Die innere Stimme des Mystikers

OM aus Auroville

Die wahre verborgene Seele in uns, diese verhüllte psychische Entität, ist die Gottesflamme in uns, immer brennend, unauslöschlich selbst für jene geistige Unerwecktheit, die sich überhaupt noch keines spirituellen Selbstes, das unsere äußere Natur nur verdunkelt, bewußt ist. Sie ist eine Flamme aus Gott geboren, und als leuchtender Einwohner in der Unwissenheit flammt sie weiter in ihr, bis sie imstande ist, diese zum Wissen hinzuwenden. Sie ist der verborgene Zeuge und Aufseher, der heimliche Führer, das Daimonion des Sokrates, das innere Licht oder die innere Stimme des Mystikers.

Aurobindo: Der integrale Yoga. Hamburg 1957, Kapitel V.: Die psychische Transformation, S. 78

5.000 Beiträge bei Mystik aktuell

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5.000 Beiträge sind es heute, die seit September 2010 im Blog „Mystik aktuell“ erschienen sind. Vor allem Texte und Gedanken aus Buddhismus und Christentum, aus dem Judentum, dem Hinduismus, sufischen Traditionen des Islam und den Traditionen Chinesischer Religionen haben hier ihren Platz gefunden.

An dieser Stelle seien nur ganz wenige der zahlreichen Autorinnen und Autoren und Bewegungen namentlich alphabetisch hervorgehoben und ganz besondere Texte genannt – die hier nicht genannten sind deshalb nicht weniger wichtig:

Angelus Silesius, Aurobindo, Beginen, Bernard Glassmann, Bo Yin Ra / Josef Anton Schneiderfranken, Buddha, Chögyam Trungpa, David Steindl-Rast, Dorothee Sölle, Dzogchen, Gustav Landauer, Hildegard von Bingen, Hugo M. Enomiya-Lassalle, Ignatius von Loyola, Jack Kornfield, Jakob Böhme, Jesus, Johannes Tauler, Johannes vom Kreuz, Lao Tse, Marguerite Porete, Martin Buber, Mechthild von Magdeburg, Meister Eckhart, Nikolaus von Flüe, Nikolaus von Kues, Pema Chödrön, Pyar Rauch, Ramakrishna, Ramana Maharshi, Rumi / Mevlana, Simone Weil, Teresa von Avila, Thich Nhat Hanh, Thomas Merton, Vivekananda, Wayne Teasdale, Willi Massa, Willigis Jäger, Wüstenmütter und –väter…

„Der Ochse und sein Hirte“, „Thomas-Evangelium“, „Wolke des Nichtwissens“ „Tao Te King“…

Noch viele andere ließen sich hier noch nennen, deren Anstöße und Gedanken mir wichtig sind.

Die bisherigen Zitate von ihnen und die noch folgenden sollen Anregungen geben und Brücken bauen auf einem spirituellen Weg, der für jede und jeden Einzelnen, wir mir meine eigene Entwicklung zeigte, sehr verschiedene Ausprägungen hat. Weit über die eigene spirituelle Herkunft hinausgehend, versuchen die Texte dieser Autorinnen und Autoren aus meiner Sicht, immer wieder neue Zugänge zu ermöglichen: interreligiös, interspirituell, transkonfessionell, interkulturell. Als tägliche Begleiter laden sie ein, die eigene Verortung neu zu formulieren oder zu vertiefen.

Werner Anahata Krebber, 19. Februar 2023

Begegnung von Mensch und Gott

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Die Begegnung von Mensch und Gott
bedeutet immer
ein Eindringen und Eintreten
des Göttlichen in das Menschliche
und ein Sich-Versenken
des Menschen in die Göttlichkeit.

Aurobindo (1872 – 1950)

Welt in Vorbereitung

Sei dir erst deiner selbst im Innern bewusst, dann denke und handle. Alles lebendige Denken ist eine Welt in Vorbereitung; alles wirkliche Tun ist ein offenbarter Gedanke. Die stoffliche Welt besteht, weil eine Idee in göttlicher Selbstbewusstheit zu spielen begann.

Aurobindo (1872 – 1950)

Fuge göttlicher Glückseligkeiten

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Liebe ist der Grundton,
Freude die Melodie,
Kraft der Zusammenklang,
Wissen der Musiker,
das unendliche Weltall
der Komponist und die Zuhörerschaft.
Wir kennen erst die vorbereitenden Misstöne,
die ebenso schlimm sind,
wie die Harmonie großartig sein wird;
bestimmt aber kommen wir zur Fuge der göttlichen Glückseligkeiten.

Aurobindo (1872-1950) in „Gedanken und Aphorismen“

Die Gottesflamme in uns

Die wahre verborgene Seele in uns, diese verhüllte psychische Entität, ist die Gottesflamme in uns, immer brennend, unauslöschlich selbst für jene geistige Unerwecktheit, die sich überhaupt noch keines spirituellen Selbstes, das unsere äußere Natur nur verdunkelt, bewußt ist. Sie ist eine Flamme aus Gott geboren, und als leuchtender Einwohner in der Unwissenheit flammt sie weiter in ihr, bis sie imstande ist, diese zum Wissen hinzuwenden. Sie ist der verborgene Zeuge und Aufseher, der heimliche Führer, das Daimonion des Sokrates, das innere Licht oder die innere Stimme des Mystikers.

Aurobindo: Der integrale Yoga. Hamburg 1957, Kapitel V.: Die psychische Transformation, S. 78