XII. MAGISCHE BLÄTTER BUCH | WINTER CIII. Jahrgang Winter 2022 / 2023
Spuren (November | Heft 34) Ornamente und Mantra (Dezember | Heft 35) Musik und Film (Januar | Heft 36)
Mit Texten u.a. von Frank Ferstl, Ulf Ringströhm, John Koerner, Svetlana Bardos, Sri Ramakrishna, Luise Rinser, Joseph Anton Schneiderfranken, Carl Helbling, Johannes Anker Larsen, Hans Thoma, Fred Kelemen, Zlatko Geleski und Ronald Steckel sowie Bildern, Illustration und Filmografien von Paul Cezanne, John Michael Anthony Koerner, Gerhard Kunth und Bô Yin Râ.
Die Sehnsucht nach der Schönheit, nach der Klarheit, Symmetrie und kompositorischen Ausgeglichenheit der Bilder ist möglicherweise Gegenentwurf und Ausdruck einer Wunde, die gerissen wird von einer Welt, die hinfällig und aus den Fugen ist, die taumelnd ihrem Verschwinden entgegenstürzt, wie die einzig wirklichen Helden – die einzigen, denen wir glauben können –, die trunken, ratlos, von Verzweiflung getrieben lebenslang auf Wegen ziehen, die nirgendwo hin führen als zum Ausgangspunkt, zum Urgrund, zu jenem Schweigen, jenem Dunkel, aus dem alle Wege kommen und zu dem sie alle führen.
…
„Der letzte Tanz“ von Fred Kelemen (*1964). In dem Beitrag berichtet Kelemen von seiner Zusammenarbeit als Kameramann mit dem ungarischen Regisseur Béla Tarr (*1955)
Der vollständige Beitrag Kelemens ist hier zu lesen:
MAGISCHE BLÄTTER, BUCH IX CIII. Jahrgang, April 2022, Heft 4 / Thema: Film
… (es) ist interessant, daß die Mayas angeblich die Bücher ihrer heiligen Schriften im Dunklen aufbewahrten und vortrugen. Es waren für die Dunkelheit geschriebene Texte, die nur dort im Dunklen bei Dämmerlicht von den Priestern gelesen wurden. Nur einmal im Jahr wurden sie während eines Rituals ans Tageslicht gebracht. Womit gewissermaßen öffentlich ihre Existenz bezeugt wurde. Dann verschwanden sie wieder in der Dunkelheit im Innern von Pyramiden oder anderen sakralen Räumen.
Der Blick ins Dunkle ist lohnenswert, denn dort ist die Schönheit verborgen. Doch der Blick ins Dunkle erfordert Zeit und Geduld und Vertrauen und Mut. Es dauert eine gewisse Zeit, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben und zu sehen beginnen. Der hastige, ungeduldige, flüchtige Blick in die Dunkelheit lässt die Augen nichts weiter sehen als Dunkelheit.
Die Schönheit offenbart sich nur dem, der bereit ist, sich auf den Weg zu ihr zu begeben. Da wir aber in einer Zeit des flüchtigen Blickes leben, bleibt diese Schönheit verborgen.
Und soweit die Künste, und vor allem der Film, als kapitalistische Unterhaltungsindustrie betrieben werden, sind sie nicht in der Lage, diesen wahrhaft sehenden, erkennenden Blick zu kultivieren. Deshalb stößt ein jeder auf Widerstand, der diesen Blick wagt.
Fred Kelemen (*1964) in seinem Beitrag „Die Schönheit harrt im Dunkeln“
Der vollständige Beitrag ist hier nachzulesen:
MAGISCHE BLÄTTER BUCH VIII CII. JAHRGANG WINTER 2021/2022
Bilder, Illustrationen und Filmografien von: Almut Kleist, Alfred Bast, Bernd Rodenhausen, Hauke Johanna Gerdes, Veit-Johannes Stratmann, Herbert SAX Baerlocher, Annika Hippler, Klaus Weingarten, Jan Korthäuer, Esteban Kleist und Fred Kelemen
MAGISCHE BLÄTTER BUCH VIII CII. JAHRGANG WINTER 2021/2022