Das Atom des heiligsten Herzens

Dein Atom, heiligstes Herz,
Schenkt Dir sein Leben.
Sieh, das ist sein Friede, sein Glück,
Dich zu entzücken, Herr!

Ich bin an Deiner Pforte
Tag und Nacht;
Deine Liebe trägt mich.
Es lebe die Liebe!

Verbirg Deine Glorie!
Mach mir eine süße Bleibe
Im heiligen Speisekelch
Bei Tag und bei Nacht!

Dein Fittich, o Wunder,
Wird mein Zufluchtsort.
Wenn ich erwache,
Jesus, lächelst Du.

Dein Blick entflammt mich,
Meine einzige Liebe!
Verzehre meine Seele,
Jesus, unwiederbringlich!

Erfüllt von Zärtlichkeit,
Entzückt mich Deine Stimme,
Und Dein Herz presst mich
An meinen süßen Freund! …

Deine Hand gibt mir Hilfe
Und dient mir als Stütze.
Mut verleihst Du
Dem Herzen, das seufzt.

Von aller Ermüdung
Tröste mein Herz,
Und für den verlorenen Sohn
Sei Du der gute Hirt!

O liebliches Schauspiel,
O Wunder der Liebe!
Ich bleib immer
Im Tabernakel.

Befreit von der Welt,
Ohne irgendeine Stütze,
Überflutet mich Deine Gnade,
Mein einziger Freund! …

Welch süßes Martyrium!
Ich brenne vor Liebe.
Jesus, jeden Tag
Seufze ich nach Dir.

Therese von Lisieux / Theresia vom Kinde Jesus und vom heiligen Antlitz (1873 – 1897)

Das größte Entzücken

Nächst der Liebe zu Gott
ist das größte Entzücken
die Liebe zu Gott in den Menschen;
dort hat man auch
die Freude an der Vielfältigkeit.

Aurobindo (1872- 1950)

ist die Essenz alles Wissens.
Er ist die Reinigung des Herzens und der Seele.
Er ist das Vereintwerden mit Gott.
Er ist das Wegnehmen der Schleier zwischen Mensch und Gott.
Er ist die Bemeisterung der Gegenwart und die Sicherung der Zukunft.
Er ist die Aufopferung der Ichheit.
Er ist der Verzicht auf die Güter beider Welten.
Er ist das innere Sichfinden, das innere Lauschen und das innere Entzücken.
Er ist die Einweihung im Tempel der Wahrheit.
Er ist die Entzündung des Gottesfunkens im Herzen.
Er ist das Verzichten auf die Selbstüberhebung und Selbstanbetung.
Er ist der Führer zur Einheit.
Er ist das Schließen der Augen für alles außer Gott.
Er ist das Nichtsein in sich und das Da-Sein in Gott,
Er ist das Aufheben des Vorhanges der Geheimnisse Gottes.
Er ist das Erlöstsein vom Ich und das Vereintsein mit dem Du.
Er ist das Nichtsein, das alles Dasein umschließt.
Er ist das Sichselbstbeschauen der Seele im Spiegel der göttlichen Liebe.
Er ist das Schweigen der Vergänglichkeit und das Reden der Ewigkeit im Menschen.
Er ist das Sterben, welches das ewige Leben in sich trägt.
Er ist das Empfinden des Erlöstseins vom Dasein und vom Nichtdasein.

Iranschähr, Hossein Kazemzadeh (1884 -1962): Leben und Sprüche der Sufi-Meister des Islams,, Berlin 1934, S. 11-12