber Worte können nur in die Richtung eines gewissen Erlebnisses oder einer Idee weisen, die den Beginn oder den Anstoß zur Schaffung eines Kunstwerkes gaben. Und in dieser Weise mögen sie dem Betrachter nützlich sein, einen Zugang zum Kunstwerk zu finden. „Worte sind wie der Zeigefinger, der uns die Richtung weist, in der wir den Mond finden können“, sagte einst ein buddhistischer Patriarch. Aber wir müssen nicht auf den Finger sehen, wenn wir den Mond betrachten wollen.

 Lama Anagarika Govinda (1898 – 1985). Abstrakte Kunst. Auszug aus: Schöpferische Meditation und multidimensionales Bewusstsein, Freiburg im Breisgau 1977

 

Der vollständige Text ist hier nachzulesen:

MAGISCHE BLÄTTER BUCH IV
CI. JAHRGANG WINTER 2020 / 2021
4. Quartalsausgabe November, Dezember, Januar
gebunden. ISBN-Nr. 978-3-948594-04-6

HEFT 11 | Dezember 2020
TITELTHEMA: WEIHENACHT

https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift/magische-blaetter

Bestellt werden können die Magischen Blätter hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu

 

Es ist immer Jetzt

Wenn du ein Gemälde betrachtest, ein Musikstück anhörst oder Zugang zu einem Werk der Literatur suchst, so kann das – ganz gleich, wann das Werk geschaffen wurde – nur jetzt geschehen. Du erfährst dieselbe Jetztheit, in der das Werk geschaffen wurde. Es ist immer Jetzt.

Chögyam Trungpa (1940 -1987)

Ich bin ein reines Nichts

Ich bin ein reines Nichts;
aber Gott ist alles in mir.

Er lehrt mich, er wirkt, er redet in mir, ohne dass die Natur dazu mehr betrüge als das einfache Werkzeug, wie ein Pinsel zur Kunst eines schönen Gemäldes beiträgt.

Die flämische Mystikerin Antoinette Bourignon de la Porte (1616 – 1680)

Immer ist Jetzt

Wenn du ein Gemälde betrachtest, ein Musikstück anhörst oder Zugang zu einem Werk der Literatur suchst, so kann das – ganz gleich, wann das Werk geschaffen wurde – nur jetzt geschehen.

Du erfährst dieselbe Jetztheit, in der das Werk geschaffen wurde.

Es ist immer Jetzt.

Chögyam Trungpa (1940 -1987)

Immer Jetzt

Wenn du ein Gemälde betrachtest, ein Musikstück anhörst oder Zugang zu einem Werk der Literatur suchst, so kann das – ganz gleich, wann das Werk geschaffen wurde – nur jetzt geschehen.

Du erfährst dieselbe Jetztheit, in der das Werk geschaffen wurde.

Es ist immer Jetzt.

Chögyam Trungpa (1940 -1987) in seinem „Buch vom meditativen Leben“