Wahre Gemeinschaft aller Wesen

Fotographik (c) wak

Die Barmherzigkeit des Westens war die soziale Revolution, die Barmherzigkeit des Ostens war die individuelle Einsicht in das grundlegende Selbst bzw. die Leere. Wir brauchen beides. Sie sind beide in den traditionellen drei Aspekten des Dharma-Pfades enthalten: Weisheit ( prajna ), Meditation ( dhyana ) und Moral ( sila ). Weisheit ist intuitives Wissen über den Geist der Liebe und Klarheit, der hinter den vom Ego getriebenen Ängsten und Aggressionen liegt. Meditation bedeutet, in den Geist zu gehen, um dies selbst zu sehen – immer und immer wieder, bis es der Geist wird, in dem man lebt. Moral bedeutet, dies in der Art und Weise, wie man lebt, durch persönliches Beispiel und verantwortungsbewusstes Handeln wieder zum Vorschein zu bringen, letztlich in Richtung der wahren Gemeinschaft ( Sangha ) „aller Wesen“.

Gary Snyder (* 1930)

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Sehnsucht nach Schönheit

Die Sehnsucht nach der Schönheit, nach der Klarheit, Symmetrie und kompositorischen Ausgeglichenheit der Bilder ist möglicherweise Gegenentwurf und Ausdruck einer Wunde, die gerissen wird von einer Welt, die hinfällig und aus den Fugen ist, die taumelnd ihrem Verschwinden entgegenstürzt, wie die einzig wirklichen Helden – die einzigen, denen wir glauben können –, die trunken, ratlos, von Verzweiflung getrieben lebenslang auf Wegen ziehen, die nirgendwo hin führen als zum Ausgangspunkt, zum Urgrund, zu jenem Schweigen, jenem Dunkel, aus dem alle Wege kommen und zu dem sie alle führen.

„Der letzte Tanz“ von Fred Kelemen (*1964). In dem Beitrag berichtet Kelemen von seiner Zusammenarbeit als Kameramann mit dem ungarischen Regisseur Béla Tarr (*1955)

Der vollständige Beitrag Kelemens ist hier zu lesen:

MAGISCHE BLÄTTER, BUCH IX
CIII. Jahrgang, April 2022, Heft 4 / Thema: Film

Bestellt werden kann die Ausgabe hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu

Mehr hier: https://verlagmagischeblaetter.eu/monatsschrift-magische-bl%C3%A4tter

Das eine Schön-Gute ist Urgrund von allem

Inschrift an der Alten Oper in Frankfurt/M. – Foto: © wak

Das Gute wird von den Lehrern auch als das Schöne gepriesen, als Schönheit, als Liebe und als Geliebtes und was sonst noch an göttlichen Namen ziemt der liebenswürdigen Schönheit, die Schönheit schafft…
So ist dasselbe das Schöne und Gute, und nach dem Schönen und Guten strebt alles in jeglicher Hinsicht. Und nichts ist unter dem Seienden, das nicht teilhätte an dem Schönen und Guten…
Das eine Schön-Gute ist Urgrund von allem und jedem, was schön ist und gut.
Darum ist auch das Schöne und Gute, was alle suchen und alle ersehnen und alle lieben. Von ihm getrieben, zu ihm strebend…

Dionysius Areopagita( 1. Jh – 5./6. Jh.)

In Verbindung mit dem eigenen Herzen sein

Jeder gleicht einer Person, die inmitten eines großen Ozeans in einem kleinen Boot rudert und den Stürmen zahlreicher und meist gegensätzlicher Stimmungen ausgesetzt ist. Die Wellen der Stimmungen branden von allen Seiten an uns heran und setzen unser Dasein aufs Spiel. Wir kennen das auch unter dem Begriff Himmelhochjauchzend-Zu-Tode-betrübt.

Wer dahin kommt, sein Herz zu durchdringen, in steter Verbindung mit dem eigenen Herzen zu sein lässt ein Dasein des Hin-und Hergetrieben Seins hinter sich.

Es tut sich eine ganz andere Welt auf. Eine Welt der inneren Ruhe eröffnet sich, in der aggressive und haltlose Emotionen und Affekte, die von allen möglichen Ereignissen ausgelöst werden können, keinen Platz mehr haben. Dies kennzeichnet den Eigner des Herzens.

Aus dem Kapitel „Das Geheimnis der Rhythmen“ des Buches „Flammendes Herz – Einführung in die Herz-Meditation“ von Dr. Seyed M. Azmayesh (*1952)

 

Verwandlung zum Leben

Das kontemplative Leben ist eine Wechselwirkung. Soviel ich mich verwandele, so viel verwandle ich meine Umwelt. So viel ich meine Umwelt verwandle, so viel persönliche Verwandlung geschieht. Die kontemplative Erfahrung sagt uns, dass wir, um wirklich leben zu können, keine Rezepte benötigen, dass wir uns keine Ziele setzen müssen. Diese Weg- und Ziellosigkeit in der raum-zeitlichen Verbundenheit umzusetzen ist ein Wagnis und auch ein Risiko. Wenn wir dieses Risiko aber nicht annehmen und uns nicht auf die Nichtdualität einlassen, bleibt alles beim Alten und wir werden weiter getrieben im Getriebe der Zeit. Unsere Zeit aber benötigt eine Verwandlung hin zum Leben.

Raimon Panikkar (1918 – 2010)

Aus dem Vortrag “Die verwandelnde Kraft der Kontemplation”, den Raimon Panikkar 1992 in München gehalten hat.
http://www.wsdk.de/NavigatorLinks/Kontemplation/RaimonPanikkar.htm

Weite und Fülle des Kosmos

Die Vorstellung von der unendlichen Weite und Fülle des Kosmos ist das Ergebnis der zum Äußersten getriebenen Mischung von mühevoller Schöpfung und freier Selbstbesinnung.

Franz Kafka (1883 – 1924)

Verwandlung zum Leben

Das kontemplative Leben ist eine Wechselwirkung. Soviel ich mich verwandele, so viel verwandle ich meine Umwelt. So viel ich meine Umwelt verwandle, so viel persönliche Verwandlung geschieht. Die kontemplative Erfahrung sagt uns, dass wir, um wirklich leben zu können, keine Rezepte benötigen, dass wir uns keine Ziele setzen müssen. Diese Weg- und Ziellosigkeit in der raum-zeitlichen Verbundenheit umzusetzen ist ein Wagnis und auch ein Risiko. Wenn wir dieses Risiko aber nicht annehmen und uns nicht auf die Nichtdualität einlassen, bleibt alles beim Alten und wir werden weiter getrieben im Getriebe der Zeit. Unsere Zeit aber benötigt eine Verwandlung hin zum Leben.

Raimon Panikkar (1918 – 2010)

Aus dem Vortrag “Die verwandelnde Kraft der Kontemplation”, den Raimon Panikkar 1992 in München gehalten hat.
http://www.wsdk.de/NavigatorLinks/Kontemplation/RaimonPanikkar.htm

Wechselwirkung

Das kontemplative Leben ist eine Wechselwirkung. Soviel ich mich verwandele, so viel verwandle ich meine Umwelt. So viel ich meine Umwelt verwandle, so viel persönliche Verwandlung geschieht. Die kontemplative Erfahrung sagt uns, dass wir, um wirklich leben zu können, keine Rezepte benötigen, dass wir uns keine Ziele setzen müssen. Diese Weg- und Ziellosigkeit in der raum-zeitlichen Verbundenheit umzusetzen ist ein Wagnis und auch ein Risiko. Wenn wir dieses Risiko aber nicht annehmen und uns nicht auf die Nichtdualität einlassen, bleibt alles beim Alten und wir werden weiter getrieben im Getriebe der Zeit. Unsere Zeit aber benötigt eine Verwandlung hin zum Leben.

Raimon Panikkar (1918 – 2010)

Aus dem Vortrag “Die verwandelnde Kraft der Kontemplation”, den Raimon Panikkar 1992 in München gehalten hat.
http://www.wsdk.de/NavigatorLinks/Kontemplation/RaimonPanikkar.htm