Morgenröte im Aufgang – Hommage á Jacob Böhme – 3. Auflage

Cover der 3. Auflage des Films

2015

MORGENRÖTE  IM  AUFGANG – HOMMAGE  À  JACOB BÖHME | 3. Auflage

Ein Film von Max Hopp, Jan Korthäuer, Ronald Steckel & Klaus Weingarten

Ein preisgekrönter Film, kein Dokumentarfilm, sondern eine filmische Meditation, in der Jacob Böhme in seinen eigenen Worten zu uns spricht. Wesentliche geistige Fragen unserer Zeit treten ins Blickfeld.

Trailer zum Film

Jacob Böhme (1575-1624), von Friedrich Wilhelm Joseph Schelling als „eine Wundererscheinung in der Geschichte der Menschheit“ und von Hegel als „erster deutscher Philosoph“ geehrt, ist eine der unbekanntesten und wirkmächtigsten Figuren nicht nur der deutschen Geistesgeschichte. Er war Zeitgenosse William Shakespeares, Giordano Brunos und Galileo Galileis und lebte als Schuhmacher und Tuchhändler in Görlitz an der Neiße – zu Beginn des 17. Jahrhunderts eine blühende protestantische Handelsstadt an der Via Regia, dem alten west-östlichen Pilger- und Handelsweg, der von Santiago de Compostela bis nach Moskau führt. 

Nach einer Reihe von Erleuchtungserfahrungen verfasste er 1612 für sich selbst als Erinnerungsbuch den Text Morgenröte im Aufgang, einen grandiosen Entwurf christlicher Theosophie und Kosmosophie, der einen vollkommenen Bruch mit kirchlicher Autorität bedeutete, die Erkenntnis- und Willensfreiheit des Menschen in den Mittelpunkt stellte und die Grundlagen für eine künftige Philosophie der Natur schuf – eine Philosophie, die das All als „Leib Gottes“ begreift. 

Durch einen Denunzianten geriet eine Abschrift des Textes in die Hände der orthodoxen Kirchenführung der Stadt Görlitz. Man erteilte dem Laien-Autor Schreibverbot, konnte aber nicht verhindern, dass die Morgenröte in den politisch unabhängigen und geistig aufgeschlossenen Kreisen des schlesischen Adels bekannt wurde. Dort sah man Jacob Böhme als Propheten und versuchte, ihn zu unterstützen. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er trotz andauernder Verfolgung durch die lutherische Obrigkeit der Stadt Görlitz oft als Gast auf verschiedenen Landsitzen des niederschlesischen Adels, ausschließlich mit der Niederschrift seiner Texte beschäftigt, von denen zu seinen Lebzeiten nur ein einziger schmaler Text im Druck erschien.

Er starb mit 49 Jahren; die erste und bisher einzige vollständige Ausgabe seiner Schriften wurde 1730 in Amsterdam gedruckt und umfasst 4.000 Seiten. Schon wenige Jahrzehnte nach seinem Tod war Jacob Böhme ein in weiten Teilen Europas als Philosophus Teutonicus gerühmter und bekannter Autor, dessen Schriften bis nach Moskau und  in die Kolonien der Neuen Welt ausstrahlten. Die deutsche Romantik und die deutsche Idealistische Philosophie sind ohne das Werk Jacob Böhmes nicht denkbar.

Hermann Hesse schrieb über Jacob Böhme, die Lektüre seiner Texte erfordere „fast die selben Vorbedingungen wie das mystische Erleben selber – ein vorübergehendes Leerwerden, eine völlig freie Aufmerksamkeit und Seelenstille“. Der Aufgabe, diese Haltung zu erzeugen, stellen sich vier Filmemacher in diesem einzigartigen Film, in dem die Ideen und die bildgewaltige Sprache des „ersten deutschen Philosophen“ die Hauptrolle spielen.

Dieses Werk wird zweifellos auch in Zukunft noch stark nachwirken, seine Botschaft bleibt zeitlos.

Produktion: nootheater & Organisation zur Umwandlung des Kinos e.V.

DVD & BLU-RAY, 81 MIN. 15,00€ BESTELLEN

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