Das Atom des heiligsten Herzens

Bild: privat

Dein Atom, heiligstes Herz,
Schenkt Dir sein Leben.
Sieh, das ist sein Friede, sein Glück,
Dich zu entzücken, Herr!

Ich bin an Deiner Pforte
Tag und Nacht;
Deine Liebe trägt mich.
Es lebe die Liebe!

Verbirg Deine Glorie!
Mach mir eine süße Bleibe
Im heiligen Speisekelch
Bei Tag und bei Nacht!

Dein Fittich, o Wunder,
Wird mein Zufluchtsort.
Wenn ich erwache,
Jesus, lächelst Du.

Dein Blick entflammt mich,
Meine einzige Liebe!
Verzehre meine Seele,
Jesus, unwiederbringlich!

Erfüllt von Zärtlichkeit,
Entzückt mich Deine Stimme,
Und Dein Herz presst mich
An meinen süßen Freund! …

Deine Hand gibt mir Hilfe
Und dient mir als Stütze.
Mut verleihst Du
Dem Herzen, das seufzt.

Von aller Ermüdung
Tröste mein Herz,
Und für den verlorenen Sohn
Sei Du der gute Hirt!

O liebliches Schauspiel,
O Wunder der Liebe!
Ich bleib immer
Im Tabernakel.

Befreit von der Welt,
Ohne irgendeine Stütze,
Überflutet mich Deine Gnade,
Mein einziger Freund! …

Welch süßes Martyrium!
Ich brenne vor Liebe.
Jesus, jeden Tag
Seufze ich nach Dir.

Therese von Lisieux / Theresia vom Kinde Jesus und vom heiligen Antlitz (1873 – 1897)

Werbung

Letztlich heilt nur die Liebe

Foto: © wak

Liebe ist ein Wunder. Und wie alle Wunder braucht sie nur eins, damit sie geschehen kann: Man muss bereit sein, sie zuzulassen. Sobald wir bereit sind, sie zuzulassen, strömt sie in unser Leben wie ein warmer Segen, heilt alle Wunden, lindert alle Krämpfe, entspannt unsere vor lauter Angst und Kampf verhärteten Muskeln und Organe, lockert unsere festgefahrenen Verhaltensmuster, schenkt uns Verstehen, Lächeln, schließlich Lachen. Liebe heilt. Letztlich heilt nur die Liebe.

Safi Nidiaye (*1951) in: Das Tao des Herzens

Lächeln Atmen Schreiten

Foto: © wak

Mit dem Schreiten der Menschen tritt
Gottes Anmut und Wandel aus allen Herzen und Toren.
Lächeln, Atem und Schritt
Sind mehr als des Lichtes, des Windes und der Sterne Bahn:
Die Welt fängt im Menschen an.

Franz Werfel (1890 – 1945) in seinem Gedicht: Lächeln Atmen Schreiten

Die Schönheit des blauen Himmels genießen

 

Foto: © wak

Das Leben ist voller Leiden, aber auch voller Wunder: der blaue Himmel, der Sonnenschein, die Augen eines Babys. Leiden ist nicht alles. Wir müssen ebenso mit den Wundern des Lebens in Berührung sein. Sie sind in uns und um uns, überall, jederzeit. Wenn wir nicht glücklich, nicht friedvoll sind, können wir Frieden und Glück nicht mit anderen teilen, selbst mit denen nicht, die wir lieben, mit denen wirunter einem Dach leben. Wenn wir friedvoll, glücklich sind, können wir lächeln und blühen wie eine Blume, und jeder Mensch in unserer Familie, in unserer gesamten Gesellschaft, wird von unserem Frieden profitieren. Müssen wir uns besonders anstrengen um die Schönheit des blauen Himmels zu genießen? Müssen wir üben, um uns daran zu erfreuen? Nein, wir freuen uns einfach. Jede Sekunde, jede Minute unseres Lebens kann so sein.

Thich Nhat Hanh (*1926)

Den Mut des Herzens mobilisieren

Foto: © wak

Mobilisiere den Mut deines Herzens,
wie es die wahrhaft Erwachten tun.

Sage heute ein Wort,
das einer ängstlichen Person Mut gibt.

Wende dich aus der Stille deines Herzens nach aussen,
halte jemandes Hand und verbreite Ruhe.

Blicke einem Fremden in die Augen,
und erkenne, dass es keine Fremden gibt.

Schenke heute jemandem ein unerwartetes Lächeln,
und trage so deinen Teil zum Frieden auf Erden bei.

David Steindl-Rast (*1926)

Wenn es nur einmal so ganz stille wäre

 

Foto: © wak

Wenn es nur einmal so ganz stille wäre.
Wenn das Zufällige und Ungefähre
verstummte und das nachbarliche Lachen,
wenn das Geräusch, das meine Sinne machen,
mich nicht so sehr verhinderte am Wachen -:

Dann könnte ich in einem tausendfachen
Gedanken bis an deinen Rand dich denken

und dich besitzen (nur ein Lächeln lang),
um dich an alles Leben zu verschenken
wie einen Dank.

Rainer Maria Rilke (1875 – 1926) | 22.9.1899, Berlin-Schmargendorf

Zum Frieden auf Erden beitragen

Mobilisiere den Mut deines Herzens,
wie es die wahrhaft Erwachten tun.

Sage heute ein Wort,
das einer ängstlichen Person Mut gibt.

Wende dich aus der Stille deines Herzens nach aussen,
halte jemandes Hand und verbreite Ruhe.

Blicke einem Fremden in die Augen,
und erkenne, dass es keine Fremden gibt.

Schenke heute jemandem ein unerwartetes Lächeln,
und trage so deinen Teil zum Frieden auf Erden bei.

David Steindl-Rast (*1926)

Die Sonnenblume ist bereits da

 

sonnenblumen_fotoFotographik © wak

 

Komm, meine Liebe,
mit deinen unschuldigen Augen.
Betrachte das klare, blaue Meer des Dharmakaya*.
Selbst wenn die Welt
in Stücke bricht,
dein Lächeln wird nie verlöschen.
Was gewann ich gestern?
Und was werde ich morgen verlieren?
Komm, meine Liebe,
mit meinem Finger zeige ich
auf die Welt voller Trugbilder.
Da die Sonnenblume** bereits da ist,
wenden sich ihr alle Blumen zu,
um sie zu betrachten.

Thich Nhat Hanh (*1926)

* Dharmakaya: Einer der drei Körper Buddhas. Der Körper, in dem er als absolutes Wesen und allein wahres Sein, mit allen Buddhas vereint, das höchste Prinzip in allem ist.

** In der Sonnenblume sieht Thich Prajnaparamita, die transzendente Weisheit, Vollkommenheit der Erkenntnis.