Bei sich selbst beginnen

Jüdischer Friedhof „Heiliger Sand“ in Worms / Foto: (c) wak

Man braucht nur eine Frage zu fragen: „Wozu?“ Wozu soll ich mich auf mich selbst besinnen, wozu meinen besondern Weg erwählen, wozu mein Wesen zur Einheit bringen? Die Antwort lautet: Nicht um meinetwillen. Darum hieß es auch …: bei sich selbst beginnen. Bei sich beginnen, aber nicht bei sich enden; von sich ausgehen, aber nicht auf sich abzielen; sich erfassen, aber sich nicht mit sich befassen.

Der Weg des Menschen (nach der chassidischen Lehre) von Martin Buber

Der vollständige Text von Martin Buber kann hier gelesen werden:

XV. MAGISCHE BLÄTTER BUCH
CIV. Jahrgang – Herbst 2023

Rolf Schott und die Sakralkunst (Heft 44 | September 2023)

EINZELBUCH, 333 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3948-5941-8-3

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XV

Verloren und wiedergeboren

Foto: © wak

 

Wir gehen immer verloren,
wenn uns das Denken befällt,
und werden wiedergeboren,
wenn wir uns ahnend der Welt

anvertrauen, und treiben
wie die Wolken im hellen Wind,
denn alle Grenzen, die bleiben,
sind ferner als Himmel sind.

Und es will vieles werde,
aber wir greifen es kaum.
Wie lange sind wir auf Erden
Ängstliche noch im Traum.

Fragwürdige noch wie lange,
da alles sich schon besinnt,
da das, was einstens so bange,
schon klarer vorüberrinnt?

Dass uns ein Sanftes geschähe,
wenn uns der Himmel berührt,
wenn seine atmende Nähe
uns ganz zum Hiersein verführt.

Jean Gebser ( 1905 – 1973)

Ganz zum Hiersein verführt

Wir gehen immer verloren,
wenn uns das Denken befällt,
und werden wiedergeboren,
wenn wir uns ahnend der Welt

anvertrauen, und treiben
wie die Wolken im hellen Wind,
denn alle Grenzen, die bleiben,
sind ferner als Himmel sind.

Und es will vieles werde,
aber wir greifen es kaum.
Wie lange sind wir auf Erden
Ängstliche noch im Traum.

Fragwürdige noch wie lange,
da alles sich schon besinnt,
da das, was einstens so bange,
schon klarer vorüberrinnt?

Dass uns ein Sanftes geschähe,
wenn uns der Himmel berührt,
wenn seine atmende Nähe
uns ganz zum Hiersein verführt.

Jean Gebser (1905 – 1973)

Kleiner Schritt zum Frieden

RaumderStille_BT

Einen „Raum der Stille“ gibt es im Brandenburger Tor in Berlin. Auf der Homepage des Projektes heißt es:

Mit dem Raum der Stille werden zwei Ziele verfolgt: Er soll allen Vorbeikommenden, Gästen und Stadtbewohnern Gelegenheit bieten, einzukehren, eine Weile in Stille Platz zu nehmen, sei es, um zu entspannen, sei es, um an diesem geschichtsträchtigen Ort mit seinen düsteren, aber auch hoffnungsvollen Erinnerungen sich zu besinnen, zu meditieren, zu beten. Weil hier alle zum stillen und friedlichen Verweilen eingeladen sind, kommt dem Raum auch eine symbolische Bedeutung zu, und das ist das zweite Ziel: Der Raum der Stille soll eine ständige Aufforderung zu Geschwisterlichkeit und Toleranz unter den Menschen, zwischen den Nationalitäten und Weltanschauungen sein, eine ständige Mahnung gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit – ein kleiner Schritt hin zum Frieden, entsprechend dem Gebet der Vereinten Nationen:

„Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht mehr von Krieg gepeinigt, nicht mehr von Hunger und Furcht gequält, nicht sinnlos nach Rasse, Hautfarbe und Weltanschauung getrennt werden. Gib uns Mut und Kraft, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz den Namen ‚Mensch‘ tragen.“

 

Mehr dazu hier:

http://www.raum-der-stille-im-brandenburger-tor.de/index.htm