Eins-Sein mit dem Unendlichen

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Mystischer Art ist die Lehre von dem In-Harmonie-Sein mit der Natur, wie sie sich bei Lao-tse, bei den Stoikern, bei Goethe, bei Bergson und anderen modernsten Denkern findet. Mystik enthält die Weltanschauung des Eins-Seins des endlichen Ichs mit dem Unendlichen, wie sie Spinoza, Fichte, Schleiermacher¸ Hegel und Schelling vertreten. Mystik ist die Lehre von dem Aufgehen des individuellen Ichs in dem Absoluten, wie sie im Brahmanismus, im Buddhismus, im Hinduismus und bei Schopenhauer ausgebildet ist.

Albert Schweitzer (1875 – 1965)

Eins-Werden mit dem unendlichen Sein

Albert Schweitzer-Denkmal in Straßburg / Foto: (c) wak

Mystik ist die vollendete Art von Weltanschauung. In der Weltanschauung sucht der Mensch zu dem unendlichen Sein, dem er in natürlicher Weise angehört, auch in ein geistiges Verhätnis zu gelangen. Er setzt sich mit der Welt auseinander, ob er den geheimnisvollen Willen, der in ihr waltet, erfassen und mit ihr eins werden könne. Nur im geistigen Eins-Werden mit dem unendlichen Sein kann er seinem Leben einen Sinn geben und Kraft zum Erleiden und zum Wirken finden.

Albert Schweitzer (1875 – 1965)

Zum Überirdischen und Ewigen eingegangen

Foto: © wak

Mystik liegt überall da vor, wo ein Menschenwesen die Trennung zwischen irdisch und überirdisch, zeitlich und ewig als überwunden ansieht und sich selber, noch in dem Irdischen und Zeitlichen stehend, als zum Überirdischen und Ewigen eingegangen erlebt.

Albert Schweitzer (1875 – 1965)

Eins mit dem unendlichen Sein

In der Mystik verwirklicht der Mensch das geistige Einswerden mit dem unendlichen Sein.
Mystik ist eine im Einzelnen entstehende und in ihm sich stets erneuernde Überzeugung.

Albert Schweitzer (1875 – 1965)