Das Ich im Selbst auflösen

Jung, Ignatius und Ramana | Bilder: Archiv

Das Ziel östlicher Praktik ist dasselbe wie das der westlichen Mystik: der Schwerpunkt wird vom Ich zum Selbst, vom Menschen zu Gott verschoben; was bedeuten will, dass das Ich im Selbst, der Mensch in Gott verschwindet. Es ist evident, dass Shri Ramana entweder wirklich vom Selbst weitgehend aufgesogen ist, oder doch wenigstens ernstlich und lebenslang danach strebt, sein Ich im Selbst aufzulösen. Ein ähnliches Streben verraten auch die Exercitia Spiritualia (Exerzitien des Ignatius von Loyola. wak) indem sie den „Eigenbesitz“, das Ichsein in möglichst hohem Maße der Besitznahme durch Christum unterordnen.

C.G. Jung (1875 – 1961) Über den indischen Heiligen. Einführung zu Heinrich Zimmer: Der Weg zum Selbst. Lehre und Leben des indischen Heiligen Shri Ramana Maharshi aus Tiruvannamalai, Zürich 1944

Die Wahrheit enthüllt sich von selbst

Die Wahrheit zu entdecken, ist eine Freude jenseits unseres Vorstellungsvermögens. Die Wahrheit zu entdecken, erfordert keine Mühe, keine Anstrengung, keine spirituellen Praktiken oder irgendeinen Glauben. Was es zu tun gilt ist, alle Deine Konzepte, Ideen und Glaubenssätze für einen Moment beiseite zu stellen. Die Wahrheit wird sich dann von selbst enthüllen. Diese Offenbarung hat kein Ende.

Samarpan alias Sam Golden (*1941)