Gott hält den Menschen nicht fest

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Der Mensch allein hat sich in alles hineinbegeben und kann derart das Schlimme, in das er geriet, auch wieder frei verlassen. Nichts außer ihm selber hemmt ihn, das Kind ist sündlos und nur fähig zu sündigen, man kann seinen Willen dazu wieder zurücknehmen. Nur wir haben die Dinge verquert, das aufgehäuft Böse darin ist machtlos, wenn wir ihm aufsagen, „der große Mensch“, sagt Münzer, nicht Gott hält ihn darin fest.

Ernst Bloch (1885 – 1977) in: Thomas Münzer als Theologe der Revolution

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Der Übungsweg hilft

Was wir unser Ich nennen, ist nicht anderes als der Schnittpunkt unserer Gedanken, Gefühle, Begierden und Emotionen. Der Weg der Kontemplation lehrt uns, die Identifikation mit diesen Äußerungen unserer Psyche zurückzunehmen. Eine Kränkung ist dann z.B. noch da, die Aggression plagt uns noch, aber wir nehmen Abstand von diesen Regungen. Der Übungsweg hilft uns, auf eine Ebene zu gelangen, auf der die Fixierung an Gedanken oder Gefühle aufgehoben wird.

Willigis Jäger (* 1925)