Apokalyptische Landschaft

Der historische Jakob-Böhme-Bund und der Jacob-Böhme-Bund der Gegenwart (14) von Jacob-Böhme-Bund
Der vollständige Beitrag kann zusammen mit einigen Abbildungen von Kunstwerken hier gelesen werden:

XIV. MAGISCHE BLÄTTER BUCH
CIV. Jahrgang Sommer 2023


Die Ausstellungen des Jacob-Böhme-Bundes im Jahr 1923 | HEFT 40 | Mai 2023

EINZELBUCH, 333 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3948-5941-7-6
Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos
Bestellungen hier: kontakt@verlagmagischeblaetter.eu subject: BESTELLEN MAGISCHE BLÄTTER BUCH XIV
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Man versprach sich, dass von solchen Ausstellungen eine gewisse Heilkraft ausgehen würde

Das Konzept für die Auftritte in den Kunstzentren schien zu sein, dass diese Ausstellungen in Kooperation mit gleichgesinnten Künstlern und Gottessuchern, die am Ausstellungsort ansässig waren, geplant wurden. In diesem Sinne war es also nicht möglich, dem Jakob-Böhme-Bund beizutreten, vielmehr wurden die Künstler vom Jakob-Böhme-Bund zuvor ausgewählt und eingeladen oder vielmehr berufen. Es ist zu vermuten, dass weitere vorgesehene Ausstellungen des Jakob-Böhme-Bundes in den Kunstzentren im deutschsprachigen Raum diesem Konzept weiter gefolgt wären. Man versprach sich, dass von solchen Ausstellungen eine gewisse Heilkraft ausgehen würde.

Der historische Jakob-Böhme-Bund und der Jacob-Böhme-Bund der Gegenwart (14) von Jacob-Böhme-Bund

Der vollständige Beitrag kann zusammen mit einigen Abbildungen von Kunstwerken hier gelesen werden:

XIV. MAGISCHE BLÄTTER BUCH
CIV. Jahrgang Sommer 2023

Die Ausstellungen des Jacob-Böhme-Bundes im Jahr 1923 | HEFT 40 | Mai 2023

EINZELBUCH, 333 Seiten, 20,00 € (zuzüglich Versandkosten) ISBN-Nr. 978-3948-5941-7-6

Herausgeber: Verlag Magische Blätter – Ronnenberg | Schriftleitung: Organisation zur Umwandlung des Kinos

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Der Gereifte atmet die Stille

Bild: Archiv

Der Gereifte atmet die Stille, atmet sie ein und atmet sie aus. Der Mensch, von dem Stille ausgeht, weil die Einheit ihm aufging, bekundet den in ihm lebendig gewordenen Urgrund als eine formende und erlösende Kraft. Er wirkt klärend, ordnend und heilend, „ohne zu tun“. Er wirkt formend und erlösend, ganz einfach aus seinem Wesen heraus. So steht am Ende dieser Entwicklung auch nicht die geformte Persönlichkeit, die als in sich geschlossenes Ganzes einen Kosmos gefestigter Werte und Ordnungen in sich selber verkörpert und nach außen hin manifestiert, sondern vielmehr die vollkommen durchlässige Person, durch die hindurch im unendlichen Wandel der Welt der Sinn des Lebens sich kundtut.

Karlfried Graf Dürckheim (1896 – 1988) in: Japan und die Kultur der Stille

Die Kerze anzuzünden ist das Gebet

Foto: (c) wak

Allein eine Kerze anzuzünden ist eines meiner liebsten Gebete. Ich meine damit nicht das Lesen von Gebeten bei Kerzenlicht. Die Kerze anzuzünden ist das Gebet. Da gibt es den Klang des aufflammenden Streichholzes, den Geruch des Qualms, nachdem man es ausgeblasen hat, die Art und Weise, in der die Flamme aufleuchtet und dann absinkt, beinahe ausgeht, bis ein Tropfen schmelzenden Wachses ihr die Kraft gibt, zu ihrer richtigen Größe heranzuwachsen und gleichmäßig zu leuchten. All dies und die Dunkelheit um meinen kleinen Lichtkreis ist Gebet.

David Steindl-Rast (* 1926)

Gelassenheit in schrecklicher Unsicherheit

Cover der 1956 erschienen Sammlung

Der Seelsorger Eckhart kämpft lebenslänglich und in fast jeder Predigt gegen dieses Sekuritätsbedürfnis: Greift nicht so gierig nach Gott! Alles Jagen und Rennen nach Gnadenmitteln, Sakramenten, Messen, Wallfahrten, guten Werken nützt euch nichts, wenn ihr diese Sucht nicht aufgebt, wenn ihr nicht gelassen ausgeht aus eurem engen, ängstlichen und gierigen Ich, wenn ihr nicht auf den Genuß der Dinge, der Welt verzichtet und dann Gott hereinlaßt in den Raum, den ihr ihm erst freimachen müßt. Der Mensch der Gegenwart lächelt über das metaphysische Sekuritätsbedürfnis des mittelalterlichen Menschen und übersieht dabei, daß das „neurotische Sicherheitsbedürfnis“ des modernen Menschen, sein Sicherheitswahn mindestens ebenso lebensgefährlich und lebensgefährdend ist wie die Sicherheitsneurose des Mittelalters. Soziologen …, Politiker …, Theologen aller Konfessionen heute…, haben im gegenwärtigen neurotischen Sicherheitsbedürfnis der Massen, der Völker, der Politiker, der Gewerkschaftsführer, der Kirchenmänner die schwerste Bedrohung des Weltfriedens und des inneren Friedens festgestellt. Die zwischenmenschlichen Beziehungen sind nur noch schwieriger geworden, seitdem sich das Verlangen nach totaler Sicherheit vom Himmel auf die Erde verlagert hat. Der totale Staat, die totalitären Ideologien, die harten und „weichen“ Methoden der Gleichschaltung, die Bedrohung der Freiheit, die immer weiter gehende Liquidierung der Freiheitsräume und Freiheitszeiten: das alles wurzelt im Heilsheischen des heutigen Menschen, der vor dem Risiko, vor dem Leben in der Unsicherheit flieht. Meister Eckharts echte Gegenwartsbedeutung beruht nicht zuletzt auf seinem seelsorgerischen Bemühen, seinen Brüdern und Schwestern Gelassenheit zu lehren: ein Leben gottfroh, ja gottselig mitten in den schrecklichen Unsicherheiten seiner Zeit.

Meister Eckhart. Predigten und Schriften. Ausgewählt und eingeleitet von Friedrich Heer, Frankfurt/M. 1956, S. 21-22

Vom Nutzen des Lassens

Foto: © wak

 

Du musst wissen, dass sich noch nie ein Mensch in diesem Leben so weitgehend gelassen hat, dass er nicht gefunden hätte, er müsse sich noch mehr lassen. Der Menschen gibt es wenige, die das recht beachten und darin beständig sind. Es ist ein gleichwertiger Austausch und ein gerechter Handel: So weit du ausgehst aus allen Dingen, so weit, nicht weniger und nicht mehr, geht Gott ein mit all dem Seinen, dafern du in allen Dingen dich des Deinen völlig entäußerst. Damit heb an, und lass dich dies alles kosten, was du aufzubringen vermagst. Da findest du wahren Frieden und nirgends sonst.

Die Leute brauchten nicht soviel nachzudenken, was sie tun sollten; sie sollten vielmehr bedenken, was sie wären. Wären nun aber die Leute gut und ihre Weise, so könnten ihre Werke hell leuchten.

Bist du gerecht, so sind auch deine Werke gerecht. Nicht gedenke man Heiligkeit zu gründen auf ein Tun; man soll Heiligkeit vielmehr gründen auf ein Sein, denn die Werke heiligen nicht uns, sondern wir sollen die Werke heiligen. Wie heilig die Werke immer sein mögen, so heiligen sie uns ganz und gar nicht, soweit sie Werke sind, sondern: soweit wir heilig sind und Sein besitzen, soweit heiligen wir alle unsere Werke, es sei Essen, Schlafen, Wachen oder was immer es sei. Die nicht großen Seins sind, welche Werke die auch wirken, da wird nichts daraus. Erkenne hieraus, dass man allen Fleiß darauf verwenden soll, gut zu sein, – nicht aber so sehr darauf, was man tue oder welcher Art die Werke seien, sondern wie der Grund der Werke sei.

Meister Eckhart (1260 – 328) in den „Reden der Unterweisung“

Die Mitte des Selbst in Gott

Foto: © wak

Das Selbst ist nicht seine eigene Mitte und dreht sich nicht um sich selbst; es hat seine Mitte in Gott, der die alleinige Mitte von allen und von allem ist, der „überall und nirgends“ ist, in dem sich alle finden, von dem alle ausgehen. So ist gleich von Anfang an dieses Bewusstsein bereit, „dem anderen“, mit dem es sowieso schon „in Gott“ vereinigt ist, zu begegnen.

Thomas Merton (1915 – 1968) in: „Weisheit der Stille. Die Geistigkeit des Zen und ihre Bedeutung für die moderne christliche Welt“. Bern/München/Wien 1975, S. 32

Aus der Wüste herauskommen

Richard Rohr     Bildquelle: wikimedia/gemeinfrei

 

Wir müssen alle davon ausgehen, dass uns auch unser Weg in die Wüste führt und dass wir genau diesen drei Dämonen ins Auge sehen müssen: dem Bedürfnis, Erfolg zu haben; dem Bedürfnis, richtig zu liegen und dem Bedürfnis, Macht zu haben und alles in den Griff zu kriegen

Bevor wir nicht diesen drei Dämonen in uns selbst ins Auge gesehen haben, gibt es keine Möglichkeit, aus der Wüste herauszukommen und das Reich Gottes zu verkündigen. Sonst verkündigen wir immer nur unser eigenes Reich. Wir benutzen das Evangelium, um uns selbst zu inthronisieren.

Richard Rohr (*1943) in: Weniger ist mehr – Wege zu einer Spiritualität des einfachen Lebens

Greift nicht so gierig nach Gott!

Der Seelsorger Eckhart kämpft lebenslänglich und in fast jeder Predigt gegen dieses Sekuritätsbedürfnis: Greift nicht so gierig nach Gott! Alles Jagen und Rennen nach Gnadenmitteln, Sakramenten, Messen, Wallfahrten, guten Werken nützt euch nichts, wenn ihr diese Sucht nicht aufgebt, wenn ihr nicht gelassen ausgeht aus einem engen, ängstlichen und gierigen Ich …
Der Mensch der Gegenwart lächelt über das metaphysische Sekuritätsbedürftnis des mittelalterlichen Menschen und übersieht dabei, dass das „neurotische Sicherheitsbedürfnis“ des modernen Menschen, sein Sicherheitswahn, mindestens ebenso lebensgefährlich und lebensgefährdend ist.

Friedrich Heer (1916 – 1983)

Was hinter Worten steckt

Alles,
was wir im Inneren sind,
manifestieren wir.
Es sind sozusagen
die Vibrationen,
die von einem Menschen ausgehen
und die ganz deutlich sind.
Es sind nicht die Worte,
es ist das,
was hinter den Worten steckt.

Ayya Khema (1923 – 1997)