Alchemie als innerliches Werk

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Der Herr wolle sich darum auf solche angedeutete Weise weder mit Gold noch Mineralien abmühen. Das ist alles falsch. Es muß das Allerbeste im Himmel und in der Welt dazu sein, vom Oberen und Unteren, welches nah und fern ist. Die Stätte ist überall, wo es anzutreffen ist, aber nicht ein jeglicher ist tüchtig dazu. Es kostet auch gar kein Geld, außer was auf Zeit und Nahrung des Leibes geht, ansonsten könnte es einer mit 2 fl. (Gulden) bereiten und noch weniger: Die Welt muß zum Himmel, und der Himmel wieder zur Welt gemacht werden. Es ist nicht von Erde oder Steinen oder Metall, und doch vom Grund aller Metalle. Aber ein geistiges Wesen, welches von den vier Elementen umgeben ist, welches auch die vier Elemente in eines verwandelt, ein gedoppelter Mercurius, jedoch nicht Quecksilber noch ein anderes Mineral oder Metall.

Jacob Böhme (1575 – 1624) über die Alchemie als innerliches Werk :– aus dem 28. Sendbrief an Valentin Thirnes vom 6.7.1622